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Zeitreihe der Niederschlagssummen in Deutschland seit 1881

Übersicht über die Niederschlags-Historie in Deutschland seit 1881 Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Zeitreihe der Niederschlagssummen in Deutschland seit 1881
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Dieser Artikel behandelt eine Übersicht über die Niederschlags-Historie in Deutschland seit 1881 und informiert über die Techniken wie diese Niederschläge erfasst werden.

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Jährliche Niederschlagssummen in Deutschland seit 1881 in mm.

Dabei werden sowohl kurze Sachtexte, als auch anschauliche Tabellen und Grafiken verwendet.

Der Artikel blickt dabei auch auf verschiedene statistische Werte zum Thema Niederschlag, die vom Deutschen Wetterdienst (DWD) erfasst werden. Im Moment handelt es sich um:

  • Die Zeitreihe der Niederschlagssummen seit 1881 in Tabellenform
  • Die Zeitreihe der Anzahl der Tage mit Niederschlag ≥ 10 mm in Tabellenform seit 1951
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Definition und Techniken der Niederschlagsmessung

Zusammenfassung
Kontext

Definition der Niederschlagsmessung

Die Niederschlagsmessung, dient zur Erfassung der Niederschlagsmenge oder der Niederschlagshöhe. Eine Niederschlagsmenge wird dabei definiert als eine bestimmte Niederschlagssumme, die in einem gewissen Zeitraum gefallen ist. [z. B. l/sec]. Eine Niederschlagshöhe in mm wiederum ist definiert als Niederschlagssumme pro Flächeneinheit [mm = l/m²]. Die Messung bezieht sich dabei auf eine ebene Fläche.

Techniken der Niederschlagsmessung

Ausführlicherer Artikel zu den Techniken der Niederschlagsmessung: Niederschlagsmesser

Damit eine Niederschlagsmessung über längere Zeiträume erfasst werden kann, müssen Totalisatoren (hier: meteorologisches „Sammelgefäß für Niederschläge“) verwendet werden. Das Standardgerät für Tagesablesungen stellt dabei der Hellmann-Regenmesser dar. Zur Messung der Regenintensität werden Ombrographen (Hellmann-Regenmesser) eingesetzt. Während diese früher ausschließlich mechanische Ombrographen waren, so sind es heute auch verbreitet automatische Regenwippen. Flächendeckend werden Regenraten (Regenintensität) mit der Radar-Niederschlagsmessung und mit Wettersatelliten-Bildern ermittelt. Für Gebiete, in denen kein Radarmessnetz zur Verfügung steht, wendet man verschiedene Techniken zur Ableitung von (konvektiven) Niederschlägen aus Daten geostationärer Wettersatelliten an.

Die Erfassung von Niederschlag ist dabei auch mit verschiedenen Verfahren möglich. Ein Verfahren ist es die direkte Größe von Regentropfen zu messen. Dafür kann entweder die Impaktor- oder die Replikatortechnik angewandt werden. Im ersten Fall wird eine ölbeschichtete Platte einem Regentropfenstrom ausgesetzt und sofort photographiert, während beim zweiten Prinzip die Regentropfen in einer speziellen Substanz (z. B. Kunstharz Formvar) eingeschlossen werden. Die einzelnen Tropfen können dann ausgemessen und ausgezählt werden. Heutzutage werden vermehrt auch indirekte Verfahren genutzt. Dabei werden in erster Linie Disdrometer verschiedener Bauart verwendet. Diese Geräte sind in der Regel mit einer speziellen Kunststofffolie bespannt, die mit Druckaufnehmern gekoppelt ist. Wenn nun ein Regentropfen auf die Bespannung auftrifft übt dieser, je nach Größe und Gewicht, einen entsprechenden Druck aus. Dieser Druck kann dann aufgezeichnet, und in Tropfenspektren umgerechnet, werden.[1]

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Beispiel eines Hellmann-Regenmessers
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Geschichte der Niederschlagsmessung in Deutschland

