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100-prozentige Bundesgesellschaft Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die BWI GmbH ist eine 100-prozentige Bundesgesellschaft. Als IT-Systemhaus der Bundeswehr sowie IT-Dienstleister des Bundes entwickelt und betreibt sie die Informations- und Kommunikationstechnik ihrer Kunden, insbesondere der Bundeswehr. Die Gesellschaft mit aktuell über 7.000 Mitarbeitern an mehr als 40 Standorten bundesweit steht unter der Leitung der Geschäftsführer Frank Leidenberger (Vorsitzender), Katrin Hahn und Christian Marwitz.[4]
BWI GmbH | |
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Rechtsform | Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) |
Gründung | Ende 2006 |
Sitz | Meckenheim, Deutschland |
Leitung | Frank Leidenberger, Vorsitzender der Geschäftsführung[1] Katrin Hahn Christian Marwitz |
Mitarbeiterzahl | 7000[2] |
Umsatz | 1,5 Mrd. Euro[3] |
Branche | Informationstechnik |
Website | www.bwi.de |
Stand: 31. Dezember 2022 |
Der Hauptsitz der Gesellschaft liegt im Ortsteil Merl der nordrhein-westfälischen Stadt Meckenheim bei Bonn. Das Gebäude wurde auf dem ehemaligen Gelände der DRK-Bundesschule errichtet.[5]
Neben der BWI GmbH existiert das Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund) als ein zentraler IT-Dienstleister für die deutsche Bundesverwaltung.
Die BWI GmbH ist am 1. August 2017 aus der Verschmelzung der BWI Informationstechnik GmbH und der BWI Systeme GmbH hervorgegangen.[6] Die beiden Vorgängergesellschaften wurden 2006 von Bundeswehr, IBM und Siemens gegründet. Zusammen mit der BWI Services GmbH bildeten sie den BWI-Leistungsverbund zur Umsetzung des Projekts Herkules, der größten öffentlich-privaten Partnerschaft in Europa.[7] Mit Vertragsunterzeichnung im Dezember 2006 erhielt der Leistungsverbund den Auftrag, die Bundeswehr-IT zu modernisieren und zu verwalten. Herkules endete am 27. Dezember 2016.
Am 28. Dezember 2016 unterzeichneten Bundeswehr und BWI in Meckenheim einen Vertrag über IT-Dienstleistungen für die Bundeswehr. Die BWI entwickelt und betreibt auf Basis eines unbefristeten Leistungsvertrages die IT-Infrastruktur der Bundeswehr und stellt ihre Leistungen auch anderen Bundesressorts zur Verfügung.[8]
Für die logistischen und administrativen Prozesse innerhalb der Bundeswehr schuf die BWI ab 2007 eine einheitliche IT-Landschaft. Dazu zählten Aufbau und Verwaltung einer modernen IT-Infrastruktur sowie die Modernisierung der Rechenzentren. Parallel dazu erfolgte die Integration der SAP-Lösung SASPF. Der Leistungsverbund übernahm den Rollout für 50.000 Anwender sowie den Betrieb der Lösung. Hinzu kamen Schulungen der Anwender und die Ausbildung des Dienstpersonals, um den durchgängigen Betrieb zu gewährleisten.
