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Gemeinde in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Billigheim-Ingenheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Landau-Land an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Landau in der Pfalz hat und innerhalb derer sie gemessen an der Einwohnerzahl die größte Ortsgemeinde darstellt. Billigheim-Ingenheim ist gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 8′ N, 8° 6′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Südliche Weinstraße | |
Verbandsgemeinde: | Landau-Land | |
Höhe: | 154 m ü. NHN | |
Fläche: | 22,95 km2 | |
Einwohner: | 3831 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 167 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 76831 | |
Vorwahl: | 06349 | |
Kfz-Kennzeichen: | SÜW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 37 007 | |
LOCODE: | DE IIM | |
Gemeindegliederung: | 4 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | An 44 Nr. 31 76829 Landau in der Pfalz | |
Website: | www.billigheim-ingenheim.de | |
Ortsbürgermeister: | Dietmar Pfister (SPD) | |
Lage der Ortsgemeinde Billigheim-Ingenheim im Landkreis Südliche Weinstraße | ||
Billigheim-Ingenheim liegt in der Nähe der Deutschen Weinstraße zwischen den Städten Bad Bergzabern und Landau in der Pfalz.
Mitten durch die Gemeinde verläuft der Klingbach. Im äußersten Westen verläuft sein rechter Teilungsarm Kandelgraben für ein kurzes Stück über die Gemarkung. Weiter östlich mündet von links der Brunnengraben in den Klingbach.
Weier nördlich fließt der Kaiserbach.
Ortsteile sind Appenhofen, Billigheim, Ingenheim und Mühlhofen. Als Wohnplätze ausgewiesen sind Bruchsiedlung, Dorfmühle, Friedrichshof, Im alten Grund, Im Peterswingert, Kehlerhof, Kreutzmühle, Luisenhof, Maußhardtmühle, Ölmühle, Pfalzgrafenmühle, St. Georgenhof, Wahlhof und Wartgartenmühle.
Gemeinde Göcklingen Gemeinde Heuchelheim-Klingen |
Gemeinden Landau in der Pfalz und Impflingen | Gemeinde Rohrbach |
Gemeinde Niederhorbach | Gemeinde Steinweiler | |
Gemeinde Barbelroth | Gemeinde Hergersweiler | Gemeinde Winden |
Billigheim ist eine der ältesten Ansiedlungen der Südpfalz, erstmals urkundlich erwähnt im Jahre 693 unter dem Namen „Bullinchheim“. Billigheim war unmittelbarer Reichsbesitz, im Jahre 1350 kam Billigheim in den Besitz der Grafen von Leiningen. Schon im 14. Jahrhundert wurde Billigheim als Stadt bezeichnet, die 1361 der Pfalz einverleibt wurde. 1450 wurde ihr durch König Friedrich III. mit der Marktfreiheit ein Jahr- und Wochenmarkt verliehen. Unter Kurfürst Friedrich dem Siegreichen wurden in Billigheim 1468 eine Mauer und drei Wehrtoren errichtet, wovon das Obere Tor als Wahrzeichen erhalten geblieben ist. 1550 wurde die Stadt zusätzlich mit Wällen und Gräben befestigt.
In Ingenheim bestand bis 1940 eine große jüdische Gemeinde. Die höchste Zahl jüdischer Einwohner wurde 1848 mit 578 Personen erreicht, die etwa ein Drittel der Ortsbevölkerung stellten. Ingenheim beherbergte zu jener Zeit die größte jüdische Gemeinde der Pfalz. Von 1869 bis 1884 hatte Ingenheim mit Bernhard Roos (1796–1888) einen jüdischen Bürgermeister. Auf dem Gelände der ehemaligen Synagoge befindet sich heute ein Autohaus.[3] In Ingenheim liegt ein gut erhaltener jüdischer Friedhof.
