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Stadtgemeinde im Bezirk Melk, Niederösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ybbs an der Donau [Stadtgemeinde im Mostviertel des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich mit 5644 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).
] ist eineStadtgemeinde Ybbs an der Donau | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Melk | |
Kfz-Kennzeichen: | ME | |
Fläche: | 23,83 km² | |
Koordinaten: | 48° 10′ N, 15° 4′ O | |
Höhe: | 224 m ü. A. | |
Einwohner: | 5.644 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 237 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3370 | |
Vorwahl: | 07412 | |
Gemeindekennziffer: | 3 15 49 | |
NUTS-Region | AT121 | |
UN/LOCODE | AT YBB | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptplatz 1 3370 Ybbs an der Donau | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Ulrike Schachner (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (29 Mitglieder) |
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Lage von Ybbs an der Donau im Bezirk Melk | ||
Rathaus | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Die Stadt Ybbs an der Donau liegt auf einer Höhe von 224 m ü. A. im südwestlichen Teil des Bezirks Melk. Die Lage am Übergang von Strudengau und Nibelungengau, nordwestlich der Mündung der Ybbs unmittelbar an der Donau ist seit 2011 mit einem Hochwasserschutz gesichert. Bereits im mittleren Tertiär bildeten sich Abschnitte des heutigen Donautals und es entstand, abhängig vom geologisch-tektonischen Grund, die Teilstrecke zwischen Ardagger und Ybbs. Der Donaustrom schnitt sich dort ein, wo Kluft- und Störungslinien, also weichere Zonen, existierten. Geologisch gesehen hat die Stadt Anteil am Granit des Böhmischen Massivs, das zu den ältesten Gebirgen des Kontinents zählt. Im Gebiet von Ardagger bis Ybbs reicht dieses Urgestein über das südliche, rechte Donauufer hinaus. Daran grenzt eine Zone mit Schlieregesteinen, mergelig-sandigen Ablagerungen aus dem Tertiär, einem Nebenergebnis bei der Alpenbildung. Die Grenze verläuft etwa in Höhe der Stadthalle im rechten Winkel zum Strom. Im Bereich des Urgesteins, westlich und südwestlich der Stadt, finden sich am Hengstberg und an der Donauleiten, in Grießheim und Göttsbach und ein weiteres Mal am rechten Donauufer in Sarling und Säusenstein Schiefergneise, Granulite – feinkörnige, spröde Gesteine oder auch graphitführende Gneislinsen. In der südlich angrenzenden Schliergesteinszone herrschen Tone, Sande, Sandgestein und Konglomerate vor. Darüber hinaus gibt es auch reichlich Schotterablagerungen aus der Gegenwart.
Das Gemeindegebiet umfasst folgende fünf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Donaudorf, Göttsbach, Sarling, Säusenstein und Ybbs.
Hofamt Priel | Persenbeug-Gottsdorf | Krummnußbaum |
St. Martin-Karlsbach | ||
Neumarkt an der Ybbs | Bergland |
Es gibt Hinweise auf eine keltische Niederlassung auf einem Hügel nahe der Stadt – der Marienhöhe (Erdwall, Opfersteine). Eine wissenschaftliche Aufarbeitung ist bis jetzt noch nicht erfolgt. Bei Grabungen des Bundesdenkmalamtes in den Jahren 1962/63 kamen im Südosten des Gemeindegebietes bei der Sarlinger Kirche Fundamente eines Vorgängerbaues, Siedlungsgruben und Gräber der Hallstattkultur zu Tage. Ein weiteres Zeugnis aus vorrömischer Zeit ist ein Bronzeschwert, datiert um 800 v. Christus. Das kaum im Kampf verwendete Vollgriffschwert dürfte ein Opferschwert sein. Es wurde in den 1950er Jahren nahe der Mündung des Ybbsflusses gefunden und befindet sich heute im Stadtmuseum. Eine erste urkundliche Erwähnung findet sich 837 in den Salzburger Kammerbüchern aus dem Ende des 13. Jh., laut der der Karolinger Ludwig der Deutsche der Salzburger Kirche ein Gebiet im Slawenland in Ybbs schenkte: „in loco nuncupante Ipusa iuxta Ipusa flumen“.
Im 10./11. Jahrhundert waren die bayerischen Grafen von Sempt-Ebersberg hier begütert. Sie besaßen Burganlagen an der Donau, sowohl in Ybbs als auch in Persenbeug, Grundbesitz und einen großen Hof in der Umgebung von Ybbs. Graf Eberhard von Ebersberg übergab 1037 einen Hof in Göttsbach („Gorsbach“) bei Ybbs dem Kloster Geisenfeld. Die Bezeichnung „Ibseburch“ aus dem Jahr 1073 weist darauf hin, dass der Ort befestigt war. Um die alte Burg haben sich im Laufe der Zeit immer mehr Häuser gruppiert und die Benennung „Ibseburch“ wich der Bezeichnung „Ips“ für die Stadt.
