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Blutdruck vor dem rechten Vorhof des Herzens in der oberen Hohlvene Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zentraler Venendruck oder zentralvenöser Druck (ZVD) ist der Blutdruck vor dem rechten Vorhof des Herzens in der oberen Hohlvene (V. cava superior). Der Teil zentral im Ausdruck bezieht sich auf den klappenlosen Raum im Zentrum des Blutkreislaufs (speziell vor oder im rechten Vorhof) am Herzen. Aus der Messung des zentralen Venendruckes können, insbesondere bei einer kontinuierlichen Registrierung, diagnostische Schlüsse gezogen werden. Gemessen wird der zentrale Venendruck über einen zentralen Venenkatheter.
Der zentrale Venendruck wurde lange als Korrelat für das intravasale Volumen, also die Blut- und Flüssigkeitsmenge, die sich innerhalb der Gefäße befindet, herangezogen, was heute als weitgehend obsolet gilt. Zahlreiche Studien konnten zeigen, dass der Zusammenhang mit dem intravaskulären Volumenstatus sehr gering ist.[1] Der ZVD kann als Indikator für die Vorlast verwendet werden.
Über den zentralen Venenkatheter lässt sich auch die zentralvenöse Sauerstoffsättigung bestimmen. Unter einer Reihe von Voraussetzungen, u. a. dass die arterielle Sauerstoffsättigung normal ist, der Patient keine Sauerstoffverwertungsstörung hat (wie es beispielsweise bei einer Sepsis der Fall sein kann) und kein arteriovenöser Shunt vorliegt, kann sie als Hinweis auf ein ausreichendes Herzminutenvolumen herangezogen werden. Die Bestimmung der gemischtvenösen Sättigung mit Hilfe eines pulmonalarteriellen Katheters hat den Vorteil, dass das Blut aus oberer und unterer Körperhälfte (daher gemischtvenös) stammt.
Die Messung des zentralen Venendruck ist angezeigt bei
Der ZVD wird invasiv über den zentralen Venenkatheter (ZVK) am flach liegenden Patienten gemessen. Man kann ihn mit einem elektronischen Manometer oder auch als Höhe einer Flüssigkeitssäule oberhalb des mittels einer Thoraxschublehre bestimmten Nullpunktes bestimmen. Der Nullpunkt liegt etwa bei 2/5 der Thoraxhöhe unterhalb des Brustbeins. Die dauerhafte Messung des ZVD kann genau wie die direkte Blutdruckmessung (IBP) über einen Monitor erfolgen. Hierbei wird anstatt des Arterienkatheters der ZVK an einen Drucksensor angeschlossen.[2]
Die Plausibilität der ZVD-Messung lässt sich in einer Ultraschalluntersuchung anhand der Breite der unteren Hohlvene abschätzen.[3]
Der zentrale Venendruck wird in mmHg angegeben.
Neben der Messung des ZVD als Mittelwert kann der ZVD auch als Kurve dargestellt werden. Dabei zeigt sich bei gesunden Menschen folgender Ablauf A-C-X-V-Y:[5]
Bei Erkrankungen ändert sich der ZVD-Kurvenverlauf jeweils abhängig von den geänderten Druck- und Flussverhältnissen:
Der ZVD kann bei einem akuten oder chronischen Volumenmangel erniedrigt sein.[2] Erhöht kann er bei Rechtsherzinsuffizienz, bei hohem positivem endexspiratorischen Druck (PEEP) im Rahmen einer kontrollierten Beatmung, bei Überwässerung, bei einer Herzbeuteltamponade oder einer Lungenembolie sein.[2]
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