Burggymnasium Essen
Schule in Essen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Burggymnasium in der Essener Innenstadt führt seinen direkten Ursprung auf die Vereinigung zweier vorher existierender Essener Gelehrtenschulen im Jahre 1819 zurück; des ehemaligen lutherischen Gymnasiums (gegründet 1564) und der älteren katholischen Stiftsschule, die 852 als Schule für adelige Damen gegründet wurde.
Burggymnasium Essen | |
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Schulform | Gymnasium |
Schulnummer | 164756 |
Gründung | 852 |
Adresse | Burgplatz 4 |
Ort | Essen |
Land | Nordrhein-Westfalen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 51° 27′ 18″ N, 7° 0′ 55″ O |
Träger | Stadt Essen |
Schüler | 842[1] |
Lehrkräfte | etwa 65 |
Leitung | Simone Reuen |
Website | www.burggymnasium.de |
Im 9. Jahrhundert wurde in Essen eine katholische Stiftsschule gegründet. 1564 folgte die Gründung einer lutherischen Lateinschule durch den Rat der Stadt Essen. Diese gelangte unter ihrem Direktor Johann Heinrich Zopf im 18. Jahrhundert regelrecht Vorbildcharakter für erste Schulreformen, die auf eine praxisorientierte Ausbildung ausgerichtet waren.[2] Sein Schüler Johann Julius Hecker begründete das preußische Realschulwesen. Bereits seit dieser Zeit bestand eine enge Verbindung zum Collegium Groeningianum in der preußischen Provinz Pommern.[3]
1819 kam es zur Vereinigung der beiden konfessionellen Gelehrtenschulen. Als am 1. Mai 1824 die beiden zu einem preußisch-königlichen Gymnasium vereinigten Schulen die ehemalige Jesuitenresidenz, die an der Stelle des jetzigen Burggymnasiums stand, als neues Schulgebäude bezogen, schrieb der Rheinisch-Westfälische Anzeiger (5. Mai 1824): „Der erste Mai dieses Jahres wird und muss für die Bewohner Essens bis auf fernere Zeiten ein Tag der Freude und des Segens bleiben.“ 1924 wurde die Schule ein staatliches Gymnasium; sie hieß damals „Gymnasium am Burgplatz“.
Den Namen Burggymnasium erhielt die Schule 1933. Als der Burgplatz in Adolf-Hitler-Platz umbenannt wurde, entging sie damit der drohenden Umbenennung in Adolf-Hitler-Gymnasium. Zehn Jahre später, in der Nacht vom 3. auf den 4. April 1943, wurde das Schulgebäude während eines Bombenangriffs auf Essen völlig zerstört. Von 1952 (Klassentrakt) bis 1956 (Turnhalle und Aulatrakt) wurde die Schule am angestammten Platz in der jetzigen Form neu aufgebaut. 1974 wurde das bisher staatliche Burggymnasium dann eine städtische Schule. Im Jahr 1975 folgte die offizielle Aufnahme der Koedukation.
1992 wurde Englisch als erste Fremdsprache in Klasse 5 eingeführt und 1995 das Burggymnasium Mehrsprachenmodell. 2001 erfolgte die Einführung von Profilklassen zur Schulzeitverkürzung und Begabtenförderung.
2004 übernahm das Burggymnasium zusätzlich die Räumlichkeiten der Luisenschule Essen, deren Schulbetrieb eingestellt wurde. Vorübergehend war hier die Sekundarstufe II untergebracht, des Weiteren wurden Räumlichkeiten auch durch das Essener Stadtarchiv genutzt. Mit diesem pflegt die Schule auch weiterhin eine enge Kooperation. Auch mit dem fußläufig erreichbaren Viktoria-Gymnasium wurde zur Erhaltung von wenig nachgefragten Oberstufen-Kursen bis zur Schließung desselben kooperiert. In diesen Räumlichkeiten ist die Dependance II genannte Sekundarstufe II derzeit untergebracht. Durch die zentrale Lage am Essener Hauptbahnhof gerät das Burggymnasium regelmäßig in Verruf, da es keiner eindeutigen Sozialstruktur zugeordnet werden kann und sich sein Einzugsgebiet über das gesamte Ruhrgebiet erstreckt.
2007 wurden die sogenannten Bläserklassen eingeführt. Für diese können sich Schüler der 5. und 6. Klassen anmelden, um in Kleingruppen in Kooperation mit der Folkwang-Musikhochschule Essen ein Instrument zu erlernen. An der Ruhr-Universität Bochum spielt die Bigband der Schule jährlich bei der Verabschiedung der Absolventen der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät.
Im März 2014 besuchte Peng Liyuan, die Frau des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping, das Burggymnasium. Im selben Jahr wurde der chinesische Chor gegründet. Zur Abschlusszeremonie des Chinesisch-Deutschen Sprachenjahres mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang wurde eine Delegation der Schule nach Peking eingeladen. Mit der Reise begann das Burggymnasium auch eine Kooperation mit der „Cao Yang No. 2 High School“ aus Shanghai, zu deren Schwerpunkten der Deutschunterricht gehört.[4]
Am 14. Januar 2020 wurde das Burggymnasium als Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage anerkannt.[5] Für das Schuljahr 2023/2024 ist die Schule als Bündelungsgymnasium ausgewiesen.[6]
Das Gebäude des Burggymnasiums Essen wurde 1952 von dem Architekten Horst Loy entworfen. Dieser erste Neubau eines Essener Gymnasiums nach dem Zweiten Weltkrieg steht auf der Denkmalliste der Stadt.[7]
Hierbei handelt es sich um ein Projekt für die Jahrgangsstufe 11, das jeweils zu Beginn des ersten Schulhalbjahres durchgeführt wird. Das Programm beinhaltet neben Einführungen in das Leben an der Universität und Übungen für Bewerbungen und Einstellungsgespräche, einem Rhetorik-Kurs und einem Benimm-Training, auch Konzentrationstraining sowie Entspannungsübungen bis hin zum Tanzkurs. Die Betreuung der Kurse erfolgt durch externe Dozenten aus den entsprechenden Fachbereichen.
Als erste Schule der Stadt hat das Burggymnasium im Jahr 2012 einen Kooperationsvertrag mit der Stadtbibliothek Essen geschlossen, um eine gezielte Leseförderung sicherzustellen. Eine Bildungspartnerschaft verbindet das Gymnasium mit dem Haus der Essener Geschichte, dem Archiv der Stadt Essen.
Seit 2014 hat das Burggymnasium auch eine Kooperation mit der „Cao Yang No. 2 High School“ aus Shanghai. Dazu hat die Schule eine Kooperation mit dem Konfuzius-Institut an der Universität Duisburg-Essen.[8]
Das Burggymnasium nimmt regelmäßig am Zeitungsprojekt „Funky“ der Funke-Mediengruppe teil. Im Rahmen des zirka siebenwöchigen Projekts erhalten die Schüler der Stufe 8 die Tageszeitung als E-Paper, lesen und besprechen sie im Unterricht. Zudem erstellen sie selbst Artikel, die online veröffentlicht werden können.
Im Förderverein des Burggymnasiums engagieren sich Eltern und ehemalige Schüler finanziell und organisatorisch und ermöglichen so, das diverse Sozialgefüge und bestehende Ungleichheiten abzufedern. Neben der Entlastung des Kollegiums und der Finanzierung sozialer Aktivitäten sollen interessierte und begabte Schüler unabhängig von ihrem Elternhaus mit den erforderlichen Ressourcen zur Ausbildung ihrer Talente ausgestattet werden.[9]
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