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Traktoren, die zum Fortbewegen schwerer Geschütze und der dazugehörigen Munition konzipiert sind Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Artilleriezugmaschinen (auch Artillerieschlepper oder Artillerietraktoren) sind Zugmaschinen bzw. Traktoren, die zum Fortbewegen schwerer Geschütze und der dazugehörigen Munition konzipiert sind.
Die Vorgeschichte von Artilleriezugmaschinen und motorisierten Militärfahrzeugen hat gemeinsame Wurzeln mit der allgemeinen Geschichte zur Motorisierung. Bereits 1769 stellte der französische Artillierieoffizier Nicholas Cugnot den ersten selbstfahrenden Motorwagen vor, der mit einer Dampfmaschine betrieben wurde. Darauf folgten weitere Erfindungen zu dampfbetriebenen Fahrzeugen von Oliver Evans (Patentanmeldung 1783)[1], in 1786 je ein Fahrzeug „Steam-Carriage“ von William Symington und ein Erprobungsdampffahrzeug von William Murdock.[2] Richard Trevithick stellte 1802 den „Puffing Devil“ vor.[3] Im 19. Jahrhundert wuchsen Verbreitung und Zuverlässigkeit der Fahrzeuge. So stieg die Zahl der Erfindungen zu Lokomobilen für den Straßenverkehr und im Bereich des Schienenverkehrs die Zahl der Neuerungen für Lokomotiven. Pedro Ribera verbesserte ein englisches Lokomobil und bewältigte damit im Jahr 1860 eine Strecke von etwa 200 Kilometern zwischen Valladolid und Madrid in 20 Tagen.[4]
Ab den 1870er Jahren experimentierte die Preußische Armee mit Artilleriezugmaschinen auf Basis von Lokomobilen. Die ersten brauchbaren Artilleriezugmaschinen traten noch vor dem Ersten Weltkrieg in Erscheinung und erhöhten die Mobilität militärischer Einheiten. Dabei handelte es sich meist um modifizierte landwirtschaftliche Traktoren wie beispielsweise von Foster, Fowler, der Heinrich Lanz AG oder Podeus. Auch schwere Zugfahrzeuge von Austro Daimler, Škoda, Thornycroft und Krupp sowie Lastkraftwagen mit Allradantrieb wie der Daimer-Krupp KD 1 oder das Halbkettenfahrzeug von Benz-Bräuer wurden genutzt. Diese Schlepper vermochten auch schwerste Geschütze zu bewegen, deren Anspannung mit zuvor über 8 Pferden kaum für den Transport praktikabel war. Obschon der Motorisierungsgrad nach dem Ersten Weltkrieg in den Streitkräften insgesamt zunahm, bildeten immer noch Pferde das Rückgrat für die Bewegung von Artillerie. Nicht zuletzt aus Kostengründen wurden Pferde in etlichen Armeen noch lange Zeit für den Kraftzug gebraucht.[5][6]
In der modernen Kriegsführung spielen schwere Artilleriezugmaschinen so gut wie keine Rolle mehr, da inzwischen die verbreiteten Kaliber für Feldhaubitzen um 155 mm liegen. Das sind Dimensionen, bei denen als Zugmittel ein normaler geländegängiger Lastkraftwagen ausreicht. Moderne Panzerhaubitzen oder Selbstfahrlafetten haben die schweren lafettierten Einzelgeschütze weitgehend verdrängt. Bei der Raketenartillerie werden noch im 21. Jahrhundert besonders leistungsfähige Zugmaschinen gebraucht.
Von den jeweiligen Kriegsparteien ist bekannt, dass gelegentlich Schlepper aus erbeuteten Beständen genutzt wurden.
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