Die heutige Ortsgemeinde wurde am 7. Juni 1969 aus den Gemeinden Appenhofen (seinerzeit 237 Einwohner), Billigheim (1579 Einwohner), Ingenheim (1436 Einwohner) und Mühlhofen (429 Einwohner) neu gebildet.[4]
2012 waren 47,4 % der Einwohner evangelisch und 32,8 % katholisch. Die übrigen 19,8 % gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos.[5] Die Anteile der Katholiken und der Protestanten sind seitdem gesunken. Derzeit (Stand April 2023) sind von den Einwohnern 40,1 % evangelisch, 27,3 % katholisch und 32,6 % sind konfessionslos oder gehören einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[6]
Der Gemeinderat in Billigheim-Ingenheim besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Dietmar Pfister (SPD) wurde am 17. Juli 2014 Ortsbürgermeister von Billigheim-Ingenheim. Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde er als einziger Bewerber mit einem Stimmenanteil von 72,8 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[10] Sein Vorgänger Torsten Blank (SPD) hatte das Amt zehn Jahre ausgeübt.[11][12]
Blasonierung: „Von Blau und Silber geviert, oben rechts ein silberner Pelikan mit goldenem Schnabel und goldenen Füßen, mit aus seiner Brust geschlagenen roten Blutstropfen seine silbernen Jungen zu seinen Füßen nährend, oben links über silbernem Wellenfuß eine rote Toranlage mit zwei Zinnentürmen, unten rechts ein schwarzes Mühlrad, unten links ein goldenes Schwert und ein goldener Krummstab, schräggekreuzt.“[13] | |
Wappenbegründung: Es wurde 1985 von der Bezirksregierung Neustadt genehmigt und enthält die Hauptelemente der historischen Wappen der vier Ortsteile. |
Billigheim-Ingenheim pflegt eine Partnerschaft mit der ehemaligen thüringischen Gemeinde Nahetal-Waldau und mit Prestea in Ghana. .
Der Jüdische Friedhof in Ingenheim ist als Denkmalzone ausgewiesen.
Hinzu kommen zahlreiche denkmalgeschützte Einzelobjekte, darunter die evangelische Pfarrkirche mit ihrem 40 m hohen Turm, die zugleich das Wahrzeichen von Billigheim ist.
Der älteste Teil der Kirche ist das Untergeschoss des Kirchturms. Bearbeitungsspuren und die Form der Quader erinnern an eine Entstehungszeit im 11. Jahrhundert. Dies deckt sich mit der örtlichen Tradition, nach der Kaiser Konrad II. die erste Kirche von Billigheim habe errichten lassen. Um 1220 sei diese Kirche abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt worden. Im frühen 14. Jahrhundert, so gegen 1325/30, entstand der hochgotische Chor der Kirche, etwa zur selben Zeit wurde der Turm erhöht. Das Langhaus ist spätgotisch und wurde in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts errichtet. Das Westportal trägt die Jahreszahl 1522. Im 18. Jahrhundert erhielt der Turm seine Barockhaube.
Ebenfalls denkmalgeschützt ist die Simultankirche Appenhofen.
Billigheim-Ingenheim ist erheblich vom Weinbau geprägt und mit 826 Hektar bestockter Rebfläche (Stand 2010) viertgrößte Weinbaugemeinde der Pfalz und fünftgrößte Weinbaugemeinde in Rheinland-Pfalz. Vor Ort befinden sich die Einzellagen Rosenberg[14], Sauschwänzel[15] und Venusbuckel[16]. Diese gehören zur Großlage Kloster Liebfrauenberg im Bereich Südliche Weinstraße.[17]
Die Gemeinde war Sitz der Raiffeisenbank Südliche Weinstraße, die 2002 sich mit der VR Bank Südliche Weinstraße eG zusammenschloss. Aufgrund weiterer Fusionen in den Folgejahren seit 2017 firmiert diese unter dem Namen VR Bank Südliche Weinstraße-Wasgau.
Von 1892 bis 1967 waren die Dörfer innerhalb der heutigen Ortsgemeinde Billigheim-Ingenheim über die Klingbachtalbahn an das Bahnnetz angebunden. Nächstgelegener Bahnhof ist seither Rohrbach. Mittlerweile bindet die Buslinie 541, die nach Landau in der Pfalz und Bad Bergzabern führt, die Gemeinde an das Nahverkehrsnetz an.
Durch die Gemeinde führen die Bundesstraße 48 und die Landesstraße 493.
Vor Ort existieren unter anderem die Klingbachschule und der Kindergarten Kleine Strolche.
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