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Teilgesellschaft der ÖBB-Holding AG Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die ÖBB-Infrastruktur AG (teilweise kurz ÖBB Infra) ist eine Teilgesellschaft der ÖBB-Holding AG. Die Infrastrukturgesellschaft entstand im Zuge des Bundesbahnstrukturgesetzes 2003 bzw. der Bahnreform von 2009, wo die zuvor gegründete ÖBB-Infrastruktur Bau AG und ÖBB-Infrastruktur Betrieb AG zur ÖBB-Infrastruktur AG verschmolzen wurde. Die ÖBB-Infrastruktur ist für Trassenvergabe, Betrieb und Wartung des österreichischen Schienennetzes sowie Planung, Projektierung und Bau der Schieneninfrastruktur und von Bahnhöfen sowie Haltestellen verantwortlich. Alleinaktionär der Gesellschaft ist die ÖBB-Holding AG, die zu 100 Prozent im Eigentum der Republik Österreich (Bund) steht. Per 31. Dezember 2022 hält die ÖBB-Infrastruktur 24 Beteiligungen an anderen Unternehmen.
ÖBB-Infrastruktur AG | |
---|---|
Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1. Jänner 2009 (In der heutigen Rechtsform) |
Sitz | Wien, II., Österreich Praterstern 3[1] |
Leitung | Silvia Angelo, Judith Engel, Johann Pluy (Vorstand) |
Mitarbeiterzahl | 18.374 (2022)[2] |
Umsatz | 3.478,3 Mio. Euro (2022) (u.A. inkl. sonstige betriebliche Erträge [des Bundes])[2] |
Branche | Eisenbahninfrastruktur |
Website | infrastruktur.oebb.at |
In § 31 des Bundesbahngesetzes werden die Aufgaben der ÖBB-Infrastruktur wie folgt bestimmt:
Wichtigste Beteiligungen sind
Außerdem führt ÖBB-Infrastruktur für verschiedene Bau- und Entwicklungsprojekte eigene Tochtergesellschaften, wie etwa die Güterterminal Werndorf Projekt GmbH.[4]
Die Investitionen der ÖBB-Infrastruktur werden großteils aus dem Bundesbudget der Republik Österreich finanziert. Es werden jährlich Zuschussverträge zwischen der ÖBB-Infrastruktur und dem Bund abgeschlossen, die auf dem jährlich neu angepassten sechsjährigen Rahmenplan der ÖBB-Infrastruktur basieren und die Höhe der benötigten finanziellen Mittel festschreiben. (Im Jahr 2023 waren es 648,5 Millionen Euro für Zuschüsse zum Betrieb der Schieneninfrastruktur, 1.316,3 Millionen Euro für Zuschüsse für Instandhaltung/Planung/Bau und 441,5 Millionen Euro für Zuschüsse für Inspektion/Wartung/Instandsetzung). Seit 2016 werden für Neubauprojekte Anleihen am Kapitalmarkt aufgenommen, die eine Haftung der Republik Österreich aufweisen und über die Österreichische Bundesfinanzierungsagentur laufen. Aufgrund der guten Bonität Österreichs werden so Kreditkosten geringer gehalten.[5]
Die Eisenbahnstrecken der Österreichischen Bundesbahnen umfassen eine Länge von 4965 km, wovon 3650 km elektrifiziert sind. Diese Strecken umfassen 9759 Gleiskilometer (einschließlich Weichenlänge). Neben Bau und Betrieb der Strecken selbst, obliegt der ÖBB-Infrastruktur – wie anderen Eisenbahninfrastrukturunternehmen auch – die Verkehrsabwicklung. Die zentrale Koordinierung erfolgt über eine Verkehrsleitzentrale in Wien, die operative Umsetzung obliegt den 5 Betriebsführungszentralen in Innsbruck, Linz, Salzburg, Villach und Wien. Die ÖBB-Infrastruktur betreibt 657 Stellwerke, davon 324 elektronische Stellwerke. Die für die Hauptstrecken zuständigen Stellwerke werden überwiegend von den Betriebsführungszentralen aus ferngesteuert, die Nebenstrecken und die Verschubknoten sind bei der Verkehrsabwicklung weitestgehend autak. (Zahlenangaben sind Stand 2021/2022.)[6][7]
Im Rahmenplan der ÖBB-Infrastruktur sind von 2024 bis 2029 Investitionen in der Höhe von 21,1 Mrd. Euro vorgesehen. Davon entfallen rund drei Viertel in die Großprojekte Koralmbahn, Semmering-Basistunnels und Brenner-Basistunnels. Für die Instandhaltung der bestehenden Infrastrukturanlagen sind zusätzlich rund 4,7 Mrd. Euro vorgesehen.[8]
Die ÖBB-Infrastruktur ist auch für den Betrieb der Bahnstromanlagen sowie der Kraftwerke der ÖBB verantwortlich. Sie betreibt acht Wasserkraftwerke in Braz, Wald am Arlberg, Enzingerboden, Fulpmes, Obervellach, Schneiderau, Uttendorf I und Uttendorf II, die jeweils Bahnstrom mit einer Frequenz von 16,7 Hz erzeugen. Zwei weitere Kraftwerke in Rosenbach und Lassach erzeugen einen regulären Drehstrom mit einer Frequenz von 50 Hz. Seit dem Jahr 2015 betreibt die ÖBB auch Photovoltaikanlagen[9] und seit 2022 auch Windkraftanlagen[10]. Der von der ÖBB-Infrastruktur angebotene Bahnstrom wird zu 100 % aus erneuerbaren Energieträgern hergestellt,[11] die einzelnen Eisenbahnverkehrsunternehmen können ihren Strom jedoch auch bei anderen Stromerzeugern beziehen und in das Bahnstromnetz einspeisen lassen.[12]
Wegen Gleisverwerfungen wurden die Schienen im Hitzesommer 2019 testweise mit weißer Farbe besprüht.[13]
Aufgrund des Bundesbahnstrukturgesetzes 2003[14] wurden die ÖBB-Infrastruktur Betrieb AG und ÖBB-Infrastruktur Bau AG gegründet. In die ÖBB-Infrastruktur Bau AG wurden die Eisenbahn-Hochleistungsstrecken-AG und Schieneninfrastrukturfinanzierungs-Gesellschaft mbH integriert. Die Anteilsrechte an der Brenner Eisenbahn GmbH wurden von der Republik Österreich in die ÖBB-Infrastruktur Bau AG eingebracht. Infolge der Bahnreform 2009[15] wurde die ÖBB-Infrastruktur Bau AG in ÖBB-Infrastruktur AG umbenannt und anschließend mit der ÖBB-Infrastruktur Betrieb AG verschmolzen. Die Brenner Eisenbahn GmbH wurde mit der neu geschaffenen ÖBB-Infrastruktur AG fusioniert.
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