E Stadt im Kanton Züri From Wikipedia, the free encyclopedia
Wädischwil oder salopp au nu Wädi gnännt, amtlich Wädenswil, isch e politischi Gmeind und Chliistadt im Bezirk Horge vom Kanton Züri i de Schwiiz.
Wädenswil | |
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Basisdate | |
Staat: | Schwiiz |
Kanton: | Züri (ZH) |
Bezirk: | Horge |
BFS-Nr.: | 0142 |
Poschtleitzahl: | 8820 Wädenswil 8804 Au 8824 Schönenberg 8825 Hütten |
UN/LOCODE: | CH WDW |
Koordinate: | 693416 / 231804 |
Höchi: | 407 m ü. M. |
Flächi: | 35,61 km² |
Iiwohner: | Expression-Fähler: Nit erwartete Operator: <Ungültiger Metadaten-Schlüssel 0142 (31. Dezämber 2022)[1] |
Website: | www.waedenswil.ch |
Wädischwil mit Zürisee | |
Charte | |
Dialäkt: Züritüütsch |
S Wappe gaht uf d Freiherre vo Wädi zrug. Sit 1240 händ sie nachwiisbar i ihrem Sigel e Mantelschnalle gha. S Sigelbild isch vo allne Rächtsnachfolger vo de mittelalterliche Freiherre überno worde. Die roti Usfüehrig vom Hintergrund und die goldigi Farb vo de Schnalle sind zunere Ziit vo de Landvogtei im 16. und 17. Jahrhundert ufcho. Bis 1933 hät die Schnalle en Querstift ziert. D Gmeindewappekommission, wo für die schwiizerischi Landesusstellig 1939 all zürcherische Wappe bereinigt hät, hät damals auf die älteri Form zruggriffe.
Wädi liit am obere lingge Züriseeufer am Zimmerberg a de Autobahn A3 Züri–Chur. Zur Stadt Wädi ghöret au d Ortsteil Au und Berg. Im Kanton Züri isch Wädi mit 1736,34 ha die flächenmässig füfzehntgrösti Gmeind; öpe 1'030 ha dervo wärdet landwirtschaftlich gnutzt und 132 ha sind Wald.
Archäologischi Fund us de Jungsteiziit beleget e früehi Besidlig vo de Halbinsel Au. Wiiteri Fund us de Bronzeziit sowie us de Römerziit (1. Jahrhundert) zeiget, dass s Gebiet vom hütige Wädi siit über 5000 Jahre bewohnt isch.
Imene Stiftigsbrief vom Chloster Fahr, wo d Echtheit devo nöd ganz sicher isch, sind d Freiherre vo Wädi («Wadinswilere») im Jahr 1130 zum erste Mal urkundlich erwähnt worde. Ihre Wohnsitz, d Burg Alt-Wädenswil, händ d Freiherre im 13. Jahrhundert errichtet. 1287 verchauft de letschti Freiherr Rudolf III. mangels Nachkomme d Herrschaft Wädenswil (hütigi Gmeinde Wädi, Richterswil, Schöneberg, Hütte und Uetikon am See) as Johanniterhuus Buebike. Wädi isch e Johanniterkomturei worde. Nach de Reformation händ d Johanniter 1549 d Herrschaft Wädi mit allne Rächt a Züri verchauft. Wädi isch e Landvogtei worde. Für de Landvogt isch 1550 bis 1557 s Schloss Wädenswil erbaut worde. D Burg hät nach eme Tagsatzigsbeschluss müesse gschliift wärde, wil sich Schwyz vom vergrösserte Stadtstaat Züri bedroht gfüelt hät gha.
D Unrue i de Landschaft Züri i de Jahr 1645 und 1646 händ ihre Höhepunkt im Wädenswiler Ufstand gfunde. Züri hät die Unrue mit Hilf vo obrigkeitstreue Untertane, insbesondere denne vo de Grafschaft Kyburg, wo unter Landvogt Johann Heinrich Waser gstande sind, chöne unterdrücke, mit de Folg, dass die zürcherische Untertane im Buurechrieg vo 1653 stillghalte händ.
