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deutscher Physikochemiker (* 3. Juli 1884; † 16. Juni 1950) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Arnold Eucken (* 3. Juli 1884 in Jena; † 16. Juni 1950 in Seebruck, Chiemsee) war ein deutscher Physikochemiker.
Eucken wurde als Sohn des Philosophen und späteren Literaturnobelpreisträgers Rudolf Eucken in Jena geboren. Er war Bruder des Nationalökonomen Walter Eucken. Sein Studium begann er an der Christian-Albrechts-Universität. 1903 wurde er Mitglied des Corps Saxonia Kiel.[1] Als Inaktiver wechselte er an die heimatliche Universität Jena und die Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin.
Eucken arbeitete bei Walther Nernst und promovierte 1906 bei ihm mit dem Thema Der stationäre Zustand zwischen polarisierten Wasserstoffelektroden.[2][3] 1911 folgte die Habilitation ebenfalls in Berlin.[4] Mit 31 Jahren hätte er schon 1915 den Lehrstuhl der TH Breslau übernehmen können; dazu kam es aber erst 1919. Zwischenzeitlich hielt ihn der Erste Weltkrieg als Batterieführer an der Westfront (wo er das Eiserne Kreuz 1. Klasse erhielt) und als Lehrer an der Artillerieschule in Wahn.[5] 1930 ging er als Nachfolger von Gustav Tammann an die Georg-August-Universität Göttingen. Eucken trat zum 1. Mai 1933 der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 2.149.106), hatte sie aber 1936 wieder verlassen.[6][7] Er wirkte weiterhin als Ordinarius in Göttingen.
1911 lernte er die damals erst 16-jährige Fritzi Brausewetter (* 18. Februar 1895; † 5. Mai 1955 in Seebruck) auf einem Hausball bei dem Pathologen Hermann Beitzke kennen.[8][9] Er heiratete sie schließlich 1913; das Paar hatte vier Kinder. Eucken beendete 1950 sein Leben durch Suizid.[7]
Eucken leistete wichtige Beiträge im Bereich der Physikalischen Chemie und der Technischen Chemie. Dabei konzentrierte er sich auf spezifische Wärmen bei sehr niedrigen Temperaturen, die Struktur von Flüssigkeiten und Elektrolytlösungen, die Molekularphysik (Rotation, Schwingung), auf Deuterium und schweres Wasser, auf homogene und heterogene Gaskinetik, Katalyse, Chemieingenieurwesen und chemische Technologie. Er war der erste Obmann des VDI-Fachausschusses „Verfahrenstechnik“.[10]
Auf Euckens Einladung kam Edward Teller 1931 nach Göttingen, der dort auch mit James Franck und besonders mit Hertha Sponer zusammenarbeitete.[5] Zu seinen Doktoranden gehörten Klaus Schäfer und Ernst Ulrich Franck. Einer der letzten Doktoranden Euckens war der spätere Nobelpreisträger Manfred Eigen.
Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) verleiht in seinem Angedenken seit 1956 den Arnold-Eucken-Preis.[10]
Er war einer der Herausgeber der 11. und letzten Auflage (ab 1926 bei Vieweg) des Lehrbuchs der Physik von Müller-Pouillet (begründet von Johann Heinrich Jacob Müller, Claude Servais Mathias Pouillet).
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