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österreichischer Politikwissenschaftler und Psychologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wolfgang Hofkirchner (* 17. April 1953 in Wien) ist ein österreichischer Politikwissenschaftler und Psychologe, Professor für Internet und Gesellschaft. Er gehört zu den Pionieren der Informationswissenschaft und befasst sich besonders mit Informatik und Gesellschaft sowie mit evolutionärer Systemtheorie und emergenten Systemen.
Wolfgang Hofkirchner wurde in Wien geboren. Sein Vater Herbert Hofkirchner (1923–2008) war hier Facharbeiter und zuletzt in der Bauaufsicht bei den Donaukraftwerken tätig, seine Mutter Margarita Hofkirchner (1920–2013) arbeitete als Bürokraft in der Finanzlandesdirektion. Sein Bruder Peter Hofkirchner (1944–1996) war selbstständiger Wirtschaftstreibender im Handel. In Wien besuchte Wolfgang Hofkirchner seit 1959 eine Volksschule und anschließend das Bundesrealgymnasium Wien 2 im naturwissenschaftlichen Zweig, das er 1971 mit der Matura abschloss.
Danach folgte ein Doktoratsstudium der Politikwissenschaft und Psychologie an der Philosophischen Fakultät der Universität Salzburg in Österreich mit einer kritischen Dissertation über Karl Raimund Popper (Promotion 1981). Seine Habilitation mit einem „Versuch über die Selbstorganisation der Informationsgesellschaft“ erfolgte im Jahr 2000, und er wurde damit Universitätsdozent für Technology Assessment an der TU Wien.
Von 1980 bis 1990 war Hofkirchner wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für sozio-ökonomische Entwicklungsforschung (und Technikbewertung) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien. Ab 1991 wirkte er als Universitätsassistent und ab 2001 als Außerordentlicher Universitätsprofessor am Institut für Gestaltungs- und Wirkungsforschung (heute Institute of Visual Computing and Human-Centered Technology) der Technischen Universität Wien (TU Wien). Von 2004 bis 2010 war er Universitätsprofessor für Internet and Society am Center for Advanced Studies and Research in Information and Communication Technologies and Society und dem Institut für Kommunikationswissenschaft der Paris-Lodron-Universität Salzburg.
Wolfgang Hofkirchner lebt in Wien und ist seit 2018 im Ruhestand. Seine Frau Gertrude Hofkirchner (* 1952) ist promovierte Psychologin und Psychotherapeutin (Psychoanalyse). Das Ehepaar hat zwei Töchter.
In seinen Forschungsarbeiten befasste er sich mit dem transdisziplinären Themenkomplex Selbstorganisation – Information – Informationsgesellschaft, d. h. Komplexitätsdenken (Systemphilosophie), „Wissenschaft von der Information“ und „ICTs and Society“. Er entwickelte die Onto-Epistemologie von Hans Jörg Sandkühler und Rainer E. Zimmermann zur Praxeo-Onto-Epistemologie weiter, eine Taxierung von Denkweisen (Reduktionismus, Projektionismus, Disjunktionismus und Integrationismus), Beiträge zur Evolutionären Systemtheorie und ein Multi-Stage-Model und das Triple-C-Model (Cognition–Communication–Cooperation) der Information als Bestandteile einer Unified Theory of Information.[1]
Die Forschungsgruppe wurde, u. a. wegen des „dialectical informatism“ (Rafael Capurro 1999[2]), als „Wiener Schule der Informatik“ (Klaus Fuchs-Kittowski[3]) und später, u. a. auf Grund des „emergent systemism“ im Sinne von Mario Bunge und eines Gegenentwurfs zur Luhmannschen Soziologie, als „Salzburg Approach“ (Poe Yu-ze Wan 2011[4]) bezeichnet. Wichtige Weggefährten waren bzw. sind hier u. a. sein Förderer Peter Fleissner[5], sein Kollege Rainer E. Zimmermann und sein Schüler Christian Fuchs.
Hofkirchner arbeitet weiter an einer kritischen Theorie sozialer Systeme mit der Vision einer Globalen Nachhaltigen Informationsgesellschaft. Er ist amtierender Direktor des unabhängigen The Institute for a Global Sustainable Information Society (GSIS) in Wien.
Hofkirchner hat über 230 Publikationen vorgelegt, darunter 10 Monographien (die Hälfte mit Koautoren), 30 herausgegebene Beitragsbände oder Sondernummern von Zeitschriften (die Hälfte mit Koeditoren) und über 50 begutachtete Zeitschriftenartikel (die Hälfte mit Koautoren).
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