BBBank
deutsche Genossenschaftsbank Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die BBBank eG ist eine deutsche Genossenschaftsbank mit Sitz in der baden-württembergischen kreisfreien Stadt Karlsruhe.
BBBank eG | |
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Hauptsitz der BBBank in Karlsruhe | |
Staat | Deutschland |
Sitz | Herrenstraße 2–10 76133 Karlsruhe |
Rechtsform | eingetragene Genossenschaft |
Bankleitzahl | 660 908 00[1] |
BIC | GENO DE61 BBB[1] |
Gründung | 12. November 1921 |
Verband | Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e. V. |
Website | bbbank.de |
Geschäftsdaten 2023[2] | |
Bilanzsumme | 17,6 Mrd. EUR |
Einlagen | 15,6 Mrd. EUR |
Kundenkredite | 9,2 Mrd. EUR |
Mitarbeiter | 1.341 |
Geschäftsstellen | 72 |
Mitglieder | 459.209 |
Leitung | |
Vorstand | Oliver Lüsch (Vorsitzender) Gabriele Kellermann (stellv. Vorsitzende) |
Aufsichtsrat | Matthias Eder (Vorsitzender) |
Liste der Genossenschaftsbanken in Deutschland |
Die heutige BBBank eG wurde am 12. November 1921 als Badische Beamten-Genossenschaftsbank eGmbH in Karlsruhe gegründet. Initiator dieser Selbsthilfeeinrichtung war der Postinspektor Gotthold Mayer. Er kannte die finanzielle Not der badischen Beamten. Die wenigsten hatten ein eigenes Konto oder konnten einen Kredit bekommen.[3] Das sollte sich mit der Gründung ändern. Gut 30 Beamte zeichneten am 12. November 1921 im Haus des Beamtenbundes in Karlsruhe die ersten Genossenschaftsanteile.
Sechs Jahre nach ihrer Gründung hatte sich die Badische Beamtenbank eGmbH, die seit 1926 unter diesem Namen firmierte, mit rund 50.000 Mitgliedern zur größten unter mehr als 70 Beamtenbanken in Deutschland entwickelt.[4]
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde im April 1933 die gesamte Bankspitze ausgetauscht.[5] Gründer und Vorstand Gotthold Mayer wurde unter dem falschen Vorwurf der Untreue in Haft genommen und konnte erst nach Kriegsende wieder in die Badische Beamtenbank zurückkehren.[6] Die Genossenschaft wurde im Nationalsozialismus „gleichgeschaltet“.[7] Die vom Regime eingesetzten Funktionäre konnten so über Personal und Kundschaft bestimmen.
Nach Kriegsende genehmigte die französische Militärregierung im Juni 1945 die Wiedereröffnung der Badischen Beamtenbank eGmbH. Ein neuer Vorstand wurde gebildet, dem ab 1946 auch Gründer Gotthold Mayer angehörte. Obwohl Baden durch die Alliierten geteilt war, gelang es der Bank, die geschäftliche Einheit zu bewahren.
In den 1950er-Jahren stiegen die Bezüge im öffentlichen Dienst allmählich und immer mehr Beamte erreichten einen bescheidenen Wohlstand. Die Badische Beamtenbank eGmbH gewährte Konsumkredite und längerfristige Finanzierungen für die Anschaffung von Haushaltsgeräten oder Autos sowie für den Bau von Eigenheimen.
1969 erweiterte die Badische Beamtenbank eGmbH den Kreis der Mitgliedsberechtigten. Von nun an konnte neben Beamten sowie Beschäftigten aus dem öffentlichen Dienst jeder Privatkunde in die Genossenschaft eintreten, der ein festes Gehalt bezog.[8]
1972 fusionierte die Badische Beamtenbank eGmbH mit der Hessischen Beamtenbank eGmbH zu Darmstadt mit dem Sitz in Darmstadt, der Südwestdeutschen Beamtenbank eGmbH mit dem Sitz in Frankfurt am Main und mit der Beamtenbank eGmbH -Bank für Angestellte und Beamte- in Köln mit dem Sitz in Köln.