Zusammenfassung
Kontext

Das DWD-Niederschlagsmessnetz besteht derzeit aus rund 1900 Messstellen. Seit etwa 60 Jahren liegen Tageswerte in hoher räumlicher Dichte vor, die in früheren Jahrzehnten teilweise aber noch deutlich höher war als heute. Von 1969 bis 2000 gab es beispielsweise mehr als 4000 Stationen. Für die vergangenen 100 Jahre gibt es dabei Monatswerte von mehr als 2000 verschiedenen Stationen, und vor 1881 (dem Beginn der flächendeckenden Messung des DWD) liegt noch ein Netz von mehr als 100 Stationen vor. Die längste durchgehende Niederschlagsreihe in Deutschland besitzt die Station Aachen, die seit 1844 in Betrieb ist.

Seit etwa 1995 wird die Niederschlagsmessung zunehmend auf digitale Messsysteme umgestellt. Für diese Stationen liegen die Messungen zeitnah und in hoher zeitlicher Auflösung bis hin zu Minuten vor.

An den Niederschlagsstationen wird auch die Gesamtschneehöhe gemessen. In Bayern begannen diese Messungen bereits 1887, in den nördlichen Teilen Deutschlands erst gegen Ende der 1920er-Jahre. Ab etwa 1951 sind ausreichend digitale Schneehöhenangaben für ganz Deutschland vorhanden, obwohl diese an den Niederschlagsstationen in den alten Bundesländern erst ab 1979 vollständig digitalisiert vorliegen.[2]

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Zeitreihe der Niederschlagssummen in Deutschland seit 1881

Zusammenfassung
Kontext

Auf Grundlage der kurzen Vorbetrachtung der Techniken und der Geschichte der Niederschlagsmessung in Deutschland, folgt nun eine Zusammenstellung der Messergebnisse für Deutschland seit 1881, nach Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Die Zeitreihe der Niederschläge in Deutschland gibt dabei die Summen der Niederschläge in Deutschland wieder. Die Niederschläge sind zu monatlichen, jahreszeitlichen und jährlichen Mittelwerten in [mm] zusammengefasst.

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Zeitreihe der Niederschlagsanomalie für die Jahre in Deutschland seit 1881[3][4]

Durchschnittliche Jahresniederschläge über unterschiedliche Zeitperioden und Gebiete

Durchschnittliche Jahresniederschläge in Deutschland über unterschiedliche Zeitperioden

Die Durchschnittswerte der Daten sind aus den Gebietsmittelwerten berechnet, die der Deutsche Wetterdienst (DWD) offen zur Verfügung stellt.[5] Der DWD leitet diese Gebietsmittelwerte aus den Stationsmessungen ab. Dazu werden die Stationsdaten zunächst auf ein flächendeckendes Gitter mit einer Auflösung von 1 km  1 km interpoliert.[6]

Aufgelistet sind dabei die CLINO-Perioden der WMO (1901–1930, 1931–1960, 1961–1990 und 1991–2020), sowie die Mittelwerte der Gesamtreihe (1881–2019) und die 3 Jahrhunderte (1881–1900, 1901–2000, 2001–2020).

Die ermittelten Durchschnittswerte sind zudem ins Verhältnis mit der, von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) festgelegten, Normalperiode 1961–1990 gesetzt:

  • Die grün markierten Felder liegen jeweils über dem langjährigen Mittelwert von 1961–1990.
  • Die braun markierten Felder liegen jeweils unter dem langjährigen Mittelwert von 1961–1990.
  • Die hellgelb markierten Felder liegen genau im Mittel von 1961–1990.
  • Da für den Dezember noch keine flächendeckende Messung seitens des Deutschen Wetterdienstes (DWD) erfolgt, kann der Winter 1880/1881 noch nicht einbezogen werden. Daher ist der erste Winter in der Periode 1881–1910 der Winter 1881/1882.
Weitere Informationen Monatsmengen (in mm), Jahr ...

Die folgenden drei Karten zeigen abschließend die Veränderungen der mittleren jährlichen Niederschlagssummen für die Zeiträume 1971-2000, 1981-2010 und 1991-2020, durch Vergleich mit der CLINO-Periode 1961-1990. Die Abweichungen der jeweiligen Zeiträume im Vergleich mit 1961–1990 sind in Prozent (%) angegeben.

