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Preis der Fußball-Fachzeitschrift France Football für Europas Fußballer des Jahres (1956–2006) und den Weltfußballer des Jahres (seit 2007) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Ballon d’Or (französisch für „Goldener Ball“) ist ein seit 1956 von der französischen Fußball-Fachzeitschrift France Football vergebener Preis an die besten Fußballspieler des jeweiligen Kalenderjahres bzw. seit 2022 der vorherigen Saison. Ursprünglich nur für europäische Spieler von europäischen Vereinen vorgesehen, öffnete sich der Preis ab 1995 für alle Spieler, die in Europa spielten. Daher wurden die Gewinner auch als „Europas Fußballer des Jahres“ bezeichnet. Da seit 2007 alle Spieler weltweit gewählt werden können, prämiert die Auszeichnung mittlerweile in Konkurrenz zum 1991 eingeführten FIFA-Weltfußballer des Jahres den „Weltfußballer des Jahres“. Von 2010 bis 2015 wurde der Preis nicht mehr in der traditionellen Form vergeben, sondern France Football und die FIFA kooperierten und schufen die gemeinsame Auszeichnung FIFA Ballon d’Or; seit 2016 organisiert die französische Zeitschrift die Vergabe des Ballon d’Or wieder in alleiniger Regie. Der Ballon d’Or gilt als prestigeträchtiger als die Wahl zum FIFA-Weltfußballer und ist die wichtigste individuelle Auszeichnung für einen Fußballspieler. Rekordgewinner ist der Argentinier Lionel Messi, der zwischen 2009 und 2023 acht Mal ausgezeichnet wurde. Seit 2018 wird der Ballon d’Or – unter dem Namen Ballon d’Or féminin – auch an Frauen verliehen.
Ballon d’Or | |
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Kategorie | Europas Fußballer des Jahres (1956–2006) Weltfußballer des Jahres (seit 2007) |
Verliehen durch | France Football |
Erstverleihung | 1956 |
Aktueller Gewinner | Rodri |
Rekordgewinner | Lionel Messi (8) |
Verbunden | Ballon d’Or féminin Gerd-Müller-Trophäe Jaschin-Trophäe Kopa-Trophäe |
Website | francefootball.fr/ballon-d-or |
Zeitraum | Auszeichnung | Titel |
---|---|---|
1956–2006 | Ballon d’Or | Europas Fußballer des Jahres 1, 2 |
2007–2009 | Weltfußballer des Jahres | |
2010–2015 | FIFA Ballon d’Or 3 | |
seit 2016 | Ballon d’Or |
Die Auszeichnung Ballon d’Or geht auf den France-Football-Chefredakteur Gabriel Hanot zurück, der 1956 seine europäischen Kollegen zur Wahl eines Fußballer des Jahres bat.[1] Erster Preisträger war im Jahre 1956 der Engländer Stanley Matthews vom FC Blackpool, er ist mit 41 Jahren auch der älteste Preisträger.
Ursprünglich durften die Journalisten nur europäische Spieler wählen, die auch bei europäischen Vereinen spielten. Ab 1995 durften alle Fußballspieler, die bei einem europäischen Verein spielen, gewählt werden. Im selben Jahr wurde George Weah aus Liberia als erster Nichteuropäer ausgezeichnet.[2] Danach kamen bis zur letzten Vergabe der Auszeichnung 2009 die meisten Preisträger (5) aus Brasilien. Die Gewinner bis einschließlich 2006 wurden auch als „Europas Fußballer des Jahres“ bezeichnet.[3]
Ab 2007 konnten alle Fußballspieler unabhängig von ihrer Nationalität und von der Liga, in der sie spielen, gewählt werden.[4] Es wurden aber auch danach nur Spieler von europäischen Vereinen gewählt. Der Ballon d’Or zeichnet seither faktisch den „Weltfußballer des Jahres“ aus und trat damit in Konkurrenz zum 1991 eingeführten FIFA-Weltfußballer des Jahres.[5][6][7] Der Ballon d’Or gilt als prestigeträchtiger[1][8] und wichtigste individuelle Auszeichnung für einen Fußballspieler.[9][10] Ab 2010 schloss sich France Football mit der FIFA zusammen. Bis einschließlich 2015 wurde der FIFA Ballon d’Or verliehen, wofür die FIFA Medienberichten zufolge 15 Millionen Euro zahlte.[11][12][13] Seither werden der Ballon d’Or und der FIFA-Weltfußballer wieder getrennt ausgezeichnet. Die Gewinner des FIFA Ballon d’Or werden regulär in der Gewinnerliste des Ballon d’Or und des FIFA-Weltfußballers geführt.[14][15]
Seit 2018 wird mit dem Ballon d’Or féminin auch die „Weltfußballerin des Jahres“ ausgezeichnet. Zudem wird seit 2018 die Kopa-Trophäe (Trophée Kopa) für den weltbesten U21-Spieler vergeben. 2019 wurde außerdem die Jaschin-Trophäe (Trophée Yashin) für den „Welttorhüter des Jahres“ eingeführt. Alle Auszeichnungen werden gemeinsam mit dem Ballon d’Or auf derselben Gala verliehen. 2020 wurden der Ballon d’Or sowie die weiteren Auszeichnungen aufgrund der COVID-19-Pandemie nicht vergeben. Stattdessen wählten die Juroren das Ballon d’Or Dream Team.
