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US-amerikanische Historikerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Deborah Esther Lipstadt (geboren am 18. März 1947 in Manhattan, New York) ist eine US-amerikanische Historikerin und Holocaust-Forscherin.
Deborah Lipstadt wuchs in einer jüdischen Familie auf, die ihr unter anderem ein „starkes Bewusstsein dafür mitgegeben habe, dass man zu Ungerechtigkeiten nicht schweigen könne“.[1] Nach Studium in New York und Lehraufträgen an Universitäten in Los Angeles und Seattle hat Lipstadt seit 2014 den Lehrstuhl als Dorot Professor of Modern Jewish History and Holocaust Studies (Dorot Professorin für Moderne Jüdische Geschichte und Holocaust Studien) an der Emory University in Atlanta inne.
Im nordamerikanischen Wissenschaftsbetrieb wurde die Forscherin zunächst durch ihre Untersuchungen darüber bekannt, wie die amerikanischen Medien im Zweiten Weltkrieg das Wissen von der Vernichtung des europäischen Judentums ignorierten (Beyond Belief, 1986).
Eine für wissenschaftliche Publikationen ungewöhnlich große, internationale Aufmerksamkeit erreichte sie mit ihrer Darstellung der Geschichte der Holocaustleugnung (Denying the Holocaust, 1993; deutsch: Betrifft: Leugnen des Holocaust, 1994), einer kommentierten Zusammenstellung der Lügen und Halbwahrheiten international bekannter Holocaustleugner, verbunden mit einer sorgfältigen und sachlich fundierten Analyse und Widerlegung der Argumentationen, mit der erstmals die Holocaustleugnung als internationales Phänomen Thema einer umfassenden wissenschaftlichen Monographie wurde.
Wegen der ihn betreffenden eindeutigen Aussagen dieser Veröffentlichung verlangte der britische Holocaustleugner David Irving im November 1995, dass der britische Verlag Lipstadts, Penguin Books, die Veröffentlichung zurückziehen solle. Als der Verlag dieser Aufforderung nicht nachkam, verklagte Irving Lipstadt und den Verlag im September 1996 vor einem Londoner Gericht wegen Beleidigung, übler Nachrede und Geschäftsschädigung.[2] Der Verlag und Lipstadt mussten (nach britischem Recht) nachweisen,[3] dass die Wissenschaftlerin Irving zu Recht als Bewunderer Hitlers, Geschichtsklitterer und gefährliches Sprachrohr der Holocaustleugner bezeichnet hatte.[4] Mit dem Urteilsspruch am 11. April 2000 wies das Gericht Irvings Klage ab und gab Lipstadt und ihrem Verlag in allen wesentlichen Punkten Recht.[5][6]
Der Prozess wurde 2016 zum Thema einer international erfolgreichen amerikanisch-britischen Kinoproduktion mit dem Titel Verleugnung (englischer Titel: Denial). Rachel Weisz spielt Deborah Lipstadt, Timothy Spall übernahm die Rolle von David Irving.
Deborah Lipstadt wurde am 30. Juli 2021 durch den US-Präsidenten Joe Biden zur Antisemitismusbeauftragten des US-Außenministeriums bestellt. Nach Angaben des Weißen Hauses soll Lipstadt als spezielle Gesandte im Range einer Botschafterin Antisemitismus „beobachten und bekämpfen“.[7]
Den Terrorangriff der Hamas auf Israel 2023 bezeichnete Lipstadt als „den tödlichsten Angriff auf Juden seit dem Holocaust.“ Es gebe „keine Rechtfertigung“ für den „abscheulichen, barbarischen Terrorismus gegen israelische Zivilisten“, niemand habe nun das Recht, Israel vorzuschreiben, wie es sich zu verteidigen und künftige Angriffe zu verhindern habe. An keinem Tag seit der Staatsgründung Israels wurden so viele Israelis getötet wie am Tag des Angriffs am 7. Oktober 2023 mit über 1.200[8] Toten.[9]
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