So lässt sich gut einsehen in welchen Gebieten es in Deutschland in den Zeiträumen 1971-2000, 1981-2010 und 1991-2020 nasser oder trockener geworden ist, im Vergleich zu 1961-1990.

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Die 20 niederschlagsreichsten und niederschlagsärmsten Jahre/Jahreszeiten in Deutschland seit 1881

Die Tabellen zeigen die jeweils 20 nassesten und trockensten Jahre/Jahreszeiten seit Beginn der DWD-Reihe 1881 in Deutschland, abgerufen über Kachelmannwetter.com.[7]

Jahre ab dem Jahr 1991 werden mit hellgrün/hellbraun in fett markiert, damit man erkennen kann welche Jahre aus den letzten Jahrzehnten in der Liste vertreten sind.

Jahre

___________

Weitere Informationen Rang, Jahr ...
Weitere Informationen Rang, Jahr ...

Winter

___________

Weitere Informationen Rang, Jahr ...
Weitere Informationen Rang, Jahr ...

Frühling

___________

Weitere Informationen Rang, Jahr ...
Weitere Informationen Rang, Jahr ...

Sommer

___________

Weitere Informationen Rang, Jahr ...


Weitere Informationen Rang, Jahr ...

Herbst

___________

Weitere Informationen Rang, Jahr ...
Weitere Informationen Rang, Jahr ...

Mittelwert (1961–1990) für die Niederschläge der Bundesländer in Deutschland

Diese Tabelle zeigt den Durchschnitt (1961–1990) der Niederschlagssummen aller Bundesländern in Deutschland. Die Daten sind zu monatlichen-, Jahreszeitlichen- und Jahres-Werten, zusammengefasst. Die höchsten Werte sind in dunkelgrün markiert, die niedrigsten Werte in dunkelbraun.

In der Tabelle kann man auch gut den Unterschied im Niederschlag, von Ost- und Westdeutschland, sehen. Der Osten Deutschlands ist dabei deutlich trockener, als der Westen. Um das zu verdeutlichen, sind die Ostdeutschen Bundesländer gelblich hinterlegt.

Einige Bundesländer sind zusammengefasst:

Weitere Informationen Bundesland oder Bundeslandkombination, Monatsmengen (in mm) ...

Zeitreihe der Niederschlagssummen in Tabellenform für Deutschland seit 1881

Es folgen die Messwerte in Abschnitten zu jeweils zehn Jahren (Dekaden) mit dem dazugehörigen 10-Jahres-Mittelwert. Die Daten stammen vom Deutschen Wetterdienst.[4]

  • Die grün markierten Felder liegen jeweils über dem langjährigen Mittelwert von 1961–1990.
  • Die braun markierten Felder liegen jeweils unter dem langjährigen Mittelwert von 1961–1990.
  • Die hellgelb markierten Felder liegen genau im Mittel von 1961–1990.
  • Die dunkelbraun markierten Felder stellen das Minimum, der Reihe, dar.
  • Die dunkelgrün markierten Felder stellen das Maximum, der Reihe, dar.
  • Besonders trockene/nasse Monate/Jahreszeiten/Jahre und sonstige besondere Wetterereignisse werden in kleinen Texten jeweils genauer beleuchtet.
  • Die Niederschlagssumme des laufenden Monats wird so aktuell wie möglich angegeben in Kursiv und mit Verweis aufs Datum*. Dabei wird zusätzlich farblich wie bei den übrigen Monaten hinterlegt, ob der Monat aktuell bis zum angegebenen Datum zu trocken oder zu nass war (verglichen mit 1961–1990).

Zur kurzen Übersicht vor der dekadischen, tabellarischen Zeitreihe der Niederschlagssummen folgt nun eine Animation zu den jährlichen Niederschlagsabweichungen seit dem Jahr 1991. Somit können die Jahre in der Referenzperiode 1991-2020 auch graphisch eingesehen werden.