Nachdem 1798 d Herrschaft vo Züri zämebroche gsi isch, hät de letschti Landvogt, David von Orelli, Wädi müesse verlah. I de Helvetik isch d Munizipalität Wädi Teil vom Distrikt Horge gsi. Nach em Endi vo de Helvetik hat die selbstbewussti Landbevölkerig – vor allem am Zürisee – ihrni neu erworbni Rächt bhalte welle. Gäg das aristokratische Züri isch s 1804 zum bewaffnete Ufstand cho, em Bockechrieg. S Schloss Wädi isch niiderbrännt worde. Eidgenössischi Truppe händ de Ufstand niidergschlage.
I de letschte drü Jahrzehnt vom 19. Jahrhundert hät Wädi im Zug vo de Industrialisierig en starke Ufschwung erläbt und isch zur drittgrösste Gmeind im Kanton Züri worde. D Infrastruktur isch entsprechend usbaut worde: 1872 mit ere private Wasserversorgig, 1873 mit eme Gaswerk, 1875 mit eme Aschluss a d NOB-Iisebahnlinie Züri–Näfels, 1882 mit eme Telefonnetz, 1895 mit eme Elektrizitätswerk. I dene Jahr sind usserdem es Chrankenhuus, Chinderkrippen und s erste Altersheim entstande. Um 1900 hät au d Arbeiterbewegung ihre Afang gno. Ganzi Quartier sind i de erste Jahr vom 20. Jahrhundert neu baut worde, mehreri Schuelhüser sind entstande und en neue Friedhof isch agleit worde. 1903 isch Wädensweil – so hät d Gmeind bis dahin gheisse – in Wädenswil umbenannt worde.
Verschiedeni Iirichtuge vom 20. Jahrhundert gönd uf mäzenatische Aktivitäte vo Industrielle zrug. So händ 1911 Fabrikante s Au-Konsortium gründet, wo de Hügel uf de Halbinsel Au demit erworbe worde isch, um zverhindere, dass das Chliiod überbaut wird.
Eis vo de schwärschte Iisebahnunglück vo de Schwiiz hät 1948 vor de Iifahrt in Bahnhof Wädi 22 Mänsche s Läbe kostet. En Ski-Zug us Sattel isch wäge falsch gstellte Rekuperationsbrämse (Krokodil-Lok) praktisch unbremst is Gebäude vo de Obst- und Wiibaugnossenschaft kracht. D Weiche isch wäge eme Zug wo vo Pfäffikon SZ cho isch umgestellt worde, um es no viel grössers Unglück zvermiide.
I de sechzger und sibzger Jahr vom 20. Jahrhundert hät Wädi en wiitere starke Ufschwung erläbt. Insbesonderi im Ortsteil Au sind zahlriichi neui Wohnsidlige entstande. De Ufschwung hät zu ere Umgstaltig vom Zentrum entlang de Hauptverchehrsachse Zugerstrass gfüert, aber au zu Protest bi de Jugend Afang vo de achtzger Jahr. Einzelni Exponente händ später s Theater Ticino gründet.
1993 isch Wädi i die internationale Schlagziile grate, nachdem de Gmeindrat e neui Gmeindornig gnehmigt gha hät, wo usschliesslich wiiblichi Formulierige enthalte gha hät. D Stimmberechtigte händ die Gmeindornig in ere Volksabstimmig allerdings abglehnt.
Uf de 1. Jänner 2019 sind Schönebärg und Hütte uf Wädischwil iigmeindet worde.
Endi 2003 hät Wädi 19'461 Iiwohner zellt – dervo 15'175 Schwiizer und 3'886 Usländer – und ghört dermit zu de grössere Schwiizer Städt. I de Au händ 4'840 Persone gwohnt, im Ortsteil Berg 831. 3'865 Iiwohner sind im Bsitz vom Bürgerrecht.
D Usländer lönd sich i 2'880 Niderglassni und 1'006 Jahresufenthalter iteile. Derzue chömet 88 Churzufenthalter, 49 Asylsuechendi und 64 vorläufig Ufgnoni (Stand 2003).
Wuchenufenthalter sind z Wädi 400 agmeldet gsi (Stand 2003).
