Christoph Hehl war ein Sohn des Inspektors der Höheren Gewerbeschule in Kassel, Johannes Hehl (1800–1884). Sein Bruder war Maximilian Emil Hehl. Er besuchte von 1862 bis 1866 selbst die Gewerbeschule, wo er seine Basisausbildung im Bauwesen erhielt. Zu seinen wichtigsten Lehrern gehörten Georg Gottlieb Ungewitter und Paul Zindel. Nach Ableistung seines Militärdienstes ging er zu einem Studienaufenthalt nach England. Nach seiner Rückkehr arbeitete er zwischen 1870 und 1872 im Büro von Edwin Oppler in Hannover, einem Schüler von Conrad Wilhelm Hase und Eugène Viollet-le-Duc. Auch Hase übte starken Einfluss auf Hehl aus. Dass er am Polytechnikum immatrikuliert und dort Schüler Hases gewesen ist, trifft aber wohl nicht zu.[1]
Zu seinen Schülern zählen unter anderen die Architekten Heinrich Jennen, Stephan Mattar, Otto Lüer und Carl Kühn. Kühn führte die beim Tode Hehls laufenden Projekte zu Ende und gilt gemeinhin als sein Nachfolger, soweit es Hehls Schaffen als Kirchenarchitekt betrifft.
1891: 'Müllerburg', Wohnhaus für Familie Bruno Müller in Oerlinghausen, Detmolder Straße 24 (unter Denkmalschutz)
1892–1893: katholische Pfarrkirche St. Bernward in Hannover-Döhren (unter Denkmalschutz)
1894–1895: katholische Pfarrkirche St. Elisabeth in Hannover (Neuromanik, unter Denkmalschutz)
1896: evangelisch-lutherische Garnisonkirche am Goetheplatz, (1959 gegen Protest abgerissen, heute an ihrer Stelle Schwesternwohnheim des Friederikenstifts)
Hans Reuther: Die Sakralbauten von Christoph Hehl. In: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte, Band 8. 1969, S. 211–264; (ISSN0078-0537).
Helmut Behrens: Die Profanbauten von Christoph Hehl. Eine Studie zur Architektur der hannoverschen Schule. Kiel 1978.
Andreas Tacke: Kirchen für die Diaspora. Christoph Hehls Berliner Bauten und Hochschultätigkeit 1894–1911. Dissertation, Berlin 1993.
Andrea Giersbeck: Christoph Hehl (1847–1911). Ein Kirchenbaumeister zwischen Dogmatismus und Emanzipation. Schnell & Steiner, Regensburg 2012, ISBN 978-3-7954-2471-8. (= Quellen und Studien zur Geschichte und Kunst im Bistum Hildesheim, Band 5; zugleich Dissertation, Kunsthistorisches Seminar der Universität Basel, 2009.)
Wettbewerb für eine evangelische Kirche in gotischer Form mit Sandsteinverblendung und Pfarrhaus in Bochum. In: Deutsche Bauzeitung, 10. Jahrgang 1876, S. 212.
Annelen Hölzner-Bautsch: 100 Jahre Kirche Mater Dolorosa. Geschichte der katholischen Gemeinde in Berlin-Lankwitz 1912 bis 2012. Berlin 2012, S.14–40. mater-dolorosa-lankwitz.de abgerufen am 24.April 2013.