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2021 bis 2030

  • Juli 2021: Der Juli 2021 war ein sehr unwetterträchtiger Monat. Er brachte zunächst regional heftige, teils auch gewittrige Niederschläge samt Überflutungen und war etwa 40 Prozent zu nass. Am 13. Juli setzen in Nordrhein-Westfalen Regenfälle ein, die sich am 14. Juli zwischen der Kölner Bucht und der Eifel ausweiteten und ein historisches Ausmaß annahmen. Es folgten in der Eifel verheerende Fluten, die zu einer der für Deutschland folgenreichsten Naturkatastrophen seit der Sturmflut 1962 führten; siehe Hochwasser in West- und Mitteleuropa 2021.[8]
  • September 2022: Der Monat brachte, mit bemittelt 100 l/m², rund 155 % des Niederschlags eines „normalen“ Septembers. Damit kehrte nun eine deutliche Entspannung ein, was die, durch den trockenen Sommer, dürregeplagten Regionen betraf. Teilweise brachte dort der September mehr Niederschlag als alle Sommermonate (Juni, Juli, August) zuvor zusammen. Insgesamt war der September 2022 der nasseste seit 2001 und belegt damit Platz 9 der niederschlagsreichsten September-Monate seit 1881.[9]
  • Oktober 2023: Dieser Monat war der niederschlagreichste Oktober seit 2002. Im Nordseeumfeld traten örtlich rekordverdächtige Monatssummen von über 200 l/m² auf.[10]
  • November 2023: Nach dem Oktober war auch der November sehr niederschlagsreich und erreichte fast die doppelte Niederschlagsmenge im Vergleich zur Referenzperiode von 1961 bis 1990. Höhere Werte wurden zuletzt im November 1944 gemessen. Spitzenwerte mit über 500 l/m² wurden im Schwarzwald gemessen.[11]
  • Jahr 2023: In diesem Jahr fielen mit gemittelt 958 l/m² über 20 Prozent mehr Niederschlag als in der Referenzperiode 1961-1990. Jeder Monat bis auf Februar, Mai, Juni und September wies einen Niederschlagsüberschuss auf. Insgesamt war es damit das 6. nasseste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1881.[12]
  • Juli 2023 bis Juni 2024: Noch nie seit Messbeginn im Jahr 1881 gab es in Deutschland so niederschlagsreiche zusammenhängende zwölf Monate.[13]Dieser Rekord wurde kurz darauf vom Zeitraum Oktober 2023 bis September 2024 nochmal um 0,3 l/m² überboten. In Südbayern war das hydrologische Jahr von November 2023 bis Oktober 2024, der niederschlagsreichste 12-Monatszeitraum seit 1950.
Weitere Informationen Jahr, Monatsmenge ...

*Aufsummierte Niederschlagssumme bis 21. Mai 2025[14]