Das Geschäftsgebiet Bayern kam hinzu, als die Badische Beamtenbank eG mit der Bayerischen Beamten Bank eG mit dem Sitz in Nürnberg zum 1. Januar 1999 verschmolz und seitdem unter dem Namen BBBank eG firmiert.
Zuletzt integrierte die BBBank eG im Jahr 2005 die SHB-Bank Schleswig-Holsteinische Beamtenbank eG (die ehemalige Beamtenbank zu Kiel eG) mit dem Sitz in Kiel und schloss damit den gruppeninternen Verschmelzungsprozess ab.[9]
Die BBBank ging weitere Partnerschaften mit Beamteninstitutionen und -verbänden ein und entwickelte Angebote für den öffentlichen Dienst.[10]
2011 gründete die Bank die BBBank Stiftung. Gemeinsam mit ihren Mitgliedern ruft sie eigene Projekte ins Leben oder fördert Initiativen, die anderen Menschen Hilfe zur Selbsthilfe anbieten sollen.[11]
Seit 2017 ist die BBBank als bundesweite Genossenschaftsbank für Privatkunden, Beamte und Angestellte des öffentlichen Dienstes in allen Landeshauptstädten mit mindestens einer Filiale vor Ort vertreten.[12] Das Vor-Ort-Angebot wird durch Direktberatung und digitales Banking ergänzt.
Die von 2017 bis 2019 in Anspruch genommenen Rednertätigkeiten von Christian Lindner im Rahmen von Veranstaltungen und die durch einige Medienberichte suggerierte günstige Kreditvergabe an ihn für den Kauf eines Hauses stießen auf Kritik.[13] Die Staatsanwaltschaft Berlin sah nach Prüfung keinen Anfangsverdacht für Abgeordnetenbestechung oder Vorteilsannahme.[14]
Mit einer Bilanzsumme von über 17 Milliarden Euro und rund 460.000 Mitgliedern[15] ist sie seit 2021 die größte deutsche genossenschaftliche Privatkundenbank.[16]
Die BBBank eG ist im Genossenschaftsregister beim Amtsgericht Mannheim unter GnR 100003 eingetragen.
Rechtsgrundlagen sind das Genossenschaftsgesetz und die durch die Vertreterversammlung beschlossene Satzung. Organe der Bank sind der Vorstand, der Aufsichtsrat und die Vertreterversammlung.
Die BBBank eG ist der amtlich anerkannten Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken GmbH und der zusätzlichen freiwilligen Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V. angeschlossen.
Die BBBank eG betreibt das Universalbankgeschäft. Im Verbundgeschäft arbeitet sie mit der DZ Bank, HDI Versicherung, Württembergischen Versicherung, R+V Versicherung, Debeka und der Union Investment zusammen.
Die BBBank steht in der Historie der deutschen Beamtenbanken. Seit Ende der 1960er-Jahre können Privatpersonen aller Berufsgruppen Mitglied werden. Alle Inhaber eines Girokontos müssen zugleich Mitglied und damit Eigentümer der Bank werden; diese Mitgliedschaft ist obligatorisch.[17] Auf Genossenschaftsanteile wird eine jährlich neu festzulegende Jahresprämie ausgezahlt.
Sie ist Doppelmitglied des CashPools und des Bankcard-Servicenetzes und Mitglied im Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V.
Die Bank vermittelt auch Versicherungsleistungen. Zu diesen zählt die seit 1925 bestehende eigene Hausratversicherung, die jedoch nur eigenen Mitgliedern offen steht.[18]
Im Jahr 2019 wurde die BBBank durch das Institut für Nachhaltiges Banking (INAB) zertifiziert.[19] Das INAB-Siegel setzt Standards für die Geschäftspolitik von Unternehmen, die eine konsequente Nachhaltigkeitsstrategie verfolgen. Eine Re-Zertifizierung erfolgte im Jahr 2022.[20]
Das Geschäftsgebiet liegt mit 72 Filialen, darunter alle Landeshauptstädte, innerhalb des gesamten Bundesgebietes. Die Bank ist, im Gegensatz zu den meisten anderen genossenschaftlichen Banken in Deutschland, nicht regional begrenzt tätig.[21]
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