Wöllstadt
hessische Gemeinde im Wetteraukreis Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wöllstadt ist eine Gemeinde im hessischen Wetteraukreis.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 17′ N, 8° 45′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Darmstadt | |
Landkreis: | Wetteraukreis | |
Höhe: | 137 m ü. NHN | |
Fläche: | 15,38 km2 | |
Einwohner: | 6608 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 430 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 61206 | |
Vorwahl: | 06034 | |
Kfz-Kennzeichen: | FB, BÜD | |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 40 025 | |
LOCODE: | DE WLS | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Paul-Hallmann-Straße 3 61206 Wöllstadt | |
Website: | www.woellstadt.de | |
Bürgermeister: | Markus Schütz (FWG) | |
Lage der Gemeinde Wöllstadt im Wetteraukreis | ||
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Geografie
Nachbargemeinden
Wöllstadt grenzt im Norden an die Stadt Friedberg, im Osten an die Stadt Niddatal, im Süden an die Stadt Karben, sowie im Westen an die Stadt Rosbach v. d. Höhe.
Gemeindegliederung
Wöllstadt besteht aus den Ortsteilen Nieder-Wöllstadt und Ober-Wöllstadt.
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
- Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahr 790 im Lorscher Codex.[2]
- In der Reformationszeit wurden Nieder- und Ober-Wöllstadt evangelisch. Ober-Wöllstadt blieb, als es etwa 1580 dem Kurfürstentum Mainz zugeschlagen wurde, zunächst noch lutherisch; erst Anfang des 17. Jahrhunderts wurde Ober-Wöllstadt wieder katholisch. Nieder-Wöllstadt blieb evangelisch.
- 1603 wurde der reformierte Pfarrer Anton Praetorius, Kämpfer gegen Hexenprozesse und Folter, in Ober-Wöllstadt nach einem Gottesdienstbesuch nach einem heftigen Disput über die Marienverkündigung des katholischen Predigers kurz nach der Rekatholisierung des Ortes durch den Mainzer Erzbischof verhaftet und mehrere Wochen inhaftiert. Erst das persönliche Eingreifen seines Heidelberger Landesherren, Kurfürst Friedrich IV., rettete ihn aus der Haft.
- Im Dreißigjährigen Krieg wurde Wöllstadt sehr in Mitleidenschaft gezogen. 1622 und 1626 plünderten hier Soldaten.
- Bis zur Mediatisierung und Säkularisation gehörte Nieder-Wöllstadt den Grafen von Solms, seit 1607 zur Rödelheimer Linie, und Ober-Wöllstadt war kurmainzisch.
- Alte, weit verbreitete Nachnamen in Ober-Wöllstadt sind Feuerbach, Gondolf, Ewald, Veith und Brauburger.
Am 1. August 1972 wurden im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bisher selbständigen Gemeinden Nieder-Wöllstadt und Ober-Wöllstadt kraft Landesgesetz zur neuen Gemeinde Wöllstadt zusammengeschlossen.[3][4]
Bevölkerung
- Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag, dem 9. Mai 2011, in Wöllstadt 6113 Einwohner. Nach dem Lebensalter waren 1037 Einwohner unter 18 Jahren, 2657 zwischen 18 und 49, 1303 zwischen 50 und 64 und 1112 Einwohner waren älter.[5] Unter den Einwohnern waren 440 (7,2 %) Ausländer, von denen 165 aus dem EU-Ausland, 160 aus anderen europäischen Ländern und 114 aus anderen Staaten kamen.[6] Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 9,8 %.[7] Die Einwohner lebten in 2693 Haushalten. Davon waren 778 Singlehaushalte, 819 Paare ohne Kinder und 866 Paare mit Kindern, sowie 183 Alleinerziehende und 48 Wohngemeinschaften.[8] In 475 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 1910 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]
- Einwohnentwicklung
Wöllstadt: Einwohnerzahlen von 1970 bis 2020 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1970 | 4.865 | |||
1976 | 4.980 | |||
1984 | 4.941 | |||
1990 | ? | |||
1992 | 4.564 | |||
2010 | 6.159 | |||
2011 | 6.113 | |||
2015 | 6.087 | |||
2020 | 6.529 | |||
Quelle(n): LAGIS[10]; 1976[11]; 1984[12]; 1992[13];Statistisches Berichte[7]; Zensus 2011[6] |
- Historische Religionszugehörigkeit
• 1987: | 2414 evangelische (= 47,9 %), 2199 katholische (= 43,6 %), 429 sonstige (= 8,5 %) Einwohner[14] |
• 2011: | 2174 evangelische (= 35,6 %), 2040 katholische (= 33,4 %), 1899 sonstige (= 31,0 %) Einwohner[14] |
Politik
Zusammenfassung
Kontext
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[15] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[16][17][18]
