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Mineral, Gruppensilikat Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wiluit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Silicate und Germanate“. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ca19(Al,Mg,Fe,Ti)13B< 3[(O,OH)10|(SiO4)10|(Si2O7)4][6] und bildet meist gut entwickelte, tetragonal-dipyramidale Kristalle von dunkelgrüner, grünlichbrauner oder schwarzer Farbe.
Wiluit | |
---|---|
Wiluitkristall im Mutterstein vom Wiljui in Sibirien, Russland | |
Allgemeines und Klassifikation | |
IMA-Nummer |
1997-026[1] |
IMA-Symbol |
Wil[2] |
Chemische Formel | Ca19(Al,Mg,Fe,Ti)13B< 3[(O,OH)10|(SiO4)10|(Si2O7)4] |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Silicate und Germanate |
System-Nummer nach Strunz (8. Aufl.) Lapis-Systematik (nach Strunz und Weiß) Strunz (9. Aufl.) Dana |
VIII/C.26 VIII/C.26-020 9.BG.35 58.02.04.02 |
Ähnliche Minerale | Vesuvianit |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | tetragonal |
Kristallklasse; Symbol | ditetragonal-dipyramidal 4/m 2/m 2/m[3] |
Raumgruppe | [4] |
Gitterparameter | a = 15,716 Å; c = 11,704 Å[4][3] |
Formeleinheiten | Z = 2[4][3] |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 6 |
Dichte (g/cm3) | 3,36 |
Spaltbarkeit | Bitte ergänzen |
Farbe | dunkelgrün, grünlichbraun, schwarz |
Strichfarbe | farblos, weiß |
Transparenz | durchsichtig bis durchscheinend |
Glanz | Glasglanz |
Kristalloptik | |
Brechungsindizes | nω = 1,721 nε = 1,725[5] |
Doppelbrechung | δ = 0,004[5] |
Optischer Charakter | einachsig positiv |
Erstmals entdeckt wurde das Mineral am sibirischen Fluss Wiljui (Russland) und nach dieser Typlokalität benannt.
Erste Beschreibungen existieren bereits durch aus dem Jahre 1802. Im „Lehrbuch der Oryktognosie“ von Johann Reinhold Blum von 1833 wird er als grüner Granat und Abart des Grossular mit spargel-, berg-, gras-, oliven-, lauch-, pistaziengrüner oder grüngrauer bis leberbrauner Farbe beschrieben.[7] Grossular existiert jedoch ebenfalls an der Typlokalität, weswegen die zwei Minerale vermutlich durcheinandergebracht worden sind.
Nach neuerlicher Untersuchung durch L.A. Groat, F.C. Hawthorne, T.S. Ercit und J.D. Grice 1998 wurde das Mineral durch die International Mineralogical Association (IMA) als eigenständiges Mineral anerkannt.
In der mittlerweile veralteten Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) gehört der Wiluit noch zur allgemeinen Abteilung der „Gruppensilikate (Sorosilikate)“, wo er zusammen mit Fluorvesuvianit, Manganvesuvianit und Vesuvianit eine eigene Gruppe bildet.
Seit der Überarbeitung der Strunz'schen Mineralsystematik in der 9. Auflage ist auch diese Abteilung präziser unterteilt nach der Art der in der Verbindung auftretenden Silikatkomplexen und der Koordinierung der beteiligten Kationen. Der Wiluit steht entsprechend zusammen mit der an zugeordneten Mineralen unveränderten Vesuvianitgruppe in der neuen Unterabteilung der „Gruppensilikate mit gemischten SiO4- und Si2O7-Gruppen; Kationen in oktahedraler [6] und größerer Koordination“.
Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Wiluit ebenfalls in die Abteilung der Gruppensilikate, dort allerdings in die Unterabteilung der „Gruppensilikate mit insularen, gemischten, einzelnen und größeren Tetraedergruppen und Kationen in [6] und höherer Koordination; Einzel- und Doppelgruppen (n=1,2)“, wo er ebenfalls zusammen mit Fluorvesuvianit, Manganvesuvianit und Vesuvianit eine eigene Gruppe, die Vesuvianitgruppe, bildet.
Gefunden wurde Wiluit zusammen mit Grossular und Mineralen der Serpentingruppe in serpentinisierten Skarnen.
Bisher konnte das Mineral neben seiner Typlokalität Wiljui noch an drei weiteren Fundorten (Stand: 2009) nachgewiesen werden: Im italienischen Gebiet Ariccia, bei Gatineau in Kanada, sowie in der „Bill Waley Mine“ im Drum Valley (Tulare County) in den USA.[8]
Wiluit kristallisiert isostrukturell mit Vesuvianit im tetragonalen Kristallsystem in der Raumgruppe P4/nnc (Raumgruppen-Nr. 126) mit den Gitterparametern a = 15,716 Å und c = 11,704 Å[9] sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle[3].
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