D Legislative isch de Gmeinderat mit 35 Sitz. Stärchsti Partei isch d SVP mit 8 Sitz. Es folget SP mit 7 Sitz, FDP mit 6 Sitz, CVP mit 4 Sitz, EVP und GP mit je 3 Sitz, s Bürgerliche Forum positives Wädenswil (BFPW) wo numme lokal tätig isch mit 3 Sitz sowie d EDU mit eim Sitz.
D Exekutive isch de sibechöpfigi Stadtrat, wo d CVP mit 2 Sitze verträte isch, FDP, SP, SVP, BFPW (Bürgerliches Forum positives Wädenswil) und EVP mit je eim Sitz. Stadtpräsident isch sit 2009 de Philipp Kutter (CVP).
Bi de Kantonsraatswaale 2011 hät s das Ergebnis ggee:[2] BDP 3,2 %, CVP 8,7 %, EDU 2,1 %, EVP 6,7 %, FDP 12,6 %. GLP 8,4 %, GP 10,1 %, SP 18,7 %, SVP 28,5 %, Suschtigi 1,0 %.
Charakteristisch isch s Zämespil vo Forschig und Wirtschaft, sit sich Wädi nach em Niidergang vo de Textilindustrie zum Bildigsstandort gwandelt hät. Entsprechendi Initiative werdet vo de Gründerorganisation Wädenswil (grow) gförderet. Gröschti Arbetgeber isch d Hochschuel Wädenswil.
D Industrialisierig hät Wädi im Lauf vom 19. Jahrhundert zumene Zentrum vo de Textilindustri gmacht. Die textili Heimarbet hät i de erste Jahr vom 19. Jahrhundert en erste proto-industrielle Ufschwung bracht. Zahlriichi Fabrike sind entstande, vo dene die 1833 gründeti Siideweberei Gessner AG no hüt existiert. I de Jahr um 1900 hät Wädi en zweite starke Ufschwung erläbt, wo d Fabrikarbet d Heimarbet ablöst hät. Näbet de Textilindustrie sind d Stärkefabrik Blattmann und d Brauerei Wädenswil wichtige Arbeitgeber gsi. Mitti vo de 1970er Jahr isch es zum Niidergang vo de Industrie cho, wo hüt numme no e unbedütendi Rolle spiilt.
Wädi liegt a de Bahnlinie Züri–Chur und wird vo zwei S-Bahn-Linie vom Zürcher Verchehrsverbund erschlosse. D Schnellzüg Basel–Züri–Chur, wo ebefalls ahaltet, bütet Aschluss a d Strecki Wädi–Eisidle vo de Südostbahn. Vo Wädi us erschlüsset drü Postauto-Linie Hirzel, Schöneberg und Hütte. Innerhalb vo de Stadt stönd de Reisende sechs Buslinie zur Verfüegig. Über de Zürisee verchehret vo Wädi us regelmässig Kursschiffverbindige.
D Autobahn A3 Züri–Chur sowie d Hirzelpassstrass Richtig Sihlbrugg erschlüsset Wädi für de Individualverchehr. Wädi isch die grössti Stadt in Europa ohni Liechtsignal.
Wädi verfüegt mit em 2003 renovierte Theater Ticino und em Schloss-Cinéma über regional bedütsami Kulturinstitutione. Dernebet sind zahlriichi Kulturveranstalter wie die 1790 gründeti Lesegsellschaft, s Chammerorchester Wädenswil, s Volkstheater Wädenswil, de Konzertveranstalter ArtArena und zwei Jazz-Clubs tätig. Tradition hät d Chilbi jewiils Endi August, wo zu de gröschte Fäst vo de Region zählt. Zu de bekannteste Persönlichkeite us Wädi ghört de Landschaftsmaler Johann Gottfried Steffan (1815–1905).
D Volksschuel bestaht us de drü Stufe Chindergarte, Primarschuel und Oberstufe, wo als drüteiligi Sekundarschuel zäme mit de Nachbergmeinde Schöneberg und Hütte gfüert wird. Während d Primarschuel Teil vo de politische Gmeind isch, bestaht für d Oberstufe e selbständigi Schuelgmeinde.