Parteien und Wählergemeinschaften | 2021 | 2016 | 2011 | 2006 | 2001 | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
% | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | |||
FWG | Freie Wählergemeinschaft Wöllstadt | 48,6 | 15 | 38,1 | 12 | 34,8 | 11 | 14,8 | 5 | 10,1 | 3 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 39,9 | 12 | 52,1 | 16 | 47,9 | 15 | 53,5 | 16 | 54,3 | 17 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 11,5 | 4 | 9,9 | 3 | 17,3 | 5 | 31,7 | 10 | 35,6 | 11 | |
Gesamt | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | ||
Wahlbeteiligung in % | 60,4 | 61,9 | 55,2 | 51,8 | 58,4 |
Bürgermeister
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Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Wöllstadt neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und fünf weitere Beigeordnete angehören.[19] Bürgermeister ist ab 15. März 2025 Markus Schütz (FWG), der bis dahin noch als Erster Beigeordneter dem Gemeindevorstand angehört.[20] Er wurde als Nachfolger von Adrian Roskoni, der nach zwei Amtszeiten nicht wieder kandidiert hatte,[21] am 27. Oktober 2024 im ersten Wahlgang bei 46,5 Prozent Wahlbeteiligung mit 70,4 Prozent der Stimmen gewählt.[22]
- 2025–2031 Markus Schütz (FWG)[20]
- 2013–2025 Adrian Roskoni[21]
- 1995–2013 Alfons Götz[25]
- 1986–1994 Norbert Schilling
- 1981–1986 Volker Schäfer
- 1975–1981 Ernst Balzer
- 1972–1975 Paul Hallmann
Jahr | Wahlbeteili- gung in % |
Kandidaten | Partei | Stimmen in % |
---|---|---|---|---|
2024 | 46,5 | Markus Schütz | FWG | 70,35 |
Sascha Baade | Die Partei | 29,65 | ||
2018 | 69,4 | Adrian Roskoni | 79,2 | |
2012 | 68,8 | Adrian Roskoni | 61,7 | |
Steffen Maar | 38,3 | |||
2006 | 49,2 | Alfons Götz | CDU | 91,0 |
2000 | 71,0 | Alfons Götz | CDU | 81,6 |
Horst Spuck | SPD | 18,4 | ||
1995 Stichwahl |
81,3 | Alfons Götz | CDU | 56,0 |
Rainer Fich | SPD | 44,0 | ||
1995 | 73,3 | Alfons Götz | CDU | 48,1 |
Rainer Fich | SPD | 48,8 | ||
Helmut Repp | FWG | 3,1 |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Wirtschaft und Infrastruktur
Zusammenfassung
Kontext
Verkehr
Durch beide Ortsteile verläuft die B 3. Seit Jahrzehnten kämpfen die Anwohner um die Ortsumgehung, weil die Lärm- und Schmutzbelastungen in beiden Ortsteilen sehr hoch sind. Im November 2012 wurde der Bau der etwa sieben Kilometer langen Straße B 3a eingeleitet. Die Umgehung verläuft von Norden kommend östlich von Ober-Wöllstadt, überquert dann die B 3 (alt) zwischen beiden Ortsteilen und schwingt westlich an Nieder-Wöllstadt vorbei auf die B 3 Richtung Karben ein. Zusätzlich bekommt die östlich von Nieder-Wöllstadt verlaufende B 45 nach Norden einen Anschluss an die neue B3a, sodass die Gesamtlänge der Straßenneubauten rund neun Kilometer beträgt. Insgesamt sind für das Projekt 10 Brückenbauwerke erforderlich. Die Verkehrsübergabe der B 3 neu konnte vom Bauträger Hessen Mobil im August 2017 bis auf einige verbleibende Restarbeiten erfolgen.
Nieder-Wöllstadt hat einen Bahnhof an der Main-Weser-Bahn, der von Zügen der S-Bahn-Linie S6 zwischen Friedberg, Frankfurt und Langen bedient wird.
Außerdem gibt es Busverbindungen nach Friedberg, Bad Nauheim und Niddatal.
Medien
Die Stadt liegt im Einzugsgebiet der Wetterauer Zeitung und der Frankfurter Rundschau.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter Wöllstadts
- Eckehard Feigenspan, ehemaliger Fußballspieler, Deutscher Meister mit Eintracht Frankfurt in der Saison 1958/59, * 13. Mai 1935 in Wöllstadt.
Literatur
- Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! 250 Jahre St. Stefanus Ober-Wöllstadt. 26. September 2004 (in diesem Jubiläumsheft der katholischen Pfarrei stellt Jürgen Hofmann kurz die Geschichte und die Menschen von Ober-Wöllstadt vor).
- Dieter Wolf (Hrsg.), Fritz Runge (Hrsg.): 1200 Jahre Wöllstadt. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1990, ISBN 3-89264-425-X.
- Literatur von und über Wöllstadt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur über Wöllstadt nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
Commons: Wöllstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Website der Gemeinde Wöllstadt
- Wöllstadt, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Linkkatalog zum Thema Wöllstadt bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Einzelnachweise
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