Wittigbach
Fließgewässer in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Wittigbach ist ein etwa 11 km langer Bach im Main-Tauber-Kreis im äußersten Nordosten Baden-Württembergs, der bei Grünsfeld von links in den Grünbach mündet. Mit allen Oberläufen ab dem Grundgraben kommt er auf eine Länge von etwa 25 km. Er übertrifft damit den Grünbach selbst an seiner Mündung nach Länge wie auch Einzugsgebiet und ist in hydrologischer Betrachtung deshalb als dessen Hauptoberlauf anzusehen.
Wittigbach | ||
Der Wittigbach bei Zimmern, zwischen Wittighausen und Grünsfeld, 2017 | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 2468 | |
Lage |
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Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Grünbach → Tauber → Main → Rhein → Nordsee | |
Zusammenfluss | von Schafbach und Seebach bei Wittighausen-Grenzenmühle 49° 37′ 14″ N, 9° 51′ 22″ O | |
Quellhöhe | ca, 242 m ü. NHN[LUBW 1] | |
Mündung | von links in den Grünbach am Stadtkern von Grünsfeld, 49° 36′ 19″ N, 9° 44′ 35″ O | |
Mündungshöhe | ca. 204 m ü. NHN[LUBW 1] | |
Höhenunterschied | ca. 38 m | |
Sohlgefälle | ca. 1,5 ‰ | |
Länge | 25,1 km[LUBW 2] ab Quelle Höfelsbrunnen des Kesselbodengrabens
| |
Einzugsgebiet | 181,727 km²[LUBW 3][LUBW 4] | |
Abfluss am Pegel Grünsfeld[1] AEo: 180,9 km² Lage: 6 km oberhalb der Mündung |
MNQ MQ Mq MHQ HHQ |
344 l/s 645 l/s 3,6 l/(s km²) 13,87 m³/s 71 m³/s |
Der Wittigbach entsteht an der Grenzenmühle von Wittighausen aus seinen Oberläufen Schafbach und Seebach.
Der von Norden her zufließende, rechte Schafbach ist zusammen mit seinem Oberlaufstrang aus mehreren Gewässerabschnitten anderen Namens der bedeutendere Oberlauf. Seine oberste, dauerhaft schüttende Quelle ist der Höfelsbrunnen im Irtenberger Wald im bayerischen Landkreis Würzburg. Von hier aus zieht dieser 14,2 km[LUBW 2] lange Gewässerstrang mit einem Teileinzugsgebiet von 82,8 km²[LUBW 4][LUBW 5] in durchweg südlichen Richtungen nahe der Landesgrenze, über die er dreimal wechselt, durch Kirchheim und Oberwittighausen bis zur Grenzenmühle.
Der von Osten nahende linke Seebach, nach dem letzten Ort am Ufer auch Gützinger Bach genannt, ist dagegen nur 8,5 km[LUBW 2] lang und trägt auch ein kleineres Teileinzugsgebiet von nur 21,7 km²[LUBW 5] bei, das weit überwiegend in Bayern liegt.
Von der Grenzenmühle an fließt der neu entstandene Wittigbach zunächst in etwa südwestlicher Richtung durch den Ort Unterwittighausen der Gemeinde und danach durch ein enges Waldtal, in dem er auf das Gebiet der Kleinstadt Grünsfeld wechselt, bis zu deren Ort Zimmern, ab dem er auf der etwas kleineren zweiten Hälfte seines Namenslaufs westnordwestlich in weiterem und offenerem Tal bis nach Grünsfeld selbst zieht. An dessen Kernstadt mündet er von links in den von Norden kommenden, erst 14,8 km[LUBW 2] langen Grünbach, der bis dorthin erst ein Teileinzugsgebiet von 46,2 km²[LUBW 5] akkumuliert hat, während der Wittigbach mit seinem 25,1 km langen Gesamtstrang insgesamt 181,7 km² entwässert. Der vereinte Bach heißt gleichwohl weiter Grünbach und zieht in einer etwa 5,7 km langen S-Talschlinge südwestwärts bis zu seiner Mündung in die Tauber bei Gerlachsheim.
Der Wittigbach ist ab dem auf etwa 370 m ü. NHN entspringenden Höfelsbrunnen am Beginn seines rechten Hauptoberlaufstrangs 25,1 km, ab dem Zusammenfluss seiner beiden Oberläufe 11,1 km lang. Er mündet etwa 38 Höhenmeter unterhalb des Zusammenflusses und hat auf seinem Namensabschnitt also ein mittleres Sohlgefälle von etwa 3,4 ‰. Das Gesamtgefälle von etwa 166 Höhenmeter ab dem Höfelsbrunnen bis zur Mündung gibt diesem Abschnitt einen etwa doppelt so hohen Wert von 6,6 ‰.
Das 181,7 km² große Einzugsgebiet liegt beidseits der Grenze zwischen dem baden-württembergischen Main-Tauber-Kreis und dem bayerischen Landkreis Würzburg. Naturräumlich gesehen gehört es mit den beiden Oberläufen fast bis zu deren Zusammenfluss dem Ochsenfurter Gau und Gollachgau an, der kleinere restliche Teil im Südwesten liegt dagegen im Tauberland, worin für das eigentliche Tal ein eigener Unterraum Wittigbachtal ausgewiesen ist, während die Hochfläche und Nebentäler rechts und nördlich davon Teil des Unterraums Großrinderfelder Fläche, links und südlich entsprechend des Unterraums Messelhäuser Hochfläche sind.[2] Der höchste Punkt liegt weit im Norden auf einer Waldhöhe im Irtenberger Wald zwischen der Waldeinöde Irtenberg und dem Höfelsbrunnen auf etwa 391 m ü. NHN.[3]
Geologisch betrachtet ist die Landschaft vom Muschelkalk geprägt, dem auf den Hochebenen noch weithin eine dünnere Schicht Lettenkeuper (Erfurt-Formation) aufliegt und sehr oft auf den höheren Hügeln auch noch jüngerer Lösssedimente aus quartärer Ablagerung. Schon die Oberlauftäler sind überwiegend in den Oberen Muschelkalk eingegraben, der Wittigbach erreicht etwas vor Zimmern darunter den Mittleren Muschelkalk und etwas vor Grünsfeld den Unteren Muschelkalk. In Höhe dieser Schicht mündet er auch.[4]
Im nördlichen Teil gibt es viel, teils auch zusammenhängenden Wald, am Südrand kleinere Waldinseln. Überwiegend allerdings ist das Gebiet eine offene Landschaft, die außer an den Steillagen der Täler dank der günstigen Böden dieser Gäulandschaft fast ausschließlich ackerbaulich genutzt wird. Die insgesamt geringe Besiedlung hält sich fast ganz an die Mulden- und Tallagen; hier liegen einige größere Dörfer und die Kleinstadt Grünsfeld.
Hierarchische Liste aller größeren Zuflüsse und aller direkten auf dem Namensabschnitt, jeweils von der Quelle zur Mündung. Gewässerlängen in der Regel nach LUBW-GeNe (Datensatzeinträge), Einzugsgebiete entsprechend nach LUBW-BEZG, Höhenangaben nach dem Höhenlinienbild auf LUBW-TK. Auswahl. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.
Der Wittigbachtalradweg verläuft entlang großer Teile des Wittigbachtals. Von Oberwittighausen über Unterwittighausen und Zimmern bis Grünsfeld ist der Radweg asphaltiert. In Grünsfeld besteht ein Anschluss an den Grünbachtalradweg, der wiederum in Gerlachsheim an den Taubertalradweg anknüpft.
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