Die streng geheime Expedition von Bartolomeu Dias, die Ende 1487 den Süden Afrikas erreicht hat, wird Anfang des Jahres von starken Nordwinden weiter nach Süden abgetrieben. Als er nach einigen Tagen auf Ostkurs keine Landberührung hat und die Temperatur immer weiter fällt, dreht er nach Norden ab und stößt auf eine bewohnte Bucht, die er wegen der dort weidenden Rinderherden Angra dos Vaqueiros nennt.
3. Februar: Der Portugiese Bartolomeu Dias legt mit seinem Schiff als erster Europäer östlich des Kaps der Guten Hoffnung vermutlich in der Mosselbaai in Südafrika an. Danach segelt die Expedition weiter nach Osten, um den Seeweg nach Indien zu finden.
12. März: Die Expedition errichtet einen Padrão, einen steinernen Wappenpfeiler, am Kap Padrone. Gegen den Willen seiner kurz vor einer Meuterei stehenden Mannschaft setzt Dias die Weiterfahrt in Richtung Osten durch und erreicht die Mündung des Großen Fischflusses, wo die Küste bereits erkennbar in nordöstliche Richtung verläuft. Zu Ehren seines Stellvertreters tauft er den Fluss auf den Namen Rio Infante. Seine an Skorbut erkrankte Mannschaft zwingt ihn danach aber zur Umkehr.
Ende April: Erst auf dem Rückweg sichtet Dias erstmals das Kap der Guten Hoffnung, das er Cabo Tormentoso (Sturmkap) tauft. Am 1. Mai wird in der Tafelbucht ein weiterer Pfeiler errichtet.
25. Juli: Auf dem Rückweg wird auf der Diaz-Spitze im heutigen Namibia ein weiterer Padrão errichtet.
Nach kurzen Aufenthalten an der angolanischen Küste und der Insel Príncipe im Golf von Guinea zur Frischwasserübernahme läuft die Expedition nach mehr als 16 Monaten Ende Dezember wieder in Lissabon ein.
Heiliges Römisches Reich
6. Januar: Geschichte der Stadt Braunschweig: Eine neue Münzordnung, mit der die verschuldete Stadt Braunschweig versucht, einer Währungskrise entgegenzuwirken, ist Auslöser für eine weitere Braunschweiger Schicht. Es kommt zu Ausschreitungen mehrerer Gilden und nichtgildefähiger Bewohner, der Meinheiten, woraufhin das Münzedikt bereits am 19. Januar widerrufen wird. Trotzdem spitzt sich der Konflikt weiter zu.
5. Februar: Die Braunschweiger Aufständischen wählen den Kürschner Ludeke Hollant zu ihrem Sprecher. Dem Rat wird auf dem Neustadtrathaus ein Rezess mit 75 Artikeln übergeben, den dieser am Folgetag unter dem Druck der Straße akzeptiert. Dem Rat wird ein aus 24 Männern bestehendes Gremium beigegeben, womit er praktisch entmachtet wird. Mehrere Ratsmitglieder werden zum Rücktritt gezwungen und aus der Stadt vertrieben, unter ihnen befindet sich auch der Zollschreiber Hermann Bote. Hollants Willkürherrschaft führt im Laufe des Jahres zunehmend zu Unzufriedenheit in der Bevölkerung, die sich im Oktober in Unruhen entladen.
11. Juni: Jakob IV. wird 15-jährig König von Schottland, nachdem sein unbeliebter Vater Jakob III. im Kampf gegen adlige Rebellen während oder nach der Schlacht bei Sauchieburn getötet wurde.
11. November: Mit einer Spende an die Heilige Maria gründen Stralsunder Seefahrer unter dem Namen St. Marienbruderschaft der Schiffer in Stralsund die Schiffercompagnie zum Zwecke des gegenseitigen Schutzes und der Zusammenarbeit sowie der sozialen Sicherung von Hinterbliebenen.
In Spanien wird ein eigener Rat für die Inquisition ins Leben gerufen, der Consejo de la Suprema y General Inquisicion. Erster Vorsitzender dieses Rates wird der GroßinquisitorTomás de Torquemada. Dieser Rat bildet den Grundstein für die sich von hier an zu einer eigenen Behörde entwickelnde Spanische Inquisition.
Innozenz VIII. genehmigt die Gründung dreier Dominikanerklöster in Irland, wovon nur eines in Cloonameehan über das Planungsstadium hinauskommt.
vor dem 10. Januar: Peter Ugelheimer, venezianisch-deutscher Kaufmann, Buchhändler und Bibliophiler (* ca. 1442/1446)
vor dem 27. Oktober: Enrique de Paris, französischer Komponist und Sänger der frühen Renaissance, der meist in Spanien wirkte (Geburtsdatum gänzlich unbekannt / 15. Jahrhundert)
Borommatrailokanat, neunter König des siamesischen Königreiches von Ayutthaya (heute Thailand) (* 1431)