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Analoge Synthesizerorgel Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Yamaha GX-1, zunächst als Electone GX-707 veröffentlicht[1], ist eine analoge polyphone Synthesizer-Orgel, die von Yamaha als Testsystem für spätere Consumer-Synthesizer und Orgeln der Electone-Serie für den Bühnen- und Heimgebrauch entwickelt wurde. Die GX-1 verfügt über insgesamt vier Klangsynthese-Gruppen (sog. synthesizer ranks) bestehend aus drei Manualen, Solo, Upper und Lower, sowie Pedalen und eine analoge Rhythmusmaschine. Die GX-707 erschien erstmals 1973 als „Theatermodell“ für Konzertbühnen, bevor 1975 die GX-1 veröffentlicht wurde.[2] Es wird gemunkelt, dass Yamaha die Bezeichnung änderte, als man feststellte, dass sie die Modellnummer mit der Boeing 707 gemeinsam hatte. Das grundlegende Design des GX-1 folgte dem 1970 veröffentlichten Electone EX-42.[3] Die Erstauslieferung erfolgte im Winter 1973.[4]
Yamaha GX-1
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Yamaha Corporation GX-1 | |
Klassifikation | Elektrophon Synthesizer |
Tonumfang | 3 × 61 |
Verwandte Instrumente |
EX-42
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Das oberste Manual, das Solo-Manual, besteht aus einer 3-Oktaven-Tastatur mit 37 Tasten, welche die übliche Breite besitzen und nur etwas kürzer sind, als gewöhnlich. Direkt über dem Solo-Manual befindet sich die Portamento-Einheit, ein Ribbon-Controller, mit dem stufenlose Tonhöhen erzeugt werden können, die in etwa der folgenden Solo-Tastatur-Note entsprechen. Die Portamento-Tastatur überschreibt die Solo-Tastatur, wenn sie gleichzeitig verwendet wird. Das Solo-Manual hat nur einen einzigen Oszillator, aber einen dedizierten Niederfrequenzoszillator (LFO), einen Tonhöhenhüllkurvengenerator und einen Ringmodulator.
Das mittlere (upper) und das untere (lower) Manual haben jeweils eine 5-Oktaven-Tastatur mit 61-Tasten in voller Größe. Sie sind beide 8-stimmig polyphon mit jeweils zwei Oszillatoren pro Stimme. Jedes dieser polyphonen Manuale hat einen dedizierten LFO und es gibt einen gemeinsamen „zufälligen“ Modulationsgenerator. Das obere Manual hat auch einen horizontalen Aftertouch, für die Tonhöhe, Lautstärke oder Filter und eine polyphone Gleitfunktion.
Das Pedal-System besteht aus 25-Pedalen. Es ist monophon, mit drei Oszillatoren, jedoch ohne LFO. Zu den Laustärkesteuerungen gehören ein Schwellerpedal mit Fußschalter und ein federbelasteter Kniesteuerer (spring-loaded knee controller).
Alle vier Manuale verwenden ein common voice-card design (im Yamaha-Sprachgebrauch als „Tongenerator“ bezeichnet), um ihre Sounds zu erzeugen. Jede dieser Stimmerzeugungskarten verfügt über einen spannungsgesteuerten Oszillator (VCO) mit mehreren Wellenformen, spannungsgesteuerten Hochpass- und Tiefpassfiltern mit 2 Polen sowie zwei Hüllkurvengeneratoren zur Filtermodulation und VCA-Steuerung. Es gibt auch eine variable bandpassgefilterte Sägezahnwelle und eine hochpassgefilterte Rechteckwelle auf jeder Stimmkarte. In einem GX-1 befinden sich insgesamt 36 Stimmkarten mit je 36 Oszillatoren, 72 Hüllkurvengeneratoren und 144 Filtern. Aufgrund der Verwendung zahlreicher Submodule, die in klassischer analoger Transistortechnik auf Epoxid-Platinen gefertigt sind, wiegt ein kompletter Satz von GX-1-Stimmkarten allein schon mehr als ein Polymoog.
Voreingestellte Sounds werden auf „Tonmodulen“ gespeichert – kleinen Kassetten, die jeweils 26 Widerstandsteiler mit festem Wert enthalten. Diese erzeugen Spannungen, die die Stimmkarten ansteuern, wobei jeder Widerstand einen Parameter des Klangs steuert. Die Tonmodule sind in Fächern im oberen Bereich des Synthesizers installiert. Anstelle eines Tonmoduls kann ein optionaler „Tonplatinen“-Programmierer eingesetzt werden, der einen vollständigen Satz von Reglern, Schaltern und Schiebereglern zur manuellen Steuerung der Parameter eines Tons bereitstellt. Auf diese Weise erzeugte Töne können dann mithilfe der Einstellungsbox für Tonmodule auf ein Modul mit variablem Ton „programmiert“ werden. Die oberen, unteren und Pedal-Manuale haben alle eine Stimmstruktur, bei der jeder der beiden Stimmkarte ein anderer Ton zugewiesen wird. Mit einer Reihe versteckter wave motion -Regler können die zweiten Töne der oberen und unteren Ränge verstimmt werden, ähnlich dem heute bekannten Choruseffekt. Im Pedal-Manual wird der zweite Ton auf zwei Sprachkarten verdoppelt, die beide über eine separate Verstimmungssteuerung verfügen.
Die GX-1-Konsole wiegt 300 kg. Das Pedalboard und der Ständer tragen 87 kg bei, und jeder der röhrenbetriebenen Lautsprecher, von denen vier an den GX-1 angeschlossen werden können, wiegt 141 kg (was zusammen insgesamt 951 kg entspricht).
Der GX-1 kostete 60.000 US-Dollar (inflationsbereinigt 315.000 US-Dollar im Jahr 2014) und wurde 1973 auf der NAMM in den USA uraufgeführt. Die genaue produzierte Anzahl ist unbekannt, wird aber auf weniger als 100 geschätzt. Es ist bekannt, dass mindestens 13 GX-1 außerhalb Japans existieren, der Rest soll in Japan verblieben sein.
Der GX-1 diente als Prüfstand für die Entwicklung des polyphonen Synthesizers Yamaha CS-80, der sich als viel kleiner und tragbarer herausstellte, obwohl er im Vergleich zu modernen Synthesizern für Live-Auftritte immer noch als schwer angesehen werden muss. Der Klang der CS-80 ist ein hörbar anderer, als der der GX-1.[5]
Eine Reihe von Künstlern verwendete die Yamaha GX-1 ausgiebig für ihre Aufnahmen:
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