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Maschinenbau- und Rüstungskonzern in Brünn, Mähren, Tschechien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Česká zbrojovka a.s. ist ein Waffen- und Industriebetrieb in Uherský Brod in der Tschechischen Republik (und der früheren Tschechoslowakei). Der damalige reine Rüstungskonzern, der heute auch im Bereich Maschinenbau tätig ist, wurde 1936 im Zuge einer Verlagerung von einigen Betrieben der Rüstungsindustrie seitens der Česká zbrojovka in Strakonice gegründet. Zwecks Unterscheidung zu anderen ähnlich lautenden Unternehmen wird auch die Bezeichnung Česká zbrojovka Uherský Brod verwendet, in der Regel abgekürzt ČZUB. Der Name Česká zbrojovka steht für Tschechisches Waffenwerk.
Česká zbrojovka a.s. | |
---|---|
Rechtsform | a.s. |
Gründung | 1936 |
Sitz | Uherský Brod |
Leitung | Lubomír Kovařík |
Mitarbeiterzahl | 1756 (2015)[1] |
Umsatz | 3,37 Mrd. Kronen (2015)[1] |
Branche | Waffen, Maschinenbau |
Website | czub.cz / czub.cz/de |
Nach Hitlers Machtergreifung beschloss das tschechoslowakische Verteidigungsministerium, die grenznahen Rüstungsbetriebe in östliche Gebiete umzusiedeln. Dieses Vorhaben wurde auch der Waffenfabrik Česká zbrojovka in Strakonice unterbreitet, die ein Gelände in Uherský Brod kaufte; am 28. Juli 1936 wurde der erste Spatenstich gemacht, Ende November 1936 wurde der Bau beendet, am 1. Februar 1937 die Produktion aufgenommen. Als Gründungstag wird der 27. Juli 1936 genannt.[2][3][4][Anm. 1]
In seiner 80-jährigen Geschichte hat das Unternehmen etwa achtmal seinen Namen geändert. Zur Entwicklung der Unternehmensgeschichte sind folgende Zeitpunkte bekannt:[2][5][Anm. 2]
Die Entscheidung, dass Uherský Brod die gesamte Pistolenproduktion von der ehemaligen Mutterfirma in Strakonice übernehmen soll, fiel bereits 1951, sie wurde jedoch erst im Laufe der folgenden Jahre verwirklicht. Somit wurde das Werk zum Haupthersteller von Pistolen, Maschinenpistolen, Gewehren und Maschinengewehren in der Tschechoslowakei.[6]
Die CZ-Group (CZG) kaufte im Februar 2021 den traditionsreichen US-amerikanischen Waffenhersteller Colt. Die Wettbewerbsbehörden der USA und Kanada gaben bis 24. Mai 2021 das OK. Für den fusionierten Betrieb mit Produktionsstätten in Tschechien, USA, Kanada und Deutschland wird eine Mitarbeiterzahl von über 2000 angegeben.[7][8]
Česká zbrojovka Uherský Brod hat derzeit zwei große Tochterfirmen[9]:
Darüber hinaus bestehen auch einige kleinere Tochterfirmen wie ČZ Brazil (Brasilien), Union ČS (Slowakei) u. a.[12]
Die Waffenproduktion, die bei der Gründung des Unternehmens den Schwerpunkt der Produktpalette ausmachte, gehört auch heute zu den wichtigen Produktionszweigen – die Handfeuerwaffen tragen zwei Drittel zum Umsatz bei.[1] Hier spielen die Handfeuerwaffen für die Armee, Polizei und für andere Sicherheitsverbände die wichtigste Rolle, der Bereich Jagd und Sport gewinnt jedoch langsam an Bedeutung. 2011 wurden über einhundertsiebzigtausend Handfeuerwaffen hergestellt.[13]
Während 2011 etwa 70 Prozent der Handfeuerwaffen exportiert wurden, waren es 2014/2015 bereits etwa 90 Prozent.[13][1] Die größten Abnehmer zu diesem Zeitpunkt waren die Armee Thailands und das Innenministerium Ägyptens, Jagd- und Sportwaffen gingen zu einem großen Teil an den Markt in Russland und Australien. Der Anteil des Unternehmens ČZUB am Gesamtwaffenexport aus der Tschechischen Republik beläuft sich auf etwa 25 Prozent.[13]
Das Unternehmen, das 2014/2015 knapp 1800 Beschäftigte aufwies, erreichte 2011 einen Umsatz von über 2 Mrd. Kronen, 2013 dann 2,69 Mrd. Kronen und 2014 bereits 3,37 Mrd. Kronen.[1][13][14]
Am 12. Februar 2021 wurde bekannt, dass Česká zbrojovka den amerikanischen Hersteller Colt übernimmt und ein Übereinkommen über die Übernahme von 100 Prozent der Anteile bereits vereinbart wurde.[15]
Das Portfolio der Česká zbrojovka Uherský Brod wird nach wie vor im Wesentlichen durch die Herstellung von Waffen, insbesondere der Handfeuerwaffen, ausgemacht. Zu den erfolgreichen Produkten gehören beispielsweise:[16][17][18]
In der Gegenwart gehört die zivile Produktion mit einem Anteil von etwa einem Drittel am Umsatz nach wie vor zu einem wichtigen Bestandteil des Portfolios des Unternehmens. Bei diesen Maschinenbauerzeugnissen handelt es sich vor allem um verschiedene Teile für die Automobil- und Flugzeugindustrie.[1][19]
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