Carl Friedrich Bernhard[1] Felisch (* 6. April 1839 in Obersdorf, heute zu Müncheberg[1]; † 24. Oktober 1912 in (Berlin-)Grunewald) war ein deutscher Architekt, Bauunternehmer, Interessenvertreter des Baugewerbes sowie konservativer Abgeordneter des Preußischen Abgeordnetenhauses.

Thumb
Bernhard Felisch

Nach dem Abschluss der Schule erlernte Felisch das Bauhandwerk. Zwischen 1860 und 1867 studierte er an der Berliner Bauakademie. Nach der Baumeisterprüfung 1868 war er als Architekt und Bauunternehmer in Berlin tätig. Er erbaute zahlreiche Wohnhäuser und einige Altersversorgungsanstalten.

Nach der Einführung der Gewerbefreiheit 1869 setzte er sich für die Interessen des Baugewerbes ein. Er war Redakteur der Baugewerkszeitung sowie Gründer der deutschen Baugewerksvereine und des Verbandes deutscher Baugewerksmeister, außerdem setzte er sich für die Errichtung und den Ausbau der preußischen Baugewerkschulen ein. Felisch selbst leitete ehrenamtlich die Fachschule für Maurer und Zimmerleute in Berlin. Er beteiligte sich intensiv an der praktischen Umsetzung der Arbeiterversicherungsgesetze im Baugewerbe. Seit Inkrafttreten des Unfallversicherungsgesetzes 1885 war Felisch Gründer und Vorsitzender des Verbands der deutschen Baugewerks-Berufsgenossenschaften. Außerdem war er Vorsitzender des Arbeitgeberbundes für das Baugewerbe.

Felisch war einer der maßgeblichen Organisatoren der Berliner Gewerbeausstellung 1879. Bei der folgenden Berliner Gewerbeausstellung 1896 war er stellvertretender Vorsitzender im Arbeits-Ausschuss, Mitglied im Geschäftsführenden Ausschuss und stellvertretender Vorsitzender der Baukommission.[2]

Felisch gehörte für die Deutschkonservative Partei von 1896 bis 1912 dem preußischen Abgeordnetenhaus an, und zwar für den Wahlkreis Potsdam 9Teltow, Charlottenburg (Stadt), Schöneberg (Stadt), Rixdorf (Stadt), Beeskow-Storkow.[3][4]

1905 wurde er zum Baurat und 1909 zum Geheimen Baurat ernannt.

Bauten

  • 1882–1883: Wohnheim der Friedrich-Wilhelm-Viktoria-Stiftung, Elsenstraße 5–8 in (Berlin-)Treptow (nicht erhalten)
  • 1891–1892: Wohnheim der Clara-Lange-Schucke-Stiftung, Reinickendorfer Straße 58B in (Berlin-)Gesundbrunnen (unter Denkmalschutz)[5]

Literatur

  • A. Plate: Handbuch für das preußische Abgeordnetenhaus. Ausgabe für die 20. Legislaturperiode. Berlin 1904, S. 308.
  • Uwe Kieling: Berliner Privatarchitekten und Eisenbahnbaumeister im 19. Jahrhundert. Kulturbund der DDR, Berlin 1988, S. 19.

Einzelnachweise

Wikiwand in your browser!

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.

Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.