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sowjetisches Halbkettenfahrzeug aus den 1930er Jahren Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Halbkettenfahrzeug ZIS-22 (russisch ЗИС-22) des sowjetischen Fahrzeugherstellers Sawod imeni Stalina war ab 1938 das erste Halbkettenfahrzeug aus sowjetischer Produktion. Mit seinem Pritschenaufbau war es hauptsächlich für leichtere Transportaufgaben konzipiert. Technisch basiert es, bis auf das geänderte Fahrwerk, nahezu komplett auf dem Lastkraftwagen ZIS-5. Ab 1942 wurde mit dem ZIS-42 ein Nachfolgemodell produziert.
ZIS | |
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ZIS-42, der äußerlich nahezu identische Nachfolger des ZIS-22, bei einer Probefahrt im April 1942 | |
ZIS-22 | |
Hersteller: | Sawod imeni Stalina |
Verkaufsbezeichnung: | ЗИС-22 |
Produktionszeitraum: | 1938–1941 |
Vorgängermodell: | keines |
Nachfolgemodell: | ZIS-42 |
Technische Daten | |
Bauformen: | Pritsche |
Motoren: | Ottomotor |
Leistung: | 54 kW |
Nutzlast: | 2,25 t |
zul. Gesamtgewicht: | 6,91 t |
Bereits in den Jahren 1934 und 1935 hatte man bei ZIS mit Halbkettenfahrzeugen auf Grundlage früherer LKW-Typen experimentiert, war jedoch nicht wirklich zu befriedigenden Ergebnissen gekommen. Erst 1938 wurde die Arbeit an dem Projekt wieder aufgenommen. Man entwickelte zwei unterschiedliche Prototypen: Den Typ „WZ“ auf Basis des ZIS-5 und den „WG“ auf Basis des GAZ-AA. Diese sowie auch die ersten Serienfahrzeuge wurden im Leningrader Automobilreparaturwerk (abgekürzt LARZ) gebaut. Nach erfolgreichen Tests zwischen dem 7. Juni und dem 13. August 1938 wurde schließlich die Serienfertigung bei ZIS in Moskau aufgenommen. Bis Ende 1938 wurden 150 der nun als ZIS-22 bezeichneten Fahrzeuge hergestellt, danach die Produktion unterbrochen. 1939 wurden nur noch einzelne Fahrzeuge gefertigt. Im März 1940 wurde die Herstellung endgültig gestoppt.[1]
Der Hauptfehler, der bei der Konstruktion der Fahrzeuge gemacht wurde, war, dass die Ketten nur durch die auftretenden Reibungskräfte mit den Kettenrädern, und damit mit dem Antrieb, verbunden waren. Das hatte zur Folge, dass die Gummiketten bei stärkerer Belastung auf den Kettenrädern zu rutschen begannen und das Fahrzeug nicht weiterfahren konnte. Das Problem war so gravierend, dass von Einheiten der Roten Armee, bei denen das Fahrzeug im Einsatz war, mehrfach Anfragen an den Hersteller entsandt wurden, die Kettenlaufwerke zu entfernen und wieder eine normale Hinterachse wie beim ZIS-5 einzubauen. In schwierigem Gelände war der gewöhnliche Lastkraftwagen gegenüber dem Halbkettenfahrzeug sogar im Vorteil. Insbesondere im Winterkrieg machte sich dieses Problem so stark bemerkbar, dass die Soldaten teilweise in Eigenarbeit hinter der Front wieder auf normalen Radantrieb umrüsteten.[1]
Trotz der enormen Probleme mit der ersten Serie war 1940 nach wie vor Bedarf an Halbkettenfahrzeugen bei der Roten Armee gegeben. So beschloss man im Frühjahr 1940 die Fahrzeuge zu überarbeiten. Da es für den ZIS-22 keine Alternative gab und die Maschinen schnell gebraucht wurden, waren jedoch keine signifikanten Änderungen möglich. Man versuchte zwar, die Haftung der Ketten auf den Kettenrädern zu verbessern, konnte aber nur sehr mäßige Erfolge erzielen. So wurde auch ein Bruchteil Fahrzeuge der zweiten Serie mit den alten Fahrwerken ausgeliefert. Außerdem änderte man noch die Bereifung auf der Vorderachse von Luftbereifung hin zu Vollgummirädern. Wieso genau ist unklar.[1]
Alles in allem wurden ca. 250 Fahrzeuge der zweiten Serie gebaut, als ZIS-22M bezeichnet. Insgesamt wurden also ca. 400 ZIS-22 produziert, nach anderen Quellen sogar noch weniger. Sie gingen jedoch aufgrund der genannten Probleme sehr schnell bei der Invasion der deutschen Truppen 1941 verloren. Heute ist kein erhaltenes Fahrzeug des Typs ZIS-22 mehr bekannt.[1]
1941 wurden auf Grundlage des ZIS-22M noch drei weitere, verbesserte Prototypen konstruiert, die jedoch nicht mehr in Serie gingen. Erfahrungen, die mit diesen Fahrzeugen gemacht wurden, kamen später bei der Konstruktion des erfolgreicheren Halbkettenfahrzeugs ZIS-42 zum Tragen.[1]
Für den ZIS-22 der ersten Serie.[2]
Abmessungen und Gewichte
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