lëtzebuergeschen Historiker From Wikipedia, the free encyclopedia
Den Nicolas Bosseler, gebuer de 7. Mäerz 1904 zu Biekerech, a gestuerwen den 2. Abrëll 1994 an der Stad Lëtzebuerg, war e lëtzebuergeschen Historiker, Schoulmeeschter a Resistenzler.
Nicolas Bosseler | |
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Gebuer |
7. Mäerz 1904 Biekerech |
Gestuerwen |
2. Abrëll 1994 Lëtzebuerg |
Nationalitéit | Lëtzebuerg |
Aktivitéit | Historiker |
Hie war aktive Member vun der L.V.L. an huet net nëmmen 1942 gehollef fir franséisch Prisonéier, déi geflücht waren, iwwer déi franséisch Grenz zeréckzebréngen, mä hien hat och lëtzebuergesch Refractairë bei sech verstoppt. Hie war och Member vun engem belsch-lëtzebuergeschen Informatiounsreseau, deen den Alliéierten Renseignementer via Bréissel zoukomme gelooss huet. Den 23. Oktober 1943 gouf hien, am Kader vun de Razziae géint d'L.V.L., verhaft a koum op Hinzert, dunn op Natzweiler an Dachau, wou hien de 25. Abrëll 1945 vun amerikaneschen Truppe befreit gouf.
Hei en Auszuch aus senge perséinlechen Notizen vu senger "Odyssée" duerch Gefaangenelager:
28 Oktober 1943 ; 20.00h : Verhaftung durch die Gestapo (geheime Staatspolizei).
1) 28/10/43 – 2/11/43 : Gefängnis Luxemburg-Grund
2) 29/10/43 : Villa Pauly : erstes Verhör mit den ersten Misshandlungen der SS
3) 2/11/43 – 31/4/44 : Sonderlager Hinzert (KZ in der Nähe von Hinzert bei Trier im Hunsrück)
Nach der Entkleidung und Dusche die ersten Fußtritte. Bekleidet mit einem Hemd, den Schuhen ohne Senkel, einer abgeschabten Pferdedecke und einem abgetragenen Joppen, wo auf der Brust und Rücken ein roter Stoffpunkt aufgenäht war: ich war extra gezeichnet. Fort in den berüchtigten Bunker, 8 Tage Dunkelhaft in einer Zelle, wo das Fenster ausgehoben und rotes Papier eingespannt war, aber weder Stuhl, noch Liege in der ganzen Zelle. Alle Tage ein Stück trockenes Brot, aber nichts zu trinken. Draußen fror es Stein und Bein! 8 Tage rundum gehen oder stehen!
Nachdem sie glaubten dass ich mürbe sei, begannen die Verhöre. Drei Verhöre wärend 2 Monaten, jedes einen halben Tag lang. Beim 2.ten schlugen sie mir die Trommelfelle kaputt und beim dritten verletzten sie die Halswirbel und das rechte Schlüsselbein. Ich wusste nichts von allem, das sie mir zu Last legten, womit andere mich belastet hatten! Nach diesem letzten Verhör bekam ich die roten Punkte abgeschnitten. Ich gehörte also zu der Auslese von Kameraden, die im Februar erschossen wurden!!
Tragik !
4) 6/5/44 – 16/9/44 Natzweiler-Struthof
Abtransport nach dem Konzentrationslager Natzweiler : eine Woche im Gefängnis Trier – Bahnfahrt im abgesperrten Viehwagen zu 90 Mann per Waggon.
Kommando Steinbruch; Halle3: viele Luxemburger Kameraden; an magnetischen Apparaten, kontrollieren und prüfen alle noch brauchbaren Motorteilen der Messerschmitt Flugzeuge, die abgeschossen worden waren und in den anderen Hallen in ihren Bestandteile zerlegt worden waren. Hier betrieben wir dermaßen Sabotage, dass wir aufjauchzten als die Front näher rückte und das Lager geräumt wurde. Wäre es einem SS jemals eingefallen eine Kontrolle auf dem immensen Schrotthaufen vorzunehmen, sie hätten uns alle erschossen.
