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Ortsteil von Linsengericht Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Altenhaßlau ist, vor Eidengesäß, Großenhausen (mit Waldrode), Geislitz (mit Hof Eich und Eichermühle) und Lützelhausen, der größte der fünf Ortsteile der Gemeinde Linsengericht im hessischen Main-Kinzig-Kreis.
Altenhaßlau Gemeinde Linsengericht | |
---|---|
Koordinaten: | 50° 11′ N, 9° 12′ O |
Höhe: | 142 m ü. NHN |
Fläche: | 17,15 km²[1] |
Einwohner: | 3674 (30. Jun. 2022)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 214 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. September 1970 |
Postleitzahl: | 63589 |
Vorwahl: | 06051 |
Gemeindeverwaltung mit Rathaus (rechts) |
Der Ort liegt am nördlichen Rande des Sandsteinspessarts, auf 145 m über NHN. Der durch den Ort fließende Haßelbach, ist ein im östlich gelegenen Ortsteil Eidengesäß entspringendes Gewässer, das am nördlichen Rande von Altenhaßlau links in die Kinzig mündet. Die Hauptverkehrsstraße durch den Ort ist die Landesstraße 2306. Sie verbindet ihn nördlich in 1 km mit der Stadt Gelnhausen, Sudöstlich mit dem Ortsteil Geislitz.
Die Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn: Der Gelnhäuser Ortsteil Haitz im Nord-Osten, die vier Ortsteile: Eidengesäß im Osten, Geislitz in Süd-Ost, Großenhausen im Süden, Lützelhausen im Süd-Westen. Es folgen die Gelnhäuser Ortsteile Hailer und Meerholz im Westen und die Stadt Gelnhausen im Nord-Westen und Norden.
Gelnhausen | Gelnhausen | Haitz |
Meerholz, Hailer | Eidengesäß | |
Lützelhausen | Großenhausen | Geislitz |
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Altenhaßlau erfolgte unter dem Namen Hasela im Jahr 1240.[1] Damals vermachten Dietrich von Bardenhausen und seine Frau ihre Güter in Altenhaßlau dem Kloster Meerholz. Später wurde der Ort in erhaltenen Urkunden auch als Haselaha (1296) und Aldenhasela (1354) bezeichnet (in Klammern das Jahr der Erwähnung).[1] Der lässt sich zurückführen auf „Hasel“ und „aha“, die keltische Bezeichnung für Wasser.
Das Dorf war seit dem Mittelalter über Jahrhunderte hinweg Sitz des Gerichts Altenhaßlau, aus dem sich das Amt Altenhaßlau entwickelte, das zur Herrschaft Hanau, später zur Grafschaft Hanau und letztendlich zur Grafschaft Hanau-Münzenberg gehörte. Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., 1736 erbte Landgraf Friedrich I. von Hessen-Kassel aufgrund eines Erbvertrages aus dem Jahr 1643 die Grafschaft Hanau-Münzenberg und damit auch Amt und Dorf Altenhaßlau. Das führte unter anderem dazu, dass das Dorf seine Mittelpunktfunktion zunehmend an die benachbarte – u. a. an Hessen-Kassel – verpfändete Reichsstadt Gelnhausen verlor, die seit 1746 ebenfalls vollständig zur Landgrafschaft gehörte. 1803 wurde die Landgrafschaft Hessen-Kassel zum Kurfürstentum Hessen erhoben. Während der napoleonischen Zeit stand das Amt Altenhaßlau ab 1806 zunächst unter französischer Militärverwaltung, gehörte von 1807 bis 1810 zum Fürstentum Hanau und von 1810 bis 1813 zum Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau. Anschließend fiel es wieder an das Kurfürstentum Hessen zurück, das auf dem Wiener Kongress 1815 wiederhergestellt wurde. 1821 kam das Dorf durch die Verwaltungsreform des Kurfürstentums Hessen zum neu gebildeten Kreis Gelnhausen. Mit der Annexion Kurhessens durch das Königreich Preußen nach dem verlorenen Krieg von 1866 wurde auch Altenhaßlau preußisch und kam zur Provinz Hessen-Nassau.
