miniatur|hochkant=1.2|Nordwestansicht bei Nacht
Das Goetheanum ist ein Gebäude in Dornach, rund zehn Kilometer südöstlich von Basel, in der Schweiz. Es dient als Sitz und Tagungsort der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft, der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft und vor allem als Festspielhaus und Theaterbau. Nachdem in der Nacht zum 1. Januar 1923 das erste Goetheanum, benannt nach Johann Wolfgang von Goethe, durch Brandstiftung zerstört worden war, eröffnete 1928 der Nachfolgebau – beide Entwürfe stammen von Rudolf Steiner. Bei dem markanten wie monumentalen Sichtbetonbau mit weit gespanntem Dach gehört der weitestgehende Verzicht auf rechte Winkel zum Identitätsmerkmal der anthroposophischen Architektur. Das stilistisch oft dem Expressionismus zugerechnete monolithische Bauwerk wirkt skulptural geformt und sollte nach Steiners Vorstellung {{"|das Wesen organischen Gestaltens}} zum Ausdruck bringen.[1] Zusammen mit anderen stilistisch ähnlichen Bauten in der näheren Umgebung bildet das seit 1993[2] unter Denkmalschutz stehende Goetheanum ein Ensemble und zählt zu den Kulturgütern nationaler Bedeutung im Kanton Solothurn. Als grundlegendes bauliches Vorbild hat das Goetheanum zudem Impulse für die gesamte anthroposophische Architektur gegeben, zu denen beispielsweise die Gebäude vieler Waldorfschulen zählen.