Rüttenauer besuchte das Lehrerseminar in Ettlingen, war danach Gymnasiallehrer und promovierte[1] 1882 an der Universität Freiburg i. Br. Ab 1888 war er Lehrer in Mannheim. 1903 beendete er seine Lehrertätigkeit, um sich am 13.Juni in München als Schriftsteller und „Privatgelehrter“ niederzulassen. Hier heiratete er am 6. Februar 1904 Karoline Stahl, die aus einer bekannten Mannheimer Kaufmannsfamilie stammte. Aus der Ehe gingen der Sohn Ernst Wolfgang[2] (* 3. Dezember 1904–1957) und die Tochter Irmgard Maria (* 31. Oktober 1906) hervor.
Mit der renommierten Schriftstellerin Gabriele Reuter hatte Rüttenauer die 1897 geborene Tochter Elisabeth Reuter, genannt Lili, die später den Maler Johannes Maximilian Avenarius heiratete.
Isabella Rüttenauer ist eine Schwiegertochter Rüttenauers, Andreas Rüttenauer ein Urenkel.
Benno Rüttenauers Schaffen umfasste Essays zu Kunst und Literatur, Erzählungen mit autobiografischem und lokalem Hintergrund, historische Romane und Übersetzungen von Honoré de Balzac und Stendhal. Eine gewisse Berühmtheit erlangte der Alexander Schmälzle – nicht zuletzt wegen des darin vorkommenden Preußisch-Österreichischen Kriegs von 1866. Hier hat er eigene Erfahrungen, die er als 11-jähriger Bub mit dem Kriegsgeschehen machte, verarbeitet. Rüttenauer selbst wehrte sich allerdings dagegen, den Alexander Schmälzle als Autobiographie einzustufen.[3]
Rüttenauers bewegte Vita brachte es mit sich, dass ihn heute zwei Orte als ihren Sohn betrachten: Einerseits Oberwittstadt als Stätte seiner Kindheit und Jugend und später als Schauplatz literarischer Erzählungen, andererseits München, wo er nach Reisen durch Frankreich und Italien 1903 sesshaft wurde und somit seine ganze zweite Lebenshälfte verbrachte. Mit dem Umzug nach München gab er den Lehrerberuf auf, um sich ausschließlich seiner schriftstellerischen Tätigkeit zu widmen. Er wurde eine aktive Größe des Münchener respektive Schwabinger Kulturlebens.
Das Tagebuch einer Dame (1907) löste einen gesellschaftlichen Skandal und einen Zensurprozess aus. Herausgeber war Benno Rüttenauer. Die späteren Angriffe voraussehend verfasste er als „eine Freundin“ eine apologetische Einleitung.
Die Tolldreisten Geschichten nach Balzac wurden sein größter Erfolg. Das Werk erlebte zahlreiche Neuauflagen. Die jüngste Auflage erschien 1987 bei Suhrkamp / Insel.
Im Münchener Literaturarchiv Monacensia befinden sich Briefe und Im Stadtarchiv Würzburg Manuskripte von Benno Rüttenauer.
1925: Benno Rüttenauer zum siebzigsten Geburtstag von Wilhelm Schäfer
1930: Ehrenbürger von Oberwittstadt, Benno-Rüttenauer-Straße in Oberwittstadt
1930: Festbankett der Stadt München zu Ehren Rüttenauers 75-stem Geburtstag
Larissa, Roman einer Tänzerin - Leipzig: Herrmann Seemann Nachfolger, 1903
Studienfahrten - Strassburg, 1902
Kunst und Handwerk - Straßburg 1902
Der neue Troubadour- Berlin: Hillger, 1901
Walpurgisnächte - Berlin: Hillger, 1900
Symbolische Kunst - Strassburg 1900
Zwei Rassen - Berlin 1898
Malerpoeten - Strassburg, 1897
Der kleiner Bolland oder Acta Sanctorum minora. d.i. 20 frommheitere Legenden in deutsche Reime gebracht von P. Hilarius a la Santa Clara. Berlin, (1896)
Die lässliche Sünde Balzac, Honoré de - München-Pullach: P. Stangl [K. Knippe], 1923
Reimsprüche Goethe, Johann Wolfgang von - In sinnverwandter Zusammenstellung herausgegeben und eingeleitet von Benno Rüttenauer - Stuttgart: Strecker & Schröder, 1922
Unserer Lieben Frauen Leben in 20 Holzschnitten von Albrecht Dürer mit einer Einleitung von Benno Rüttenauer, Düsseldorf, 1920
Die Memoiren des Herzogs von Lauzun Lauzun de Gontaud, Louis Armand, München: Georg Müller, 1912
Tagebuch einer Dame Meinhold, Elfriede - München: Piper 1907
Aus Lukas Cranachs Holzschnitten von Cranach, Lucas - Berlin 1907
Die Denkwürdigkeiten des Kardinals Retz Retz, Jean François Paul de Gondi de. - München: G. Müller
Der kleine Bolland oder Acta Sanctorum minora d.i. Zwanzig frommheitere Legenden in an mutige u. höchst erbauliche deutsche Reime gebracht von P. Hilarius à la Santa Clara O.Q.S.F. München 1893