2011 bis 2020

  • November 2011: Seit Messbeginn im Jahre 1881 gab es keinen derart trockenen November und auch keinen trockeneren Monat überhaupt. Der bisherige Tiefstwert für einen Monat im April 1893 mit 3,7 l/m² wurde eingestellt. An einigen Stationen fiel in diesem November kein einziger Tropfen. Die anhaltende Trockenheit ließ die Pegel vieler Flüsse auf Rekordtiefststände sinken und in den Bayerischen Alpen blieb Schnee Mangelware bei gleichzeitig erhöhter Waldbrandgefahr.[15]
  • Frühling 2011: Der Frühling 2011 war nicht nur der zweitsonnigste und drittwärmste Frühling seit Aufzeichnungsbeginn, mit spärlichen 89,5 Litern pro Quadratmeter erlebte Deutschland ebenso den zweittrockensten Frühling seit Beginn der Messungen vor 130 Jahren. Die Pegelstände der meisten Flüsse waren so niedrig wie seit etwa 100 Jahren nicht mehr zu dieser Jahreszeit.
  • Dezember 2011: Nach dem ungewöhnlich trockenen November folgte ein sehr nasser Dezember. Mit 124,1 l/m² fielen ca. 175 % Niederschlag des normalen „Dezember-Solls“. Grund für die hohe Niederschlagsmenge war zum Beispiel die Tiefdruckwelle „Christoph“. Diese brachte am 4. Dezember in der Mitte und im Süden Deutschlands intensive Regenfälle und beendete die Trockenheit des Vormonats. Ebenfalls prägnant der Ausläufer des Tiefs „Louis“. Dieser verwandelte die Gebiete im Westen und Süden am 20. Dezember in winterliche Landschaften. Insgesamt nassester deutscher Ort war im Dezember Freudenstadt im Schwarzwald mit 384 l/m.
  • Jahr 2018: Das Jahr 2018 erreichte mit rund 586 Litern pro Quadratmeter (l/m²) nur 75 Prozent seines Klimawertes von 789 l/m². Damit gehört es zu den niederschlagsärmsten seit Beginn regelmäßiger Messungen 1881. Von Februar bis November blieben zehn Monate in Folge zu trocken.[16]
  • Februar 2020: Der Februar erreichte mit rund 125 Litern pro Quadratmeter (l/m²) etwa 250 Prozent seines Solls von 49 l/m². Damit ist der Februar 2020 der zweitnasseste Februarmonat seit 1881, nach dem Februar 1946 mit 127 l/m². Verantwortlich für den starken Niederschlag waren zahlreiche Tiefdruckgebiete, die mit ihren Ausläufern über Deutschland zogen. Oft blieben ihre Wolken am Westrand der Berge hängen und sorgten dort für langanhaltende Niederschläge.[17]
Weitere Informationen Jahr, Monatsmenge ...

2001 bis 2010

  • September 2001: Der September 2001 war der niederschlagsreichste September seit Messbeginn 1881. An vielen Messstationen wurden etwa 300 % des üblichen Niederschlagssolls von 61,1 l/m² (1961–1990) gemessen. Vor allem in Norddeutschland war der September extrem nass. Dabei wurde Niedersachsen und Bremen, mit gemittelt 171 mm der meiste Niederschlag verzeichnet.[18]
  • Jahr 2002: Dieses Jahr ist insgesamt das nasseste Jahr seit Wetteraufzeichnung in Deutschland 1881. Vor allem die ersten 12 Tage des August mit verschiedenen Starkregenereignissen in ganz Mitteleuropa stechen heraus.[19] Auch Februar, Juli, Oktober und November waren jeweils sehr niederschlagsreiche Monate.
  • Mai 2007: 2007 folgte auf den zweittrockensten April seit 1881 direkt der nasseste Mai seit 1881. Es fiel fast das Doppelte des vieljährigen Mittelwerts von 71 l/m².[20]
  • Sommer 2003: Der Sommer 2003 ist nicht nur der, bis heute, wärmste Sommer in Deutschland seit 1881, sondern er ist auch der fünfttrockenste (mit gemittelt 153,0 l/m²). Dabei führten anhaltende Hochdruckwetterlagen zu deutlich überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer und zu einem erheblichen Niederschlagsdefizit. Da auch das Frühjahr schon recht niederschlagsarm war (gemittelt 130,0 l/m²) und die große Hitze zu gesteigerter Verdunstung führte, ergaben sich teilweise erhebliche Schäden in der Landwirtschaft.[21]
  • August 2010: Der August 2010 geht in Deutschlands als der regenreichste August in die Annalen ein. Verbreitet ist die dreifache bis fünffache Menge an Regen gefallen als in einem durchschnittlichen Augustmonat. Auslöser für diesen Überschuss an Nässe war eine sogenannte zyklonal geprägte Großwetterlage über Mitteleuropa, d. h. vorwiegend bestimmten Tiefdruckgebiete mit ihren Schlechtwetterfronten das Wettergeschehen.[22]
Weitere Informationen Jahr, Monatsmenge ...

1991 bis 2000

  • Dezember 1993: Der Dezember 1993 ist der nasseste Dezember seit 1891. Ein Jahrhunderthochwasser, besonders an Mosel und Rhein, erforderte in vielen Städten Evakuierungen.[23]
  • Herbst 1998: Der Herbst 1998 fing schon im September windig und nass an. Der Oktober 1998 brachte dann teils extreme Regenfälle und Sturm. Das Sturmtief „Winnie“ vom 24./25. Oktober 1998 brachte dann nochmal sehr viel Regen. Da die Böden vom Regen um Mitte Oktober schon gesättigt waren, konnten sie den Regen kaum noch aufnehmen, was zu Überflutungen führte.[24]
Weitere Informationen Jahr, Monatsmenge ...

