Winkel-Tripel-Projektion

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Winkel-Tripel-Projektion

Die Winkel-Tripel-Projektion ist ein 1921 von Oswald Winkel (1874–1953) veröffentlichter Kartennetzentwurf für die gesamte Erdoberfläche.[1] Sie stellt einen Kompromiss zwischen Flächen- und Winkeltreue dar und gehört daher zu den am meisten verwendeten Weltkartenprojektionen. Im Vergleich zur ähnlichen Robinson-Projektion erzielt sie geringere Verzerrungen, gibt dafür jedoch die Lagetreue auf, so dass gekrümmte Breitenkreise entstehen. Im Vergleich zu flächentreuen Projektionen wie der Mollweide-Projektion oder der Eckert-IV-Projektion vermeidet sie deren relativ starke Form- und Winkelverzerrungen, erreicht aber keine vollständige Flächentreue. Die Projektion ist deshalb nur für allgemeine und thematische Weltkarten von Nutzen.[2]

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Winkel-Tripel-Projektion der Erde
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Verzerrungen der Winkel-Tripel-Projektion verdeutlicht mit der Tissotschen Indikatrix

Projektionsformel

Zusammenfassung
Kontext

Die Projektionsformel ist das arithmetische Mittel aus der rechteckigen Plattkarte und der Aitov-Projektion:

  • ist der Längengrad (relativ zum Zentralmeridian)
  • ist der Breitengrad
  • ist der Breitengrad der Standardparallelen der Plattkarte. Winkel wählte für seine Projektion .
  • ist der nicht normierte Sinus cardinalis.

Winkel stellte gleichzeitig zwei andere Kartennetzentwürfe vor. Diese werden als Winkel I[3] (das arithmetische Mittel aus der Plattkarte und der Sinusoidal-Projektion) und Winkel II[4] bezeichnet. Die Tripelprojektion wird daher auch Winkel III genannt.

Gebrauch

Seit 1998 wird die Projektion von der National Geographic Society für die Mehrheit der Weltkarten verwendet.[2]

Literatur

Commons: Winkel-Tripel-Projektion – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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