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US-amerikanischer Offizier, Lieutenant General der US Army Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
William G. Boykin (* 19. April 1948 in New Bern, North Carolina) ist ein ehemaliger Lieutenant General der US Army und zuletzt in der Funktion des „Deputy Undersecretary of Defense for Intelligence“ (Stellvertretender Unterstaatssekretär des für Nachrichtendienste).
Im Laufe seiner militärischen Karriere war er an fast allen maßgeblichen Militäreinsätzen der Streitkräfte der Vereinigten Staaten persönlich beteiligt. Während seiner Laufbahn als Offizier, war er überwiegend als Mitglied der Gemeinschaft der Spezialeinsatzkräfte des Verteidigungsministeriums der Vereinigten Staaten im Schnittpunkt der Aufgaben von Militär und Nachrichtendiensten.
Neben seiner offiziellen Funktion als Repräsentant des Verteidigungsministeriums fiel Boykin vor allem dadurch öffentlich auf, dass er aus seiner christlich-fundamentalistischen Überzeugung keinen Hehl machte, sondern wiederholt durch markige und deplatzierte Verlautbarungen in der Öffentlichkeit für etliche Irritationen nicht nur bei anderen Konfessionen sorgte. Dabei verquickte er den von der Bush-Regierung propagierten „Krieg gegen den Terror“ mit dem vermeintlichen Kampf des Christentums gegen „das Böse“, in seinen Augen offensichtlich der Islam. Eine vom Pentagon 2004 angestrengte disziplinarische Untersuchung kam aber abschließend zu dem Ergebnis, dass Boykin seine umstrittenen Äußerungen als Privatperson und nicht in offizieller Funktion gemacht hätte, er deshalb zwar gerügt würde, aber sein Amt fortführen könne.
Heute lehrt Boykin als Professor am Hampden-Sydney College, Virginia.
Boykin schloss 1971 die State University von Virginia mit dem Grad Bachelor in Erziehungswissenschaften ab. Im selben Jahr erhielt er das Offizierspatent und wurde als Second Lieutenant vereidigt. Er wurde zur 2nd Armored Division nach Fort Hood, Texas versetzt; diente bei der 101. US-Luftlandedivision in Fort Campbell, Kentucky und bei der 24. US-Infanteriedivision (mechanisiert) in Fort Stewart, Georgia.
Ab 1978 war Boykin bei der beim 1st Special Forces Operational Detachment-Delta, der Delta Force, eingesetzt. 1980 war er an der missglückten Operation Eagle Claw im Iran beteiligt, bei der das US-Botschaftspersonal in Teheran evakuiert werden sollte. Drei Jahre später nahm er an der Operation Urgent Fury teil, der US-Invasion in Grenada. Von 1990 bis 1991 absolvierte er das Army War College und wurde 1992, inzwischen zum Colonel befördert, Kommandeur eines kleinen Teams von 8 Soldaten, das versuchte Pablo Escobar in Kolumbien festzunehmen.
Von 1992 bis 1995 kommandierte er die Delta Force und wurde 1993 im Rahmen der Operation Restore Hope in der Schlacht von Mogadischu in Somalia verwundet. 1994 wurde Boykin bei den Joint Chiefs of Staff Kommandeur der Special Operations Division und 1995 als Berater im Security Review des Weißen Hauses. Im gleichen Jahr wechselte er zur CIA und wurde Leiter und Mitbegründer der neu aufgestellten Special Activities Division und führte auch Einsätze in Haiti durch.
1998 wechselte er als Brigadier General wieder zur US Army und wurde Kommandeur des United States Army Special Forces Command (Airborne) in Fort Bragg (North Carolina) und wurde – nach seiner Beförderung zum Major General – von 2000 bis 2003 Kommandeur des John F. Kennedy Special Warfare Center and School, der Ausbildungsakademie der Green Berets in Fort Bragg. Seit 2003, mittlerweile im Rang eines Lieutenant General, ist er der stellvertretende Unterstaatssekretär im Department of Defense (US-Verteidigungsministerium) für Nachrichtendienstwesen.
Auswahl der Auszeichnungen, sortiert in Anlehnung der Order of Precedence of Military Awards:
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