1981 bis 1990

  • Juli 1984 (lokal): In der Nähe von München entwickelte sich am 12. Juli 1984 eine starke Superzelle mit Riesen-Hagel. Die Hagel-Brocken waren dabei bis zu 9 cm (im Durchmesser) groß. Es war bis zum Sommer 2013 aus Versicherungssicht das teuerste Hagel-Unwetter.[25]
Weitere Informationen Jahr, Monatsmenge ...

1971 bis 1980

  • Januar 1976: Am 3./4. Januar 1976 zog ein Orkantief vom Atlantik zur Ostsee. Dieses sorgte in West- und Mitteleuropa für Windgeschwindigkeiten bis zu 150 km/h. Es trat eine starke Sturmflut an der Nordsee-Küste auf, die sogar die Rekordmarken der Sturmflut aus dem Jahr 1962 übertraf.
  • Winter 1978/1979 (in Norddeutschland): Zum Jahreswechsel 1978/79 kam es aufgrund einer markanten Luftmassengrenze zu starken Schneefällen. Etliche Dörfer in Norddeutschland waren von der Außenwelt abgeschnitten. Im Februar 1979 wiederholte sich die extreme Wetterlage.[26]
Weitere Informationen Jahr, Monatsmenge ...

1961 bis 1970

  • Winter 1961/1962: Dieser Winter war von vielen milden Westlagen geprägt, das sorgte für viele Stürme. Mitte Februar zogen zwei Orkane von Island Richtung Baltikum. Der zweite dieser Orkane verursachte an der Nordsee-Küste die stärkste Sturmflut seit 1825. Es gab neue Sturmflut-Rekordmarken, viele Deiche brachen zusammen und setzten einige Städte unter Wasser.[25]
Weitere Informationen Jahr, Monatsmenge ...

1951 bis 1960

  • Jahr 1959 und 1953: Mit den Jahren 1953 und 1959 gab es gleich zwei sehr trockene Jahre in der Dekade von 1951–1960. Besonders das Jahr 1959 sticht hervor, da es mit 551,1 l/m² das trockenste Jahr der Reihe seit dem 1881 ist.
  • Dezember 1954: Im Dezember beherrschte eine Westlage das Wetter. Vor Weihnachten entwickelten sich zwei Orkantiefs über dem Atlantik. Diese sorgten für erhebliche Schäden an den Küsten und in den Wäldern.
Weitere Informationen Jahr, Monatsmenge ...

1941 bis 1950

  • Sommer 1947: Dieser Sommer war geprägt von einer ungewöhnlichen Hitze und Trockenheit. Es fiel mit gemittelt 157,6 l/m² kaum mehr als 60 Prozent der zu erwartenden Niederschlagsmenge.
  • August 1947: Der August 1947 ist der trockenste Augustmonat der Gesamtreihe seit 1881, noch vor dem August 1911 mit 29,3 l/m².
Weitere Informationen Jahr, Monatsmenge ...

1931 bis 1940

Weitere Informationen Jahr, Monatsmenge ...

1921 bis 1930

  • März und Frühling 1929: Der März ist mit gemittelt 9,7 l/m² über Deutschland der trockenste März. Es fielen bezogen auf das Mittel 1961–1990 nur 5,5 % des üblichen März-Niederschlags. Dieser extrem trockene März führte zusammen mit dem ebenfalls eher trockenen April und Mai zum dritttrockensten Frühling seit Messbeginn 1881, mit gemittelt 103,7 l/m². Trockener war ein Frühling erst wieder im Jahr 2011.
Weitere Informationen Jahr, Monatsmenge ...

