magdeburgisches Uradelsgeschlecht Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Angern ist der Name eines magdeburgischen Uradelsgeschlechts mit gleichnamigem Stammhaus (Angern) bei Wolmirstedt.[1] Seit Mitte des 12. Jahrhunderts wird es in Magdeburger Urkunden erwähnt und war dort ansässig.[2]
Das Geschlecht erscheint mit Theodoricus de Angeren im Jahr 1160 erstmals.[3] Von ihm wird angenommen, dass er im Gefolge des Markgrafen Albrecht des Bären in die Altmark gekommen ist und in Angern einen festen Edelhof besessen hat. Nach 1217 taucht wiederholt ein Heinrich von Angern in den Urkunden des Klosters Hillersleben auf.[4]
Die Stammreihe beginnt mit Kuno von Angern, der sich 1388 im Herzogtum Magdeburg ansässig machte und Melckau erwarb. Der Familie von Angern gehörte das Gut Titzel bei Magdeburg. In Pommern besaß sie ebenfalls Güter. In Sülldorf war die Familie von Angern schon vor 1527 ansässig und gab das Hauptgut 1885 im Erbgang an die Familie von Alvensleben weiter. Das im Park auf dem Weinberg über der Sülze befindliche Denkmal für die Familie von Angern ist noch heute erhalten. Der letzte männliche Besitzer von Sülldorf war Friedrich von Angern,[5] von 1804 bis 1807 königlich-preußischer Staats- und Finanzminister und wurde 1806 Ritter des Roten Adlerordens. Er hatte elf Kinder, diese starben aber früh oder blieben kinderlos, sodass dieser Zweig der Familie ausstarb. Seine älteste Tochter heiratete einen Sohn von Peter Alexander von Itzenplitz.[6] In der Braunfelser Schlosskirche erinnert eine Steintafel an zwei früh verstorbene Kinder von Magdalena Catharina Borschittaw, geborene von Angern. Von 1810 bis 1836 waren ein Herr von Angern bzw. dessen Tochter Beate Charlotte die Eigentümer von Schloss Oggerschütz.
1617 kaufte Georg von Angern, der auf Staßfurt saß, Schloss Dretzel vom Domherrn Hans Georg von Arnim. Georg von Angern ordnete die Trockenlegung des Fiener Bruchs an. 1779 weilte Friedrich II., König von Preußen auf dem Angernschen Schloss. Als letzter männlicher Nachkomme dieser Linie verstarb 1790 der Rittmeister Gustav Friedrich von Angern. Dessen Tochter Ferdinandine heiratete den Kriegs- und Domänenrat Herrmann Ludwig von Stilcke (1764–1835),[7] welcher Schloss Dretzel neu aufbaute, nachdem es 1807 zur Zeit Napoleons abgebrannt war.[8]
Am 4. Juni 1859 wurde laut königlich preußischer Kabinettsorder zu Berlin Kuno von Angern[A 1] in den preußischen Freiherrnstand nach dem Recht der Erstgeburt mit dem Prädikant Stilcke erhoben. Diese war geknüpft an den alleinigen Besitz der Nordthüringer Rittergüter in Wülfingerode und Sollstedt und geschah unter Namen- und Wappenvereinigung mit denen der von Stilcke. Im Besitz war zudem der Burgsitz zu Bleicherode im Kreis Nordhausen.[1][9] Das Haus Angern-Stilcke ist später erloschen.[10]
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