Wolfgang Hinte
deutscher Sozialarbeitswissenschaftler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wolfgang Hinte (* 18. Mai 1952 in Oberhausen) ist Sozialarbeitswissenschaftler und Vater des Konzepts Sozialraumorientierung.[1]
Hinte studierte Pädagogik, Psychologie und Soziale Arbeit und wurde 1978 an der Universität-Gesamthochschule Essen promoviert. Nach mehrjähriger praktischer Tätigkeit in der Gemeinwesenarbeit und als Gestalttherapeut war Hinte ab 1980 Professor für Sozialpädagogik an der Universität Duisburg-Essen und leitete ab 1985 das Institut für Stadtteilentwicklung, Sozialraumorientierte Arbeit und Beratung (ISSAB) am Campus Essen. Das ISSAB war über 30 Jahre lang ein im deutschsprachigen Raum wirkendes Institut, an dem Studierende der Sozialen Arbeit in enger Kooperation mit der Stadt Essen in Form eines Projektstudiums ausgebildet wurden, an dem Forschung und Konzeptentwicklung bezogen auf sozialräumliche Soziale Arbeit betrieben wurde und das durch Praxisforschung, Organisationsberatung, Qualifizierung, Vorträge und Fachbeiträge die Entwicklung der Praxis der Sozialen Arbeit prägte. Hinte emeritierte 2015 und arbeitet seitdem freiberuflich als Vortragsredner und Organisationsberater. Er veröffentlichte über 250 Fachbeiträge, insbesondere zur Praxis selbstbestimmten Lernens, zum Quartiermanagement und zur Gemeinwesenarbeit sowie zu Grundlagen, Prinzipien und Methoden des von ihm entwickelten Fachkonzepts Sozialraumorientierung.
Das Fachkonzept Sozialraumorientierung mit seinen methodischen, finanzierungstechnischen und strukturellen Implikationen war die Grundlage für den sozialräumlichen Umbau der Berliner Jugendhilfe zu Beginn der 2000er Jahre sowie der Neuordnung der Zürcher Jugend- und Sozialhilfe zwischen 2004 und 2010 sowie für zahlreiche Innovationsprozesse in weiteren Städten und Landkreisen in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie bei verschiedenen freien Trägern. Weiterentwickelt und ausdifferenziert sowie durch neue Formen einer flexiblen Finanzierung unterlegt wurden diese Ansätze insbesondere im Kreis Nordfriesland (dort in der Jugend- und Behindertenhilfe), der Stadt Rosenheim sowie insbesondere in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe der Stadt Graz in Österreich. Im Zuge der Realisierung der Vorgaben im Deutschen Bundesteilhabegesetz (BTHG) greifen seit 2018 zahlreiche Trägerorganisationen wie auch Leistungsträger auf das Fachkonzept Sozialraumorientierung zurück.
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