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deutscher Karikaturist, Journalist und Buchautor Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dieter Hanitzsch (* 14. Mai 1933 in Schönlinde, Tschechoslowakei) ist ein deutscher Karikaturist, Journalist und Buchautor.
Hanitzsch ist gelernter Brauer und Mälzer und studierte Brauwesen in Weihenstephan (Technische Universität München) mit dem Abschluss Brauerei-Ingenieur und anschließend Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit dem Abschluss Diplomkaufmann. Nach dem Studium arbeitete er zunächst als Werbeleiter der Münchner Brauerei Paulaner, für die er 1964 den Slogan „Gut, besser, Paulaner“ erfand.
Von 1964 bis 1985 war er für das Bayerische Fernsehen als Wirtschaftsjournalist tätig. Nebenbei begann er Karikaturen zu zeichnen, unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, die Münchner Abendzeitung sowie ab 1980 bis zu deren Einstellung 1992 regelmäßig für die Illustrierte Quick.
1985 machte Hanitzsch die Tätigkeit des Karikaturisten zum Hauptberuf. Hauptsächlich wurden seine Zeichnungen in der Abendzeitung und der Süddeutschen Zeitung gedruckt, des Weiteren im Bonner General-Anzeiger, in der Berliner Morgenpost sowie im Focus. Für die ARD war er von 1990 bis 1994 als Zeichner der Kindersendung Floris Zapp Zarapp tätig.[1] Für die Freizeit Revue zeichnete er in den 1980er Jahren die Comic-Reihe Patrick, Sheriff der Tiere.
Hanitzsch zeichnet insbesondere Karikaturen zur bayerischen Landespolitik sowie zur Bundespolitik. Seine Werke wurden in über 50 Büchern veröffentlicht und mehrfach ausgestellt. Seine Bücher über Franz Josef Strauß wurden zu Bestsellern.
Hanitzsch illustrierte alle Bücher von Dieter Hildebrandt und schuf zusammen mit Herbert Riehl-Heyse von der Süddeutschen Zeitung die Figur „Der große Max“, die er von Beginn an zeichnet und seit dem Tod Riehl-Heyses 2003 auch textet. Von 2007 bis 2018 war Hanitzsch Stammgast in der Fernsehsendung Der Sonntags-Stammtisch des Bayerischen Fernsehens.[2]
Hanitzsch selbst bezeichnet sich als Journalisten, der zeichnet, anstatt zu schreiben. Bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse im Jahr 2014 stellte Bundespräsident Joachim Gauck fest, es sei Hanitzsch besonders zu verdanken, „dass die Kunstform der Karikatur wesentlich zur demokratischen Kultur in der Bundesrepublik Deutschland“ gehöre. Er habe, so Gauck, „der Karikatur eine wichtige politische Funktion als kritisches Element verliehen“.[3] Dies unterstreicht die Verleihung des „Jubiläums-Ehrenpreises des Bayerischen Kabarettpreises 2018“ durch das Bayerische Fernsehen. Zur Begründung führt die Jury an: „Als Meister der Pointierung gelingt es Dieter Hanitzsch nicht nur, die Abgründe der Bundes- und Landespolitik intelligent und scharfsinnig zu kommentieren, sondern gleichzeitig die Schwere der gewonnenen Erkenntnis mittels Humor und Leichtigkeit in Lebensfreude zu wandeln.“[4]
Im Mai 2018 geriet Hanitzsch wegen einer als antisemitisch angesehenen bzw. interpretierten Karikatur des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in der Süddeutschen Zeitung in die Kritik.[5] Als antisemitisch eingeordnet wurde die Karikatur unter anderem von Samuel Salzborn, vom Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, und vom Historiker Michael Wolffsohn.[6][7][8] Der Antisemitismusforscher Wolfgang Benz äußerte hingegen, er könne keinen Antisemitismus erkennen: „Ich sehe nicht die üblichen Klischees, die man zur Sichtbarmachung des Ressentiments benutzt.“[9][10] Hanitzsch selbst verneinte eine antisemitische Absicht und erklärte gegenüber der Jüdischen Allgemeinen, mit der Karikatur lediglich die Politik Netanjahus kritisieren zu wollen.[11] Die Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung (SZ) bat für die Veröffentlichung der Karikatur um Entschuldigung[12][13][14][15] und beendete kurz darauf die Zusammenarbeit mit Hanitzsch.[16] Hanitzsch arbeitet seit Juni 2018 für die Münchner Abendzeitung.[17][18]
Ein Konvolut seiner Arbeiten befindet sich bei der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
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