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ehemaliger Bahnhof in Kärnten, Österreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Bahnhof Kaponig (bis 1974 „Obervellach“) war von 1909 bis 1999 eine Station an der Tauernbahn-Südrampe in Kärnten, Österreich.
Bahnhof Kaponig | ||
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Daten | ||
Betriebsstellenart | Bahnhof | |
Bahnsteiggleise | 3 | |
Eröffnung | 1909 | |
Lage | ||
Stadt/Gemeinde | Obervellach | |
Bundesland | Kärnten | |
Staat | Österreich | |
Koordinaten | 46° 56′ 34″ N, 13° 12′ 11″ O | |
Eisenbahnstrecken | ||
Tauernbahn (bis 1999) | ||
Liste der Bahnhöfe in Österreich |
Der Bahnhof trug zu Beginn die Bezeichnung Obervellach (manche Ortsbezeichnungen lauten hierbei auch auf „Ober Vellach“). 1974 wurde der Bahnhof in Kaponig umbenannt. (Kaponig ist der Name einer Streusiedlung von einigen Bergbauernhöfen bzw. Gebäuden oberhalb der Bahnlinie).
Der Bahnhof lag ursprünglich (d. h. vor dem Streckenneubau) ca. 6 Bahnkilometer südlich des Bahnhofs Mallnitz bzw. 38 km nördlich von Spittal bei Bahnkilometer 51,5 bis 52. Die Station wurde in teilweise steilem Gelände im Bogen um einen südlichen Berghang des Unteren Sickerkopfs herum angelegt. Hierzu waren hohe Stützmauern und Aufschüttungen erforderlich. Mit einer Meereshöhe von 1052 m liegt die Station nahezu 400 m über dem Fluss Möll sowie 365 m über dem Ortskern der Marktgemeinde Obervellach im Mölltal.
Das ehemalige Bahnhofgebäude war und ist über eine Zufahrtsstraße mit Serpentinen erreichbar. Es liegt westlich der Neubaustrecke der Bahn. Die Trasse der stillgelegten Bahnstrecke wird als Feld- und Fahrradweg genutzt.[1]
Das Aufnahmegebäude mit dem charakteristischen Erker ist ein Typenbau der k.k. Staatsbahnen, wie er z. B. auch in den Bahnhöfen Angertal, Penk und Maria Rain angewandt wurde. Der Bahnsteig am Aufnahmegebäude ist gedeckt („Veranda“).
Neben dem Aufnahmegebäude verfügte der Bahnhof u. a. über folgende weitere Gebäude:
Für die Ergänzung der Wasservorräte der Lokomotiven verfügte der Bahnhof über einen Wasserbehälter (der über eine Treppe an der Futtermauer erreichbar war) sowie zwei freistehende Wasserkräne.
Die nutzbare Gleislänge der Durchgangsgleise betrug ursprünglich 415 m bzw. 436 m bei einem Gleisradius von ca. 300 m und einem Gefälle von 2,3 ‰.
Gleisplan ab 1909
Der Gleisplan von 1916 zeigt u. a. folgende Details:
Bahnhofsgleisplan von Obervellach (Zeitraum: 1909–1939) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schwarzach St. Veit | Spittal-Millstättersee | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Gleisplan 1978
Der Gleisplan von 1978 zeigt die Bergstation der stillgelegten Seilbahn Obervellach neben dem Gütergleis.
Bahnhofsgleisplan von Obervellach (Zeitraum: 1949–1978) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schwarzach St. Veit | Spittal-Millstättersee | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Bahnhofsgleisplan von Kaponig (Zeitraum: 1990–1999) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schwarzach St. Veit | Spittal-Millstättersee | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Mit der Festlegung der Trasse der Tauernbahn-Südrampe 1903 erkannten die Gemeinden im Mölltal den Bedarf, eine geeignete Anbindung an die bis zu 400 m höher verlaufende Tauernbahn zu schaffen. Dabei waren verschiedene Alternativen im Gespräch[8][13]:
Mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges wurden die Planungen eingestellt.
1924/25 wurde erwogen, den für den Bau des Kraftwerks Mallnitz errichteten provisorischen Schrägaufzug für den Personen- und Gütertransport dauerhaft zu belassen. Eine herkömmliche Zufahrtsstraße kam in dieser Zeit wegen Geldmangels und mangelnder Betriebssicherheit im Winter nicht in Frage.[10]
Im April 1930 begann der Bau einer zweispurigen Seilbahn von 1005 m waagrechter Länge, 360 m Höhendifferenz und einer Zwischenstütze[10] zur Verbindung des Bahnhofs mit dem Ort Obervellach. Die Betriebsaufnahme erfolgte im Jahr 1931. Die Bergstation befand sich direkt neben dem Aufnahmegebäude, die Talstation nahe der Pfarrkirche Obervellach auf einem Grundstück, das von Geheimrat Prof. Fr. Leopold Wenger, Besitzer des Schlosses Trabuschgen, abgetreten worden war.[15] Heute erinnert ein Schild „Seilbahn-Platzl“ am Haus Obervellach 102 an den Standort der Talstation.
Die Seilbahn verfügte auf der rechten Spur über einen Personenwagen für 16 Personen, auf der linken Spur wechselbare Wägen für den Transport von Holz, Langeisen und sonstiger Ladung und war damit in Österreich die erste Seilbahn, die nicht für die ausschließliche Personenbeförderung errichtet wurde. Mit Hilfe von in den Gehängen integrierten, elektrisch betriebenen Hubwerken konnten die Güterwagen in den Stationen auf eine Rollbahn abgelassen werden. In der Bergstation war aufgrund der Steilheit des Geländes für diese Manipulation noch zusätzlich eine Schiebebühne erforderlich. Die Rollbahngleise an der Bergstation führten zum Magazin bzw. zur Güterverladerampe am Gütergleis des Bahnhofs mit Hilfe zweier Weichen und einer Drehscheibe.[15]
1975 wurde die Seilbahn eingestellt und abgebaut, der Bahnhof Mallnitz wurde in Mallnitz-Obervellach umbenannt und von Obervellach ausgehend eine Buslinie dorthin eingerichtet.[16]
Um während des Tunnelbaus Platz für eine Barackensiedlung zu schaffen, wurde ca. 1990 die ehemalige Bergstation der Seilbahn abgetragen.
Die Tauernbahn unterstützt die Rolle Obervellachs als Luftkurort.
Während des Ersten Weltkriegs und bis 1921 wurde für den Abtransport von Erzen, die in Großfragant gewonnen wurden, u. a. neben der Rollbahn Großfragant eine elektrisch betriebene Umlauf-Materialseilbahn angelegt, die von Raufen (Ortschaft zugehörig Obervellach) zur dreigeschossigen Bergstation am Bahnhof Obervellach führte. Die Seilbahn hatte eine Länge von ca. 1,2 km, überquerte die alte Straße nach Mallnitz etwas unterhalb der Kalvarienbergkapelle und überwand ca. 350 Höhenmeter. Der elektrische Antrieb befand sich in der Bergstation. Den Strom für die Antriebsstation lieferte das Elektrowerk Lassach der k.k. Staatsbahn. Eine entsprechende Stromleitung zur Bergstation verlief parallel zur Seilbahn.[17]
In einigen Online-Archiven finden sich weitere Bilder des Bahnhofs Kaponig:
Der Bahnhof Kaponig wurde in diversen Modellbahnanlagen im Maßstab 1:87 und 1:160 dargestellt.[18][19][20]
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