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deutscher Gynäkologe, Geburtshelfer und Humangenetiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wolfgang Weise (* 12. März 1938 in Weimar; † 8. Mai 2006 in Magdeburg) war ein deutscher Gynäkologe, Geburtshelfer und Humangenetiker.
Wolfgang Weise wuchs in seiner Geburtsstadt Weimar auf. Er studierte von 1956 bis 1962 Medizin an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Medizinischen Akademie Erfurt. Nach dem Staatsexamen leistete Weise seine Pflichtassistenzzeit ab und arbeitete als Landarzt in Bad Salzungen und in der Rhön. Nach seiner Promotion begann er eine Tätigkeit als Assistenzarzt an der Landesfrauenklinik der Medizinischen Akademie Magdeburg unter Egon Bernoth. 1968 wurde er Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe. Habilitiert wurde Weise 1974 mit einer Arbeit zum Thema „Zytogenetische Untersuchungen bei generativ gestörten Frauen und exogen beeinflussten Schwangerschaftsprodukten.“ Er absolvierte danach eine zweite Weiterbildung im Fach Humangenetik, die er 1978 mit dem Facharzt abschloss. 1985 wurde Weise zum ordentlichen Professor berufen und mit der Leitung der Frauenklinik 2 der Medizinischen Akademie Magdeburg in der Leipziger Straße betraut, die zusammen mit der Frauenklinik 1 (Landesfrauenklinik) unter dem Direktorat von Bernd Seifert stand. Mit der politischen Wende und dem Ausscheiden Seiferts wurde das Direktorat über beide Kliniken an Weise übertragen. 1992 erhielt er die C4-Professur für Gynäkologie und Geburtshilfe an der 1993 neu gegründeten Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Weise leitete die Klinik vierzehn Jahre. 1994 erfolgte eine erste Sanierung der früheren Landesfrauenklinik als Vorbereitung auf eine räumliche, personelle und fachliche Zusammenführung beider Klinikbereiche in ein Gebäude. Dies war mit einer Reduzierung der Betten von 370 auf 115 und einen Abbau von Personal verbunden. Von 2000 bis 2004 wurde das Gebäude unter Weise umfassend saniert und erweitert, bevor er 2004 emeritiert wurde. Zu seinem Nachfolger wurde Serban-Dan Costa berufen und mit der Leitung der Universitätsfrauenklinik betraut.
Weise verfasste etwa 200 Publikationen und hielt mehr als 300 Vorträge zu nahezu allen Themen der Frauenheilkunde. Zu seinen engeren Arbeitsgebieten zählten die pränatale Diagnostik, die Fetaltherapie und die Zytogenetik.
Wolfgang Weise war Mitglied und Vorstandsmitglied zahlreicher nationaler und internationaler wissenschaftlicher Fachgesellschaften und gehörte mehreren Kommissionen der Ärztekammer Sachsen-Anhalts an. Er war nach der Wende initiierendes Gründungsmitglied des Berufsverbandes der Frauenärzte Sachsen-Anhalt, dem er 15 Jahre als Landesvorsitzender vorstand. Er gehörte neben Martin Link (1934–2005), Dresden, Hans-Joachim Seewald (* 1937), Jena, und Reinhold Schwarz (1929–2017), Rostock, zu den Ersten, die sich um den Aufbau der Strukturen des Verbandes in den neuen Bundesländern bemühten. Weise war ein entschiedener Verfechter der Einheit des Faches Frauenheilkunde und Geburtshilfe. In seiner Abschiedsvorlesung Was heißt und zu welchem Ende studiert man Medizin? im Dezember 2004 hielt er eine Rückschau auf vierzig Jahre Frauenheilkunde in gesellschaftlichem Kontext der jeweiligen Gegebenheiten.
Weise war mit der Ärztin Gerlinde Weise verheiratet und hatte zwei Kinder. Er spielte Geige in einem Streichquartett, malte und zeichnete. Als geborener Weimaraner war er ein hervorragender Kenner der Klassiker und als Goethe-Liebhaber Mitglied der Goethe-Gesellschaft in Weimar.
Personendaten | |
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NAME | Weise, Wolfgang |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Gynäkologe, Geburtshelfer und Humangenetiker |
GEBURTSDATUM | 12. März 1938 |
GEBURTSORT | Weimar |
STERBEDATUM | 8. Mai 2006 |
STERBEORT | Magdeburg |
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