Die BWI betreut rund 1.200 Bundeswehr-Liegenschaften in Deutschland und ist mit den eigenen Betriebsstandorten ebenfalls bundesweit vertreten. So betreibt die BWI fünf Rechenzentren („Data Center“) in Strausberg, Wilhelmshaven, Bonn, Köln und Biere bei Magdeburg[9], drei Techniker-Standorte in Bogen, Dresden und Germersheim, 25 Service-Center (SC) im gesamten Bundesgebiet, zehn Standorte des Auskunfts- und Vermittlungsdienstes (A&V-Dienst), vier User Help Desks (UHD) in Berlin, Hannover, Meckenheim und München sowie drei Betriebskompetenzzentren (BKZ) in Bonn, München und Rheinbach. An den Standorten Strausberg (Barnim-Kaserne), Wildflecken (Rhön-Kaserne) und Roth (Otto-Lilienthal-Kaserne) wird der neue „Rechenzentrumsverbund“ entstehen.[10]
Mit dem am 28. Dezember 2016 geschlossenen Leistungsvertrag ist die BWI weiterhin mit dem Betrieb und der Weiterentwicklung der Informations- und Kommunikationstechnik der Bundeswehr beauftragt. Zu den Leistungen gehören neben dem kompletten Betrieb der mehr als 180.000 IT-Arbeitsplätze der Bundeswehr das komplette Software-Management, der Betrieb der Telekommunikation, der Rechenzentren, der Datennetze und der zentralen Verfahren wie E-Mail, Internet und Intranet der Bundeswehr sowie der Support der Bundeswehrnutzer. Zudem ist die BWI für die IT-Sicherheit der von ihr betriebenen IT-Infrastruktur verantwortlich, betreibt SAP für die Bundeswehr und unterstützt bei der Entwicklung und Einführung neuer SAP-Verfahren.
Darüber hinaus gehört es zu den Aufgaben der BWI, die IT-Infrastruktur der Bundeswehr beispielsweise durch die Realisierung einer Bundeswehr-Cloud weiterzuentwickeln. Ein weiteres Digitalisierungsvorhaben der BWI ist die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung der Bundeswehr. Hier schafft die BWI zusammen mit der Bundeswehr die Grundlagen für die Einführung einer digitalen Gesundheits- und Patientenakte.[11] Im Bereich der militärischen IT unterstützt die BWI die Bundeswehr unter anderem mit der Entwicklung und dem Betrieb von IT-Services bei der Digitalisierung landbasierter Operationen (D-LBO), etwa für ein Battle Management System.[12][13]
Ein weiteres Aufgabenfeld der BWI ist die Weiterentwicklung des IT-Systems der Bundeswehr. Hierzu betreibt die BWI ein eigenes Innovationsmanagement samt Abteilung innoX. Dieses ist dafür zuständig, Ideen und Konzepte in Realisierungsprojekte zu überführen, die Eingang ins Portfolio der BWI finden.[14] So wurde beispielsweise mit Fraunhofer FHR, Fraunhofer IOSB und ATOS ein Radarsystem zur Aufklärung durch Wände erprobt.[15] Frühere Systeme nutzten hierfür WLAN-Verbindungssignale.[16][17]
Zudem ist seit Beginn des Jahres 2020 der Cyber Innovation Hub der Bundeswehr (CIHBw), der zuvor eine dreijährige Pilotphase erfolgreich durchlaufen hat, als Abteilung der BWI verstetigt. Der CIHBw wurde im März 2017 unter Federführung des Bundesministeriums der Verteidigung gegründet, um als „schnelles Beiboot“ die digitale Transformation der Bundeswehr zu unterstützen und als Schnittstelle zwischen Bundeswehr und Start-up-Szene, mögliche Dual-Use-Produkte und digitale Innovationen weltweit für die Bundeswehr zu identifizieren und voranzutreiben. Der Hub schafft eine Infrastruktur für das Netzwerken, den Wissenstransfer und die Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr und relevanten externen Akteuren.[18]
Seit dem 28. Dezember 2016 ist die BWI GmbH eine 100-prozentige Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland und damit eine Inhouse-Gesellschaft des Bundes. Vom 28. Dezember 2006 bis 27. Dezember 2016 waren an der Vorgängergesellschaft BWI Informationstechnik GmbH folgende Anteilseigner beteiligt: die Siemens AG mit 50,05 %, die Bundesrepublik Deutschland mit 49,9 % sowie IBM Deutschland mit 0,05 %.
Im Oktober 2023 bestand die Geschäftsführung der BWI aus drei Personen:[1]
Die Vergabe von Berateraufträgen der BWI an Unternehmen wie McKinsey wurde im 1. Untersuchungsausschuss des Verteidigungsausschusses der 19. Wahlperiode des Deutschen Bundestages untersucht.[26][27][28][29]
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