Mit der Gebietsreform in Hessen wurde zum 1. September 1970 die Großgemeinde Linsengericht durch den freiwilligen Zusammenschluss der vier bis dahin selbständigen Gemeinden Altenhaßlau, Eidengesäß, Geislitz und Großenhausen gegründet, und der Landkreis Gelnhausen ging dann am 1. Juli 1974 im neuen Main-Kinzig-Kreis auf.[3] Für alle Ortsteile von Linsengericht wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Altenhaßlau angehört(e):[1][5]
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Altenhaßlau 3660 Einwohner. Darunter waren 261 (7,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 669 Einwohner unter 18 Jahren, 1644 zwischen 18 und 49, 732 zwischen 50 und 64 und 645 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 1581 Haushalten. Davon waren 501 Singlehaushalte, 423 Paare ohne Kinder und 489 Paare mit Kindern, sowie 141 Alleinerziehende und 27 Wohngemeinschaften. In 303 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 1116 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]
Belegte Einwohnerzahlen sind:[1]
Altenhaßlau: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2022 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1812 | 460 | |||
1834 | 568 | |||
1840 | 548 | |||
1846 | 611 | |||
1852 | 588 | |||
1858 | 528 | |||
1864 | 558 | |||
1871 | 579 | |||
1875 | 617 | |||
1885 | 711 | |||
1895 | 670 | |||
1905 | 875 | |||
1910 | 906 | |||
1925 | 987 | |||
1939 | 1.156 | |||
1946 | 1.712 | |||
1950 | 1.890 | |||
1956 | 2.223 | |||
1961 | 2.679 | |||
1967 | 2.769 | |||
1970 | 2.856 | |||
1981 | 3.300 | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 3.660 | |||
2022 | 3.674 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Linsengericht[9][2]; Zensus 2011[8] |
• 1885: | evangelische (= 89,59 %), 44 katholische (= 6,19 %), 30 jüdische (= 4,22 %) Einwohner[1] | 637
• 1961: | 1853 evangelische (= 69,17 %), 782 katholische (= 29,19 %) Einwohner[1] |
Für Altenhaßlau besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Altenhaßlau) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[4] Der Ortsbeirat besteht aus acht Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 52,40 %. Dabei wurden gewählt: je drei Mitglieder der SPD und der CDU und , zwei Mitglieder der „Freien Wähler Linsengericht“.[10] Der Ortsbeirat wählte Werner Fischer (CDU) zum Ortsvorsteher.[11]
Blasonierung: „In goldenem Schild ein gotisches Rotes A.“[12] Das Recht zur Führung eines Wappens wurde der Gemeinde Altenhaßlau am 30. Januar 1951 durch das Hessische Innenministerium verliehen.
Frühere Darstellungen zeigten ein Schild mit einem Sparren und einem Schildhaupt, die zusammen den Buchstaben A ergaben. Später wurden beide gekürzt und zu einem gotischen A, dem Anfangsbuchstaben des Ortes vereint. Die Farben Rot und Gold gehen auf die Grafschaft Hanau zurück.
1965 wurde eine Partnerschaft mit dem Ort St. Etienne du Bois in Frankreich eingegangen.
Die Freiwillige Feuerwehr Altenhaßlau wurde 1880 gegründet. Am 19. September 1969 folgte die Gründung einer Jugendfeuerwehr. Einsatz- und Gefahrenschwerpunkte sind:
Die Einsatzabteilung besteht (Stand 2023) aus 42 Frauen und Männern. Die Jugendfeuerwehr Altenhaßlau zählt 26 Einsatzkräfte[13].
Die Landwirtschaft verlor seit den 1980er Jahren immer mehr an Bedeutung und wurde als wichtigster Arbeitgeber von der Industrie abgelöst. In Altenhaßlau und dem unmittelbar benachbarten Gelnhausen entwickelten sich mehrere Gewerbegebiete wie z. B. in der Lagerhausstraße / Baumschulenstraße. Später kamen die Gewerbegebiete Vogelsbergstraße und Im Niederfeld hinzu. Das größte Gewerbegebiet ist das „An der Wann“. In Altenhaßlau ansässig sind Autohäuser, Bauunternehmen sowie produzierendes Gewerbe und mehrere Supermärkte.[14] Altenhaßlau verfügt über zwei Apotheken, ein Hausarztzentrum und einige niedergelassener Ärzte.
Ganzjährig verkehrt die Buslinie MKK-63, des KVG und schafft öffentlichen Verkehrsanschluss zu allen Ortsteilen der Gemeinde Linsengericht, nach Gelnhausen und an die Kinzigtalbahn (Hessen) (Bahnhof Gelnhausen) sowie ins Freigericht. Es gilt der Tarif des Rhein-Main-Verkehrsverbundes.
Grund- und Hauptschulen in der Gemeinde sind:
Weiterführende Schulen in der Region sind:
In Altenhaßlau prägen zahlreiche Vereine das kulturelle und das gesellschaftliche Leben. Unter ihnen sind:
Hinzu kommen übergeordnete Vereine, die Linsengericht insgesamt umfassen.
Einen umfangreichen Einblick in das dörfliche Leben bietet das Dorfmuseum. Gerätschaften aus Landwirtschaft, Haushalt und dem im Dorf angesiedelten Handwerk, wie z. B. Schmied, Schuster oder Wagner sind Inhalte der Sammlung. Die technische Entwicklung in der Landwirtschaft im 20. Jahrhundert wird ebenso thematisiert, wie die Wohnkultur[18].
Siehe Liste der Kulturdenkmäler in Linsengericht-Altenhaßlau
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