Sehring stammte aus kleinbürgerlich-dörflichem Umfeld und war der Sohn eines Dessauer Bauführers. Er kam in Pension zu Professor Happach und besuchte das Gymnasium sowie die Kunstschule in Dessau. 1873–1875 studierte er am Polytechnikum Braunschweig, dann vier SemesterArchitektur an der Berliner Bauakademie. Während seines Studiums wurde er Mitglied im Akademischen Verein Motiv.[1] In den Jahren 1877/1878 war er Praktikant bei dem Architekten Karl Hoene in Halle (Saale). Sein Militär-Dienstjahr als Einjährig-Freiwilliger leistete Bernhard Sehring 1878/1879 ab. Er unternahm 1879/1880 eine Studienreise nach Italien zur Betrachtung der dortigen Theaterbaukunst und Gartenarchitektur.
Als Staatsstipendiat in Rom (1883 und 1884) nahm er erstmals an einem internationalen Theaterbau-Wettbewerb teil und eröffnete 1885 in Berlin-Kreuzberg mit Ernst Peters das Architekturbüro Peters und Sehring. Im Jahr 1889 beendete er diese Sozietät und war ab 1890 als selbstständiger, freier Künstler und Architekt tätig.
Sehring wurde bekannt durch seine Entwürfe, insbesondere Wettbewerbsentwürfe, Theater- und andere Neubauten. Beim Theater des Westens in Berlin-Charlottenburg kombinierte er ein elegantes neobarockes Zuschauerhaus mit einem Bühnenturm im Stile eines mittelalterlichen Bergfrieds.[4] Eine ähnliche Verbindung disparater Stile übernahm Sehring später auch beim Bau des Stadttheaters Halberstadt sowie des Düsseldorfer Schauspielhauses (beide 1905).[5] Das Theater des Westens betrieb er anfangs sogar selbst zusammen mit seinem Kompagnon Paul Blumenreich als Theater des Westens GmbH; der Versuch blieb jedoch finanziell erfolglos.
1927–1928: Kino Delphi-Palast in Berlin-Charlottenburg, Kantstraße / Fasanenstraße (im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, Fassade und Gartengestaltung rekonstruiert)
MarionLinhard:Berlin als Raum für Theater. In: LiTheS. Zeitschrift für Literatur- und Theatersoziologie. 10 (Sonderband 5). Jahrgang. Unipress Verlag, 2017, ISBN 978-3-902666-55-0 (lithes.uni-graz.at (Mementodes Originalsvom 30.August 2021im Internet Archive) [abgerufen am 15.Mai 2021]).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/lithes.uni-graz.at