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deutscher Polizeibeamter, Kriminologe und Autor (* 1937) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dieter Schenk (* 1937 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Kriminalist und Autor. Seit 1990 ist er als freier Publizist tätig.
Von 1963 bis 1971 arbeitete Schenk im Hessischen Landeskriminalamt in Wiesbaden. Von 1971 bis 1972 studierte er an der Polizeiführungsakademie. Von 1973 bis 1979 leitete er die Kriminalpolizei im Polizeipräsidium Gießen. Anschließend wirkte er von 1980 bis 1988 als Kriminaldirektor in der Stabsstelle Interpol des Bundeskriminalamtes Wiesbaden.
1989 verließ er das BKA wegen unüberbrückbarer Differenzen und wurde 1992 Gründungsmitglied der Koordinationsgruppe Polizei bei Amnesty International. Grund der Differenzen mit dem BKA war seine Auffassung von der Unzulässigkeit der Zusammenarbeit des BKA mit Unrechts- und Folterregimen. 1991 gründete er (zusammen mit Hans See) den Verein Business Crime Control, der sich mit Wirtschaftskriminalität beschäftigt, und die Vierteljahreszeitschrift BIG Business Crime. Bis 2006 war er stellvertretender BCC-Vorsitzender. Seit 1993 forscht Schenk auf dem Gebiet des Nationalsozialismus. Seit 1998 ist er zudem Honorarprofessor der Universität Łódź/Polen.
Bis 2001 war Schenk Mitglied und im Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft kritischer Polizistinnen und Polizisten.
In diesem ersten Band seiner BKA-Studien stellt Schenk die Verbindungen des BKA zu Unrechtsregimen in den 1980er Jahren dar.
In diesem Band der Trilogie stellt Schenk Horst Herold und die Terrorismusbekämpfung der 1970er Jahre in den Mittelpunkt.
Schenk belegt in seiner historischen Analyse der Entstehung des BKA, dass 1959 45 der 47 leitenden Beamten ehemalige Mitglieder der NSDAP waren, fast die Hälfte hatte sich aktiv an kriminellen Handlungen beteiligt. Fünf von ihnen waren Schreibtischtäter im Reichskriminalpolizeiamt, fünfzehn Mitglieder von Einsatzgruppen in Polen. Besonders die Laufbahn Paul Dickopfs und des "Charlottenburger Kreises" stehen im Zentrum seiner Untersuchungen.[1][2][3]
Die Fernsehserie SOKO München basiert auf Schenks Erinnerungen, die dieser 1975 niederlegte. Daraus entstand auch sein Roman „Der Durchläufer“. In seiner Zeit beim hessischen Landeskriminalamt hatte Schenk die Durchwahlnummer 5113, worauf der ursprüngliche Name der Serie (SOKO 5113) basierte.
Schenk schrieb bis 1986 auch Episodendrehbücher und blieb der Serie danach als Berater erhalten.
Das BKA würdigt in der Selbstdarstellung seiner Geschichte die Arbeit Schenks: Erst durch seine grundlegenden Forschungen sei eine Aufarbeitung der Geschichte des BKA möglich und die Bedeutung ihrer Aufarbeitung deutlich geworden.[4][5][6]
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