Zoltán Kemény

ungarischer Bildhauer, Maler und Architekt Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Zoltán Kemény

Zoltán Kemény [ˈzoltaːn ˈkɛmeːɲ] (* 2. März 1907, in Banica, Komitat Hunyad, Siebenbürgen, Österreich-Ungarn, heute Băniţa, Rumänien; † 14. Juni 1965 in Zürich, Schweiz) war ein ungarisch-schweizerischer Bildhauer, Maler und Architekt.

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Zoltán Kemény bei der Installation eines Messingreliefs in der Hochschule St. Gallen, 1963

Leben

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Grab, Friedhof Enzenbühl, Zürich

Ab 1942 lebte und arbeitete er als Modezeichner und Redakteur der Frauenzeitschrift annabelle in Zürich. Als Künstler bekannt wurde er durch Collagen und abstrakte Metallreliefs. Bisher bekam er als einziger ungarischer Bildhauer einen Preis auf der Biennale von Venedig. Er war Teilnehmer der documenta 2 in Kassel im Jahr 1959 und auch auf der documenta III im Jahr 1964. Kemény wurde seit den späten 50er Jahren von der Galerie Paul Facchetti in Paris und Zürich vertreten.[1] In späteren Jahren fanden ebenfalls Ausstellungen in der Galerie Maeght Paris und Zürich statt.[2]

Er war mit Madeleine Kemény-Szemere verheiratet und fand auf dem Friedhof Enzenbühl seine letzte Ruhestätte.

Werke

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Städtische Bühnen Frankfurt, Eingangsfoyer mit Deckenskulptur Wolken (1963) von Zoltán Kemény
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Städtische Bühnen Frankfurt, Foyer mit Deckenskulptur Wolken (1963) von Zoltán Kemény

Für das Foyer der Städtischen Bühnen in Frankfurt am Main schuf Kemény 1963 die plastische Deckeninstallation Wolken[3][4] in einer Länge von 116 m. Die vom Künstler aus Kupferblech geschweißten Wolken[5] entwickeln besonders bei einer Abendbeleuchtung ihre besondere Wirkung.[6] Es handelt sich um ein ortsgebundes Werk, das aufgrund der im Januar 2020 bekanntgewordenen Pläne der Stadt Frankfurt, den gesamten Gebäudekomplex abzureißen, nun akut bedroht ist.[7] Im Mai 2020 veröffentlichte das hessische Landesamt für Denkmalpflege ein Gutachten, das den Denkmalwert insbesondere des Ensembles des Foyergebäudes mit den Goldwolken Keménys bestätigt.[8]

Siehe auch

Literatur

  • Regula Freuler: Zoltan Kemeny. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  • Carola Giedion-Welcker: Zoltan Kemeny, Erker-Verlag, St. Gallen 1968.
  • Rolf Lauter: Kemeny - Un'artista fra pittura e scultura. Disegni degli anni 1953-1964 / Ein Künstler zwischen Malerei und Plastik. Zeichnungen aus den Jahren 1953-1964. Galleria Peccolo, Livorno 1986.[9]
  • Philipp Oswalt, Universität Kassel für die Initiative Zukunft Bühnen Frankfurt (Hrsg.): Zoltan Kemenys Frankfurter Wolkenfoyer. Entstehung und Zukunft einer gefährdeten Raumkunst. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2022, ISBN 978-3-422-98825-5.
  • Wieland Schmied: Zoltan Kemeny, Kestner-Gesellschaft, Hannover 1962/63.
  • Hans-Jörg Heusser: Zoltan Kemeny. Das Frühwerk 1943-1955. Katalog der Peintures, Sculptures und Reliefs-Collages. Wiese, Basel 1993, ISBN 978-3-909158-95-9.
  • Dieter Schwartz: Hommage à Kemeny, Kunstmuseum Winterthur, 23. Juni – 5. September 1993.[10]
  • Alfons Maria Arns: Wolken retten! Zoltan Kemenys bedrohte Deckenskulptur im Frankfurter Theaterfoyer, in: strassen gazette, Nr. 241, September–Oktober 2023, S. 12.
  • Alfons Maria Arns: Vom Fügen und Verschweißen. Auftragsgenese und Rezeption des Wolkenfoyers. In: Philipp Oswalt (Hg.), Zoltan Kemenys Wolkenfoyer. Entstehung und Zukunft einer gefährdeten Raumkunst. Berlin/München 2022, S. 72–85, ISBN 978-3-422-98825-5.

Einzelnachweise

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