Die Lust am Untergang
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Die Lust am Untergang (Selbstgespräche auf Bundesebene) ist der Titel einer Sammlung kulturkritischer Essays von Friedrich Sieburg. In dem 1954 veröffentlichten Werk beschäftigte er sich mit den Verhältnissen in Nachkriegsdeutschland und ging ausführlich auf die Rolle des Schriftstellers und Intellektuellen ein.
Über die Zeitanalyse hinaus suchte Sieburg nach allgemeinen deutschen Wesensmerkmalen und stieß dabei immer wieder auf die mangelnde Nationalidentität. Das Schwanken zwischen extremen Zuständen – Größenwahn und Selbsthass, Provinzialismus und Weltbürgertum – war für ihn ein Zeichen mangelnder Reife, das sich im Politischen ebenso wie im Geistigen auswirken konnte.
Sieburg stand vor der Frage, wie sich eine an den geistigen Traditionen orientierende Aufbauarbeit in einem Land realisieren ließ, das durch den verlorenen Zweiten Weltkrieg moralisch und politisch disqualifiziert worden war.[1]
Der Titel des Werkes entwickelte sich zu einem geflügelten Wort.