Im November 2023 schloss France Football eine Partnerschaft mit der UEFA. Ab der Wahl 2024 soll diese „ihre Fußballexpertise einbringen, die weltweiten kommerziellen Rechte vermarkten und die jährliche Galaveranstaltung organisieren“. Darüber hinaus werden fortan auch der Trainer bzw. die Trainerin des Jahres gewählt.[16] Die UEFA stellt dafür den UEFA-Spieler des Jahres ein und konzentriert sich im Rahmen der UEFA Club Football Awards auf die Ehrung des besten Spielers der UEFA Champions League.[17] Nach Ansicht der UEFA spiele der beste Spieler der Welt ohnehin stets in einer europäischen Liga.[18]
Die erfolgreichsten Spieler waren bis zur Wahl 2011 die Niederländer Johan Cruyff und Marco van Basten sowie der Franzose Michel Platini, ehe der Argentinier Lionel Messi mit seinem dritten Titel zu ihnen aufschloss und sie 2012 überholte. 2017 schloss der Portugiese Cristiano Ronaldo mit seinem fünften Titel zu Messi auf, der 2019 wieder zum alleinigen Rekordhalter wurde.
Messi wurde als einziger Spieler viermal in Folge geehrt (2009 bis 2012). Hinter den dreimaligen Gewinnern van Basten, Cruyff und Platini wurden vier weitere Spieler je zweimal ausgezeichnet, darunter die Deutschen Franz Beckenbauer und Karl-Heinz Rummenigge. Bei den Nationalitäten der Spieler führt Argentinien mit acht Titeln, gefolgt von Deutschland, der Niederlande und Portugal mit sieben. Erfolgreichster Verein ist der FC Barcelona, der 15-mal den Preisträger stellte. Juventus Turin (1982–1985) und FC Barcelona (2009–2012) stellten je viermal nacheinander den Preisträger. Die meisten Preisträger spielten in der spanischen Primera División (25).
Dreimal schafften es Spieler aus demselben Verband unter die ersten Drei: 1972 (Franz Beckenbauer, Gerd Müller und Günter Netzer) und 1981 (Karl-Heinz Rummenigge, Paul Breitner und Bernd Schuster) jeweils aus Deutschland sowie 1988 die Niederländer Marco van Basten, Ruud Gullit und Frank Rijkaard. Letztere spielten zudem allesamt beim AC Mailand, dem es 1989 nochmals gelang, mit Marco van Basten, Franco Baresi und Frank Rijkaard die drei ersten Plätze zu besetzen. 2010 spielten mit Lionel Messi, Andrés Iniesta und Xavi die ersten Drei beim selben Verein (FC Barcelona).
Als einziger Torhüter wurde 1963 Lew Jaschin mit dem Ballon d’Or ausgezeichnet. Dino Zoff (1973) und Gianluigi Buffon (2006) schafften es auf den 2. Platz. Ivo Viktor (1976), Oliver Kahn (2001, 2002) und Manuel Neuer (2014) wurden Dritter.
Lionel Messi ist der bisher einzige Argentinier, der den Preis gewann.[19] Messi erhielt für das Jahr 2009 473 von 480 möglichen Punkten und kam der Maximalpunktzahl damit so nahe wie kein anderer Spieler zuvor.[20]
17-mal wurde der Ballon-d’Or-Gewinner auch zum FIFA-Weltfußballer des Jahres gewählt (Gewinner des FIFA Ballon d’Or von 2010 bis 2015 nicht mitgezählt). Seit 1991 wurden lediglich Jean-Pierre Papin (1991), Christo Stoitschkow (1994), Matthias Sammer (1996), Luís Figo (2000), Michael Owen (2001), Pavel Nedvěd (2003), Andrij Schewtschenko (2004), Lionel Messi (2021) und Karim Benzema (2022) nicht gleichzeitig FIFA-Weltfußballer des Jahres.