Zahlriichi Bildigsinstitutione sind z Wädi beheimatet:
Einigi Fabrikantevillene vom 19. Jahrhundert werdet hüt öffentlich gnutzt und sind zuegänglich, drunter d Villa Rosenmatt (Reformierts Chilegmeindehuus) und d Villa Neuhof (städtischs Bauamt). Sie sind vo öffentliche Parkalage umgäh. «Der Gehülfe», en Roman vo Robert Walser, spiilt z Wädi. S Huus «Abendstern» us em Roman chan mer ebefalls besichtige.
I de Au ZH sind s Wiibaumuseum und d Halbinsel Au beliebti Usflugsziil.
D Barockchile us de Jahr 1764/67 isch vom Brückebauer Hans Ulrich Grubenmann erbaut worde. Sie gilt als eis vo sine Meisterwerch und bütet en absolut stützefreie Chileruum mit über 1300 Sitzplätz. D Stuckdecki stammt vom Andreas Moosbrugger.
De züritüütsch Tieläkt vo Wädischwiil ghört zue de Seemundarte.
Über d Region us bekannt isch d Brauerei Wädi-Brau-Huus, unter anderem dur es Bio-Hanfbier. In Wädi wird zudem Wiibau betriebe.
Siit i de Jahr 1973 bis 1978 entlang vo de Hauptverchehrsachse Zugerstrasse s Zentrum umgstaltet worde isch, beschäftiget unglösti Verchehrsfrage d Politik. 1996 händ derzue all Parteie es «Postulat offene Zentrumsplanung» unterzeichnet, wo aber im Sand verloffe isch. 2002 hät de Stadtrat schliesslich s Planigsprojekt «Wädensville» lanciert. Es dient als Plattform zur Diskussion vo offene Planigsfrage, wo zunere Lösig namentlich am Bahnhofplatz füere söllet. Im Jahr 2006 händ d Iiwohner vo de Stadt entschiede, dass s veraltete Dosebach-Huus am Bahnhof abgrisse wird und stattdesse d Busshaltestell vergrösseret und mit ere Wulche überdacht wird.
Wädi liet im Süde vom Flughafe Züri. En Teil vo de Bevölkerig füelt sich derdurch siit Oktober 2003 vom Fluglärm durch die so gnänti Südaflüg belästigt, wo entgäge de entsprächende Ruumplanig stattfindet. Im Verein Flugschneise Süd - NEIN, wo in Wädi über e Sektion verfüegt, organisiert sich de Widerstand gäg de Fluglärm.
De Fuessballclub Wädenswil isch de populärsti Sportverein vo de Stadt und isch Endi vo de achtziger Jahr und Afangs vo de Nünzger de Fuessballverein mit de meiste Mitgliider i de Schwiiz gsi. Die 1. Mannschaft vom FCW spiilt zur Ziit i de 2. Liga.
Erfolgriich isch de Tischtennisclub Wädenswil, wo bereits über mehreri Jahr i de höchste Spiilklass vo de Schwiiz verträte isch.
Sehr beliebt isch de nur a emene regionale Spielbetrieb und Turnier beteiligti Inlinehockeyclub "Schneepilze Wädenswil", wo d'Meisterschaft sechs Mal vo bisher siebe Teilnahme für sich entschiede hät chöne (1999-2001, 2003-2005).
De neusti Sportverein z Wädi isch de Unihockeyclub "Wadin Knights". Er isch im Jahr 2000 gründet worde und ghört hüt mit vier Juniore-, eme Dame- und zwei Herreteams bereits zu de grössere Sportverein am Ort.
De Zürisee aktiv erläbe chan mer im Seeclub Wädenswil. De 1901 gründeti Verein verfüegt über e starchi Regattaabteilig und stellt regelmässig Teilnehmer für Weltmeisterschafte und Olympiade.
Mit de Jugendhüser Sust und Adlerburg und de Jugendtreffpunkt i de Au, sowie de Jugenddisco EXIT betriibt d Stadt Wädenswil e aktivi Jugendarbet. Ebeso sind z Wädi au all grössere Jugendorganisatione wie Cevi, Pfadi und Jubla dihei. D Cevi, wo 1862 gründet woren isch, isch ene vo de ältesti Verein z Wädi.
Wadeschweyl in der Topographia Helvetiae, Rhaetiae et Valesiae (Matthäus Merian) im dütschsprochige Wikisource
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