Cuéllar (Segovia)
Gemeinde in Spanien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Cuéllar ist eine Kleinstadt und eine Gemeinde (municipio) mit 9.588 Einwohnern (Stand 2022) in der Provinz Segovia in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-León in Zentralspanien. Die Stadt ist bekannt für ihre zahlreichen historischen Gebäude aus dem Spätmittelalter und der frühen Neuzeit, die zu ihrer Anerkennung als nationales Kulturgut (Bien de Interés Cultural) in der Kategorie Conjunto histórico-artístico geführt haben.
Gemeinde Cuéllar | ||
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Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Kastilien und León | |
Provinz: | Segovia | |
Comarca: | Cuéllar | |
Gerichtsbezirk: | Cuéllar | |
Koordinaten: | 41° 24′ N, 4° 19′ W | |
Höhe: | 860 msnm | |
Fläche: | 217,41 km² | |
Einwohner: | 9.588 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 44 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 40200 | |
Gemeindenummer (INE): | 40063 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | Carlos Fraile de Benito | |
Website: | Cuéllar | |
Lage des Ortes | ||
Karte anzeigen |
Der Ort Cuéllar liegt auf einem etwa 60 m hohen Lehm- und Steinplateau in der ansonsten weitgehend ebenen kastilischen Meseta etwa auf halbem Wege zwischen den Städten Valladolid und Segovia in einer Höhe von ca. 830 bis 870 m. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 430 mm/Jahr) fällt mit Ausnahme der trockenen Sommermonate übers Jahr verteilt.[2]
Jahr | 1857 | 1900 | 1950 | 2000 | 2020 |
Einwohner | 3.617 | 4.064 | 6.743 | 9.044 | 9.659[3] |
Die Mechanisierung der Landwirtschaft, die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe („Höfesterben“) und der daraus resultierende Verlust an Arbeitsplätzen auf dem Lande haben seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem kontinuierlichen Wachstum der Bevölkerungszahl in den Städten geführt. Zur Gemeinde gehören auch 9 Weiler (pedanias), von denen jedoch die meisten bereits verlassen sind (despoblado); der größte ist Torregutiérrez mit noch etwa 80 Einwohnern.
Cuéllar und sein Umland sind traditionell agrarisch orientiert; die Menschen lebten hauptsächlich als Selbstversorger von den Erträgen ihrer Felder und Hausgärten. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit war Cuéllar ein Zentrum der Textilherstellung; auch Kleinhändler, Handwerker und Dienstleister aller Art ließen sich im Ort nieder. Heute spielt neben der Landwirtschaft und dem Weinbau auch der Tourismus – hauptsächlich in Form der Vermietung von Ferienwohnungen (casas rurales) – eine nicht unbedeutende wirtschaftliche Rolle.
Auf dem Gemeindegebiet wurden bronze- und eisenzeitliche (keltische) Fundstätten entdeckt, doch von den Römern, Westgoten und selbst von den Arabern und Mauren fehlen archäologisch verwertbare Spuren. Das 10. Jahrhundert war geprägt von kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem mit der Grafschaft Kastilien verbündeten Königreich León und den Mauren; nach der Schlacht von Simancas (939) konnten die Christen ihren Einflussbereich bis an die Ufer des Duero ausdehnen. Die Situation klärte sich jedoch endgültig zu Gunsten der Christen erst nach der Rückeroberung (reconquista) von Segovia und Toledo im Jahr 1085.
Ein Gründungsdatum von Cuéllar ist nicht bekannt, doch im 12. Jahrhundert wurde die Comunidad de Villa y Tierra de Cuéllar eingerichtet und bereits im Jahr 1184 tagte hier eine Ständeversammlung (cortes). König Alfons X. von Kastilien (reg. 1252–1284) förderte den Ort erheblich und machte aus ihm ein Zentrum der Viehzucht und der Woll- und Tuchherstellung. Im Jahr 1297 fand auf Einladung der Königsmutter Maria de Molina eine erneute Ständeversammlung in Cuéllar statt. Im Jahr 1354 erlebte die Stadt die Hochzeit zwischen Peter I. von Kastilien und Juana de Castro. Im Jahr 1444 kam Cuéllar in den Besitz von Álvaro de Luna, einem der mächtigsten Männer der Zeit, und im Jahr 1455 wurden die Cortes von Heinrich IV. von Kastilien erneut in Cuéllar zusammengerufen. Neun Jahre später (1464) belehnte der König seinen Günstling Beltrán de la Cueva, den er zum „Herzog von Alburquerque“ gemacht hatte, mit der Stadt, deren burgartiger Palast noch heute seinen Nachfahren gehört.[4]
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