Mertens studierte an der Universität Löwen Sozial- und Politikwissenschaften und Musikwissenschaft an der Universität von Gent; darüber hinaus Musiktheorie und Klavier an den Königlichen Konservatorien von Gent und Brüssel.
1980 veröffentlichte er sein erstes Werk For Amusement Only, eine elektronische Komposition für Flippermaschinen.
Seit dieser Zeit hat sich Mertens weltweit vor allem als Komponist einen Namen gemacht. Er zählt heute zu den bedeutendsten Komponisten der Moderne und zusammen mit Steve Reich, Terry Riley, La Monte Young und John Adams zu den einflussreichsten Vertretern der Minimal Music.
Wim Mertens spielt Klavier und klassische Gitarre. Er singt mit seiner unverkennbar charakteristisch hohen Stimme, in einer von ihm selbst entwickelten Fantasiesprache.
Er gastiert international als Solist, mit unterschiedlichen Ensemblebesetzungen, sowie mit Symphonieorchester.
Sein Werk umfasst Kompositionen in den verschiedensten Formaten:
von kurzen, einprägsamen, melodiösen und zugänglichen Stücken, bis hin zu anspruchsvollen experimentellen Stücken und komplexen, mehrteiligen Zyklen
Stücke für Solo-Klavier, Kammermusikensemble und Kompositionen für Symphonieorchester
Sologesang und Chorkompositionen (ebenfalls in der für ihn markanten Fantasiesprache)
Theater- und Filmmusiken.
Er schreibt auch für außergewöhnliche Besetzungen, z. B. 12 Piccoloflöten, 10 Bassposaunen, 13 Klarinetten, …
Der Stil Mertens’ hat sich während seines überaus produktiven Schaffens immer weiterentwickelt und zeigt Einflüsse des Minimalismus, des Ambient und der Avantgarde. Gewöhnlich behält Mertens bei den von ihm unternommenen Streifzügen durch die musikalischen Welten seine charakteristisch, melodische Basis bei und verbindet das Lyrische seiner Stimme mit dem Instrumentalen.
In seiner nun mehr als 30-jährigen kompositorischen Schaffenszeit hat Wim Mertens mehr als 50 Alben veröffentlicht. Sein Gesamtkatalog ist unter EMI CLASSICS veröffentlicht (ausgenommen Spanien, dort unter Warner Music Spain).
Sein bekanntestes Album ist Struggle for Pleasure, welches die vielfach gecoverten Klassiker Struggle for Pleasure and Close Cover enthält.
Mertens führte das Ensemble Soft Verdict.
Einige besondere Einzelprojekte:
1983 Maximizing the Audience, komponiert für das Theaterstück The Power of Theatrical Madness von Jan Fabre, das 1984 in Venedig zur Eröffnung der 41. BiennalePremiere feierte und 1986 in der Royal Albert Hall aufgeführt wurde
1993 Komposition und Live-Performance von Originalmusik zu den Stummfilmen La femme de nulle part von Louis Delluc und The Land beyond the Sunset Harold M. Shaw
2008 Auftritt, CD- und DVD-Produktion mit dem OST-Symphonieorchester Teneriffa im Auditorio de Tenerife (Opernhaus Teneriffa)
2009 Music and Film – 3 CDs mit einer großen Auswahl von Filmmusiken und Neuauflage des Soundtracks zu dem Paul Cox Film Father Damien
2009 QUA eine 37 CDs umfassende Zusammenfassung der Wim Mertens Zyklen von 1980 bis 2001
2011 Series of Ands – Immediate Givens – eine anspruchsvolle Produktion, an der mehr als 30 Musiker mitwirkten. Ein vollständiger Satz Streichinstrumente, Hörner, Gitarren, Harfe und ein Cembalo sorgen für orchestralen Klang.
2012 „When Tool Met Wood“ Komposition und Live-Präsentation mit dem Fundação Orquestra Estúdio beauftragt durch die Stadt Guimarães (Portugal), Kulturhauptstadt der Europäischen Union 2012
I. Wim Mertens solo: Klavier und Gesang
1986: A Man of No Fortune, and with a Name to Come
1988: After Virtue
1991: Stratégie de la Rupture
1994: Epic That Never Was
1995: Jeremiades
1996: Lisa
2000: Der heiße Brei
2005: Un respiro
II. Wim Mertens & Ensemble: Instrumental und Gesang
1980: For Amusement Only – The Sound of Pinball Machines
1982: At Home – Not At Home
1982: Vergessen
1983: Struggle for Pleasure
1985: Sonorus Resonances (2 CDs)
1985: Maximizing the Audience
1986: Instrumental Songs
1987: Educes Me
1987: The Belly of an Architect
1988: Whisper Me
1989: Motives for Writing
1990: Play for Me (6 CDs)
1992: Shot and Echo
1992: A Sense of Place
1992: Retrospectives Volume 1
1996: Jardin Clos
1998: Integer Valor (3 CDs)
2000: If I Can
2001: At Home – Not At Home
2003: Ver-Veranderigen
2003: Wim Mertens Moment (13 CD-Box)
2003: Skopos
2004: Shot and Echo / A Sense of Place (2 CDs)
2007: Receptacle
2008: Clairière (2 CDs)
Ver-Veranderingen / For Amusement Only
2008: With Usura (2CDs)
Struggle for Pleasure / Vergessen
2008: L'heure du loup
2009: The World Tout Court
2010: Zee versus Zed
2011: Series of Ands / Immediate Givens (2 CDs)
2012: Struggle for Pleasure / Double Entendre (2 CDs)
2012: A Starry Wisdom
2013: When Tool Met Wood
III. Wim Mertens: Symphonie
2006: Partes Extra Partes – Flemish Radio Orchestra
2011: Open Continuum – Tenerife Symphony Orchestra (2 CDs)
1995: Der Teufel und die tiefe blaue See (Between the Devil and the deep blue Sea)
2006: Der Lebensversicherer
Mertens, Wim (1983). American Minimal Music. Übersetzung der belgischen Erstveröffentlichung (1980) von J. Hautekiet. Vorwort von Michael Nyman. London: Kahn & Averill; White Plains, New York: Pro/Am Music Resources Inc. ISBN 1-871082-00-5; ISBN 0-912483-15-6.
2000: Struggle for Pleasure – Remix von Minimalistics, einem belgischen Techno-Projekt. Top 10 der European Radio Dance Tracks, Top 40 der Charts vieler Europäischer Länder
2001: Close Cover – Remix von Minimalistics. Platz 12 der britischen Single-Charts
Struggle for Pleasure – Erkennungsmelodie von Proximus (größter belgischer Mobilfunkanbieter)