5) 21/9/44 – 29/4/45 KZ Dachau
Abtransport im abgesperrten Viehwaggon, drei Tage ohne Nahrung und Trank. Wie in allen KZ: alle Mann in die Dusche; alles Persönliche abgenommen- von einem eingesessenen Häftling mit einem stumpfen Brotmesser alle Körperhaare abrasiert, ob es blutete oder nicht! Frisch mit alten Klamotten eingekleidet und einem Block zugewiesen.
Pech: Ich hatte eine Art Sportjoppen erhalten; wie wir in Reih und Glied standen, durchschnitt ein SS die Reihen, sah an meinem Joppen, der schon x-mal gewaschen worden war, eine auffällige Brusttasche. Nahm mich mit fort ins Büro, schnitt mit einem Messer auf und zu meinem Schrecken zog er 8 luxemburgische 100 Frankenscheine heraus. „Was bist du?“-„Luxemburger“ Da lag ich schon auf dem Boden und die Fusstritte regneten nur so!! Aber ich gab nicht nach und bewies, dass ich den Joppen eben erhalten hätte. Alle Kameraden standen noch vor dem Büro. Man rief unseren „Capo“ von Natzweiler herein, und der bestätigte meine Aussagen. Den Kopf hatte ich nochmals gerettet, wie lange noch?!
Kommandos in Dachau: 2 Monate in der immensen Schreinerei; dann 2 Monate auf dem immensen Holzstapel bei der Stadt Dachau.
Im Januar 1944 schwerer Gelenkrheumatismus: 14 Tage Revier, dann wieder an die Arbeit.
Am 29 April 1945 Befreiung durch die Amerikaner! Niemand durfte das Lager verlassen. Wir waren alle voll Läuse und Flöhe, obwohl überall Plakate hingen „Eine Laus, dein Tod!“ Ein grässlicher Witz! Krankheiten herrschten im Lager, das mit 30.000 Mann überbelegt war.
Die Amerikaner brachten am follgenden Tag genug Nahrungsmittel, so dass ein jeder sich satt essen durfte. Auf dem großen Appellhof stellten sie 2 große Zelte auf. Am anderen Tag mussten alle Häftlinge in Reihen mit entblößten Oberkörper durchgehen. Hier standen viele amerikanische Ärzte und Assistenten: Den Körper desinfizierten sie mit DDT und verabreichten in den linken Arm eine Spritze, dass dieser schlaff herabfiel. Dann ging es blockweise zu den großen Duschen. Alle alten Klamotten mussten auf einen Haufen geworfen werden; nur ganz kleidungslos ging es hinein, damit kein Ungeziefer sich mehr einschmuggeln konnte. Es gab wiederum Seife! Nach den Duschen erhielt ein jeder gut desinfizierte Kleider. Mir ward eine SS Uniform beschert. In die alten Blöcke durfte niemand mehr zurück, und so wurden wir in dem großen SS Lager einquartiert, das vor dem Häftlingslager aufgebaut war. Hier lagen wir noch fast 2 ganze Wochen, bevor die luxemburgischen Autobusse der Stadt Luxemburg uns der Heimat zuführten, was 2 Tage dauerte. Viele, viele Kameraden sahen die Freiheitssonne nicht mehr leuchten! Unterwegs wurde festgestellt, dass bei 2 Kameraden das so gefürchtete „Fleckfieber“ mitgebracht hatten. So wurden wir nochmals in Mondorf wärend 14 Tagen in „Quarantäne" gehalten.
Am 1 Juni 1945 war die Heimkehr! Aus der Hölle ins Paradies!!
Den Nic Bosseler war mat der Catherine Colgon, gebuer de 16. Juli 1904 zu Leewel, bestuet. Si hu sech den 30. Mäerz 1929 zu Biekerech bestuet.
Him zu Éiere krut de Centre Culturel zu Biekerech säin Numm.
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