Beim Einzug des Habsburgers König Rudolf I. 1276 fiel die Stadt vom Böhmenkönig und Herzog von Österreich Ottokar II. Přemysl ab und öffnete Rudolf die Tore. Insbesondere Rudolfs Enkel Herzog Friedrich der Schöne war der Stadt gewogen. Als sich 1309 der Adel Österreichs und einige Städte gegen Friedrich erhoben, hielt ihm Ybbs die Treue. Im Gegenzug bestätigte er den Bürgern zu Ybbs 1310 den Gemeindewald, der an das Freyensteiner Gebiet grenzte und den Konrad von Summerau, Herr der Burg Freyenstein, sich angeeignet hatte. 1314 verlieh Friedrich der Schöne nach seiner Wahl zum König der Stadt das Uferrecht. Mit diesen und den nachfolgenden Privilegien begann ein „goldenes Zeitalter“ für Ybbs. Besonders wichtig für die Stadt war die Urkunde aus dem Jahr 1317, mit der Friedrich den „getreuen lieben burgern ze Ybse und der stat daselbs“ den Blutbann verlieh. Ybbs wurde damals also fraglos als Stadt betrachtet.
Wegen der verkehrspolitisch günstigen Lage zogen schon die Heere des Zweiten (1147–1149) und Dritten Kreuzzugs (1189–1192) unmittelbar an der Siedlung vorbei. Ein umfangreicher Personen- und Warenverkehr auf der Donau kurbelte auch Siedlungstätigkeit und Wirtschaft an. Nicht zuletzt war auch die Lage am Ausgang des Strudengaues mit seinen ehemals gefürchteten Stromschnellen für das Wachstum entscheidend. Im Mittelalter wurde der Ost-West-Warenverkehr hauptsächlich auf der Donau abgewickelt. Ybbs war einer der bedeutendsten Donauhäfen und neben Linz und Klosterneuburg eine der drei Hauptmautstätten. Eine vom Erzberg kommende Eisenstraße erreichte ebenfalls bei Ybbs die Donau. Seit 1639 war Ybbs auch Salzladestatt für das Salz aus dem Gebiet um Gmunden. 1858 wurde die Kaiserin-Elisabeth-Bahn, die Westbahn, eröffnet, 1951 erfolgte die Elektrifizierung. Der Bau der Westbahn und die zunehmende Motorisierung hatten für Ybbs durchaus negative Auswirkungen, der Hauptverkehr zog an der Stadt vorbei und sie verlor an Bedeutung.
2014 wurde das Bezirksgericht Ybbs aufgelöst.
Der Name der Stadt ist in historischen Dokumenten auch als Ips (auch als Ips Stadt oder Ips an der Donau) bekannt. Später hat sich die Schreibweise Ybbs an der Donau durchgesetzt. Die ursprüngliche Herkunft der Bezeichnung ist unklar.
Im Nordwesten von Ybbs befindet sich das Kraftwerk Ybbs-Persenbeug, das erste Laufwasserkraftwerk an der österreichischen Donau. Größter Arbeitgeber ist das Großsägewerk von Stora Enso Timber (vormals bis August 2001 Holzindustrie Schweighofer) mit etwa 350 Mitarbeitern. Weiters befindet sich in Ybbs auch noch das von der Stadt Wien (Wiener Krankenanstaltenverbund) geführte Therapiezentrum Ybbs – Psychiatrisches Krankenhaus als Krankenhaus für psychiatrische Erkrankungen und die Schaufler GmbH, ein Entsorgungsunternehmen mit rund 120 Mitarbeitern.
Der Gemeinderat hat 29 Mitglieder.
Anfang 2021 gab Alois Schroll seinen Rücktritt als Bürgermeister von Ybbs bekannt,[10] die bisherige Vizebürgermeisterin Ulrike Schachner wurde am 8. Februar 2021 vom Gemeinderat zu seiner Nachfolgerin gewählt.[11]
Blasonierung: „In einem silbernen Schild befindet sich eine rote, zinnenbekrönte Stadtmauer mit offenem Tor und hochgezogenem Fallgitter, die von zwei Türmen überragt wird; zwischen den Türmen schwebend, an einem grünen Lindenast hängend, befindet sich der rot-weiß-rote Bindenschild.“ | |
Wappenbegründung: unbekannt; Führung seit dem 14. Jahrhundert; Farben: Rot-Weiß-Rot |
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