Verliehen wurde der Preis von einer Jury mit je einem Sportjournalisten aus den Ländern der 53 Mitgliedsverbände der UEFA sowie 53 Juroren aus den Ländern derjenigen außereuropäischen Verbände, die an mindestens einer Weltmeisterschaftsendrunde teilgenommen haben. Jeder von ihnen vergab an fünf Spieler aus einer von der France-Football-Redaktion vorgegebenen Liste fünf – seit dem Jahr 2016: sechs –, vier, drei, zwei bzw. einen Punkt. Dabei sollte die Leistung der Spieler im jeweiligen Kalenderjahr gewürdigt werden.[21]
Nach Kritik an der Vergabe des Ballon d’Or 2021 wurde der Vergabemodus geändert: Der maßgebliche Zeitraum ist seit dem Ballon d’Or 2022 nicht mehr das Kalenderjahr, sondern eine übliche europäische Fußballsaison, sodass der Gewinner im Oktober gekürt werden soll. Wahlberechtigt ist seither je ein Journalist pro Land der Top-100 der FIFA-Weltrangliste. Die Gesamtkarriere der Spieler wird bei der Wahl nicht mehr berücksichtigt; relevant sind die individuellen Leistungen der Nominierten, das Abschneiden ihrer Mannschaften sowie ihr Talent und Sportsgeist.[22]
Seit 2024 vergeben die Journalisten an zehn Spieler eine Punktzahl von 15, 12, 10, 8, 7, 5, 4, 3, 2 und 1.[23]
Die Platzierung des Spielers innerhalb dieser Rangliste wird durch die Anzahl der Titel bestimmt. Bei gleicher Anzahl von Titeln wird alphabetisch sortiert.
Anzahl | Name | Jahre |
---|---|---|
8 | Lionel Messi | 2009, 2010, 2011, 2012, 2015, 2019, 2021, 2023 |
5 | Cristiano Ronaldo | 2008, 2013, 2014, 2016, 2017 |
3 | Marco van Basten | 1988, 1989, 1992 |
Johan Cruyff | 1971, 1973, 1974 | |
Michel Platini | 1983, 1984, 1985 | |
2 | Franz Beckenbauer | 1972, 1976 |
Alfredo Di Stéfano | 1957, 1959 | |
Kevin Keegan | 1978, 1979 | |
Ronaldo | 1997, 2002 | |
Karl-Heinz Rummenigge | 1980, 1981 |
Die Platzierung des Vereins innerhalb dieser Rangliste wird durch die Anzahl der Titel bestimmt. Bei gleicher Anzahl von Titeln wird alphabetisch nach Ortsname sortiert. Bei kursiv geschriebenen Jahren spielte der Spieler nicht über das gesamte Jahr (bis 2021) bzw. in der gesamten Saison (seit 2022) bei diesem Verein.
Anzahl | Verein | Jahre | Spieler |
---|---|---|---|
15 | FC Barcelona | 1960, 1973, 1974, 1994, 1997, 1999, 2000, 2005, 2009, 2010, 2011, 2012, 2015, 2019, 2021 | 8 |
12 | Real Madrid | 1957, 1958, 1959, 2000, 2002, 2006, 2013, 2014, 2016, 2017, 2018, 2022 | 8 |
9 | Juventus Turin | 1961, 1982, 1983, 1984, 1985, 1993, 1998, 2003, 2006 | 7 |
8 | AC Mailand | 1969, 1987, 1988, 1989, 1992, 1995, 2004, 2007 | 6 |
5 | FC Bayern München | 1970, 1972, 1976, 1980, 1981 | 3 |
4 | Manchester United | 1964, 1966, 1968, 2008 | 4 |
3 | Inter Mailand | 1990, 1997, 2002 | 2 |
Paris Saint-Germain | 1995, 2021, 2023 | 2 | |
2 | Ajax Amsterdam | 1971, 1973 | 1 |
Hamburger SV | 1978, 1979 | 1 | |
Dynamo Kiew | 1975, 1986 | 2 |
Die Platzierung der Liga innerhalb dieser Rangliste wird durch die Anzahl der Titel bestimmt. Bei gleicher Anzahl von Titeln wird alphabetisch sortiert. Bei kursiv geschriebenen Jahren spielte der Spieler nicht über das gesamte Jahr (bis 2021) bzw. in der gesamten Saison (seit 2022) in dieser Liga.
