Österreichisches Deutsch
Varietät des Hochdeutschen / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Als österreichisches Deutsch, auch österreichisches Schriftdeutsch, österreichisches Standarddeutsch oder kurz Österreichisch wird die in Österreich gebräuchliche Varietät der neuhochdeutschen Standardsprache bezeichnet. Sie ist wie die anderen Standardvarietäten im deutschen Sprachraum, das Schweizer Hochdeutsch und die hochdeutsche Standardsprache in Deutschland, aus der obersächsischen Kanzleisprache hervorgegangen, jedoch beeinflusst durch den bis in die 1770er-Jahre in Österreich und Süddeutschland gängigen Standard des Gemeindeutschen.
Österreichisches Deutsch (Österreichisch) | ||
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Gesprochen in |
Osterreich Österreich Italien Italien (Südtirol) Peru Peru (Pozuzo) Ungarn Ungarn u. a. (Ödenburg), (Pilisvörösvár) Slowakei Slowakei u. a. (Blaufuss), (Kuneschhau) | |
Sprecher | ca. 9,5 Millionen | |
Linguistische Klassifikation |
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Offizieller Status | ||
Amtssprache in | Osterreich Österreich Sudtirol Südtirol (Italien) Europaische Union Europäische Union | |
Anerkannte Minderheiten-/ Regionalsprache in |
Italien Italien Ungarn Ungarn Slowakei Slowakei |
Diese löste in Österreich spätestens ab 1774 mit der Einführung der Unterrichtspflicht und in einem weiteren Schritt ab 1780 mit der Einführung der neuen Beamtensprache die zuvor gebräuchliche oberdeutsche Schreibsprache (Gemeindeutsch) ab, da sich Maria Theresia und ihr Sohn Joseph II. aus politisch-pragmatischen Gründen gegen die den bairisch- und alemannischsprachigen Österreichern eigentlich näherstehende oberdeutsche Schreibsprache entschieden hatten. Dies geschah insbesondere auf Betreiben des österreichisch-mährischen Schriftstellers Joseph von Sonnenfels. Dabei ging man eher pragmatisch als puristisch vor, wodurch österreichische Besonderheiten weiterhin erhalten geblieben und Teil des Standards geworden sind, auch wenn man andererseits sogar Ortsnamen entsprechend der tatsächlichen Aussprache laut den Regeln der (ober-)sächsischen Kanzlei neu verschriftlicht (z. B. Schwöchat → Schwechat, Gleinstötten → Gleinstätten) oder umgekehrt lautlich an die neue Schriftsprache angepasst hat (z. B. das bairische [i] an das thüringisch-sächsische [y] wie in Windische Pihel → Windische Bühel).
Das österreichische Deutsch verfügt, wie die anderen Standardvarietäten im deutschen Sprachraum, über einen spezifischen Wortschatz (siehe: Liste von Austriazismen), spezifische Redensarten und Besonderheiten in Grammatik, Aussprache (sowohl Phonologie als auch Intonation) und Rechtschreibung (soweit dies die Reform von 1996 zulässt) und ist auch statistisch durch das Fehlen oder seltenere Auftreten bestimmter Wortelemente der außerhalb Österreichs verwendeten deutschen Sprachformen charakterisiert. Das österreichische Standarddeutsch ist von der Umgangssprache und den in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekten abzugrenzen.
Das vom österreichischen Unterrichtsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter Österreichs verbindliche Österreichische Wörterbuch, in seiner Funktion dem Rechtschreibduden ähnlich, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951.[1]