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hereditäre motorische und sensible Neuropathie Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Déjerine-Sottas-Krankheit gehört zu den hereditären motorischen und sensiblen Neuropathien, einer Gruppe vererbter Krankheiten der peripheren Nerven. Sie wird häufig als HMSN Typ III bezeichnet.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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G60.0 | Hereditäre sensomotorische Neuropathie - Déjerine-Sottas-Krankheit |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Synonyme sind: Déjerine-Sottas-Syndrom, Hypertrophe neurale Muskelatrophie Typ Déjerine-Sottas, Hypertrophe rezessiv-autosomal vererbte motorisch-sensible Neuropathie.[1] Charcot-Marie-Tooth-Krankheit Typ 3, Hypertrophe Neuropathie der Kindheit.[2]
Die Erkrankung ist nach den Erstbeschreibern von 1893, den französischen Neurologen Joseph Jules Déjerine (1849–1917) und Jules Sottas (1866–1943) benannt.[3]
Es handelt sich um eine sporadisch auftretende Erbkrankheit, sie kann autosomal-dominant und rezessiv vererbt werden.[1][2]
Anscheinend liegen Mutationen verschiedener Gene zugrunde.[4]
Berichtet wurde über Veränderungen in mehreren Genlokalisationen:
Das klinische Bild entspricht der hereditären motorisch-sensiblen Neuropathie Typ I, die Erkrankung beginnt allerdings früher und ist in der Ausprägung stärker.
Diagnostische Kriterien sind:
Zusätzlich können Fehlbildungen wie Klumpfuß, Skoliose oder Trichterbrust vorliegen, im Verlauf sich dystrophische Störungen wie Morbus Sudeck entwickeln.[1]
Neben aufgehobenen Reflexen findet sich eine ausgeprägte Verzögerung der Nervenleitgeschwindigkeit mit erheblich verminderten sensiblen Nervenpotentialen in der Elektromyographie.
Im Liquor cerebrospinalis kann die Proteinkonzentration auf bis 2000 mg/l erhöht sein, allerdings können die verschiedenen HMSN Typen nicht aufgrund der Liqourdiagnostik unterschieden werden.[9] Die Extremitätennerven sind verdickt, was mitunter bereits klinisch getastet werden kann, sonst bildgebend im MRT erkennbar ist. Histologisch liegt eine ausgeprägte Hypertrophie der Schwann-Zellen vor, verminderte Markfasern mit Zwiebenschalenformationen.[1]
Abzugrenzen sind andere Formen der Hereditären sensomotorischen Neuropathie.
Eine ursächliche Behandlung ist derzeit nicht bekannt.
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