1911 bis 1920

  • Sommer 1911: Der Sommer 1911 ist bis heute der trockenste Sommer seit Aufzeichnungsbeginn. Es war so trocken, dass einige Flüsse wie die Elbe im Sommer zu Fuß durchwatet werden konnten.[27] Insgesamt herrschte besonders in Ost- und Norddeutschland extreme Dürre.[28] Der Sommer war zudem durch große Hitze geprägt.
Weitere Informationen Jahr, Monatsmenge ...

1901 bis 1910

  • Oktober 1908: Der Oktober 1908 ist der trockenste Oktober-Monat seit Aufzeichnungsbeginn. Er brachte mit seinen durchschnittlich 4,2 l/m² nur etwa 7,5 % seines Soll. Damit ist dieser der deutlich trockenste Oktober noch vor dem Oktober 1943 mit 9,0 l/m².
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1891 bis 1900

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1881 bis 1890

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Zeitreihe der Anzahl der Tage mit Niederschlag ≥10 mm in Tabellenform seit 1951

Die „Zeitreihe der Anzahl der Tage mit Niederschlag ≥10 mm in Tabellenform“ gibt die deutschlandweit und monatlich gemittelte Anzahl an Tagen an, deren Niederschlagssumme ≥ („größer gleich“) 10 mm beträgt. Damit lässt sich einfach beobachten, ob starke Niederschläge in ihrer Häufigkeit im Laufe der Zeit ab- oder zugenommen haben. Der Deutsche Wetterdienst beginnt diese Auswertung erst ab 1951,[29] da erst ab diesem Zeitpunkt Tageswerte von einer ausreichenden Anzahl an Stationen zur Berechnung der Gebietsmittelwerte digital verfügbar sind.[30]

  • Die hier verwendeten Werte stammen von „mt-Wetter“[31] und wurden dort mit einem eigenen Verfahren aus den Stationsdaten des DWD berechnet. Sie basieren daher für den Beginn des Zeitraums auf einer deutlich reduzierten Stationsanzahl.

Die gemittelten Werte (monatlich, jahreszeitlich und jährlich) sind außerdem ins Verhältnis gesetzt mit dem Mittelwert von 1961–1990:

  • Die hellblau markierten Felder liegen jeweils über dem langjährigen Mittelwert von 1961–1990.
  • Die hellbraun markierten Felder liegen jeweils unter dem langjährigen Mittelwert von 1961–1990.
  • Die weiß markierten Felder liegen genau im Mittel von 1961–1990.
  • Die dunkelbraun markierten Felder stellen das Minimum der Reihe dar (Minimum = geringstes Monatsmittel der Anzahl der Tage).
  • Die dunkelblau markierten Felder stellen das Maximum der Reihe dar (Maximum = höchstes Monatsmittel der Anzahl der Tage).
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Zeitreihe der Anzahl der´Tage mit Niederschlag ≥ 10 mm seit 1900, nach dem Mittel 1961-1990

2021 bis 2030

Weitere Informationen Jahr, Anzahl der Tage nach Monat ...

2011 bis 2020

Weitere Informationen Jahr, Anzahl der Tage nach Monat ...

2001 bis 2010

Weitere Informationen Jahr, Anzahl der Tage nach Monat ...

1991 bis 2000

Weitere Informationen Jahr, Anzahl der Tage nach Monat ...

1981 bis 1990

Weitere Informationen Anzahl der Tage nach Monat, Tage nach Jahr ...

1971 bis 1980

Weitere Informationen Anzahl der Tage nach Monat, Tage nach Jahr ...

1961 bis 1970

Weitere Informationen Anzahl der Tage nach Monat, Tage nach Jahr ...


Die restlichen Dekaden bis 1951 zurück sind noch in Bearbeitung.

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Extreme Niederschlagsereignisse in Europa in den letzten 1000 Jahren

Zusammenfassung
Kontext

Es folgt eine Tabelle mit Daten bzw. Beobachtungen von extremen Wetterereignissen der vergangen 1000 Jahre bis zum Jahr 1881. Dabei wird jeweils das Datum (wenn genau bekannt) angegeben, sowie die Art und eine Beschreibung des Ereignisses genannt.[32]

Weitere Informationen Datum, Art des Ereignisses ...
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Siehe auch

Einzelnachweise

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