Anzahl | Liga | Jahre | Spieler |
---|---|---|---|
26 | Primera División | 1957, 1958, 1959, 1960, 1973, 1974, 1994, 1997, 1999, 2000, 2002, 2005, 2006, 2009, 2010, 2011, 2012, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019, 2021, 2022 | 14 |
20 | Serie A | 1961, 1969, 1982, 1983, 1984, 1985, 1987, 1988, 1989, 1990, 1992, 1993, 1995, 1997, 1998, 2002, 2003, 2004, 2006, 2007 | 15 |
9 | Bundesliga | 1970, 1972, 1976, 1977, 1978, 1979, 1980, 1981, 1996 | 6 |
7 | Premier League / First Division | 1956, 1964, 1966, 1968, 2001, 2008, 2024 | 7 |
4 | Ligue 1 | 1991, 1995, 2021, 2023 | 3 |
3 | Eredivisie | 1971, 1973, 1987 | 2 |
Wysschaja Liga | 1963, 1975, 1986 | 3 |
Die Platzierung des Landes innerhalb dieser Rangliste wird durch die Anzahl der Titel bestimmt. Bei gleicher Anzahl von Titeln wird alphabetisch sortiert. Spieler nicht-europäischer Nationalitäten konnten erst ab 1995 gewählt werden.
Bei der Sowjetunion (Zerfall 1991) und der Tschechoslowakei (1992) ist die heutige Nationalität der Spieler angegeben und die Titel werden für den jeweiligen Nachfolgestaat mitgezählt. Da England, Nordirland, Schottland und Wales eigenständige Nationalmannschaften stellen, sind diese Nationen einzeln aufgeführt und nicht gemeinsam als Vereinigtes Königreich.
Anzahl | Land | Jahre | Spieler |
---|---|---|---|
8 | Argentinien | 2009, 2010, 2011, 2012, 2015, 2019, 2021, 2023 | 1 |
7 | Deutschland | 1970, 1972, 1976, 1980, 1981, 1990, 1996 | 5 |
Frankreich | 1958, 1983, 1984, 1985, 1991, 1998, 2022 | 5 | |
Niederlande | 1971, 1973, 1974, 1987, 1988, 1989, 1992 | 3 | |
Portugal | 1965, 2000, 2008, 2013, 2014, 2016, 2017 | 3 | |
5 | Brasilien | 1997, 1999, 2002, 2005, 2007 | 4 |
England | 1956, 1966, 1978, 1979, 2001 | 4 | |
Italien | 1961, 1969, 1982, 1993, 2006 | 5 | |
4 | Spanien | 1957, 1959, 1960, 2024 | 3 |
3 | Sowjetunion | 1963 ( Russland), 1975, 1986 (beide Ukraine) | 3 |
Ukraine | 1975, 1986 (beide als Sowjetunion), 2004 | 3 | |
2 | Tschechien | 1962 (als Tschechoslowakei), 2003 | 2 |
Angegeben ist das Alter am Tag der Verleihung.
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Ende 1989 vergab France Football den Súper Ballón d’Or für den besten Fußballspieler der letzten drei Jahrzehnte. Gewinner wurde Alfredo Di Stéfano vor Johan Cruyff und Michel Platini.
Zum 60-jährigen Bestehen des Ballon d’Or veröffentlichte France Football im Jahr 2016 Alternativgewinner, die vermutlich den Preis erhalten hätten, wenn dieser stets allen Spielern der Welt offengestanden hätte. Von 1956 bis 1994 waren nur europäische Spieler, die in Europa spielten, wählbar; von 1995 bis 2006 alle Spieler europäischer Vereine. Demnach hätten zwölf Südamerikaner – acht Mal zudem von einem brasilianischen Verein – den Ballón d’Or gewonnen. Der Brasilianer Pelé wäre bis 2023 – ab 2021 gemeinsam mit Lionel Messi – mit sieben Auszeichnungen der Rekordgewinner gewesen.[24]
Jahr | Ballon-d’Or-Gewinner | Alternativgewinner | Verein |
---|---|---|---|
1958 | Raymond Kopa | Pelé | FC Santos |
1959 | Alfredo Di Stéfano | Pelé | FC Santos |
1960 | Luis Suárez | Pelé | FC Santos |
1961 | Omar Sívori | Pelé | FC Santos |
1962 | Josef Masopust | Garrincha | Botafogo FR |
1963 | Lew Jaschin | Pelé | FC Santos |
1964 | Denis Law | Pelé | FC Santos |
1970 | Gerd Müller | Pelé | FC Santos |
1978 | Kevin Keegan | Mario Kempes | FC Valencia |
1986 | Ihor Bjelanow | Diego Maradona | SSC Neapel |
1990 | Lothar Matthäus | Diego Maradona | SSC Neapel |
1994 | Christo Stoitschkow | Romário | FC Barcelona |
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