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deutscher Adliger Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Graf Wilhelm von Zimmern (* 1549 in Meßkirch; † 1594 in Padua) war der einzige männliche Nachfolger des Chronisten der Zimmerischen Chronik, Graf Froben von Zimmern. Er gilt als letzter der Grafen von Zimmern.
Graf Wilhelm von Zimmern war verheiratet mit Sabina von Thurn und Valsassina. Wilhelm war nach dem Tod seines Vaters 1563 Graf und Herr zu Zimmern, Herr zu Wildenstein und Meßkirch und hatte zudem hohe Ämter am Hofe des Erzherzogs Ferdinand II. von Tirol auf Schloss Ambras bei Innsbruck. Um 1580 schied Graf Wilhelm von Zimmern aus dem tirolischen Hofdienst aus. Sein ehemaliger Dienstherr überließ ihm 1583 zum Dank für seine treuen Dienste die Herrschaft Schramberg als freie Herrschaft. 1588 starb seine Frau Sabina.
Hierzu gibt es eine hilfreiche Quelle, die Chronik des Pfarrers Köhler zur Geschichte der Stadt Oberndorf am Neckar von 1836. (Zitat in Originalschreibweise):
Nach dem Tod wurde Graf Wilhelm von Zimmern von Padua über die Alpen gebracht und in der Schlosskirche St. Martin, heute Pfarrkirche von Meßkirch, beigesetzt. Sein außerordentlich aufwändiges Bronze-Epitaph belegt, dass er im Auftrag des Kaisers oder einer kaiserlichen Person bei Papst Sixtus in Rom weilte.
Das bronzene Epitaph ist eine Arbeit von Wolfgang Neidhardt d. Ä. aus Ulm, datiert ist es auf 1599. Inschrift: „AVS DEM FEI(E)R BIN ICH GEFLOSSEN : WOLFGANG NEIDTHARDT IN VLM HAT MICH (GE)GOSSEN : 1599“. Graf Wilhelm kniet in Rüstung halb schräg auf dem Hinterteil eines vor ihm liegenden Löwen, dem Gekreuzigten zugewandt. Hinter ihm tritt sein Pferd vor einem Baum aus dem Rand hervor. Helm und Panzerhandschuhe sind im rechten unteren Eck abgelegt. Den Hintergrund bildet eine flach reliefierte Stadt vor einem Kranz von markanten, burgengekrönten Bergen, darüber ein Himmel mit Wolken und einer gesichteten Sonne.
Die Inschrift in dem Gebälk über dem Hauptfeld besagt: „EPITAPHIVM / ADMODVM ILLVSTRIS ET GENEROSI DOMINI DOMINI GVLIELMI / COMITIS ET DOMINI IN ZIMBERN WILDENSTAIN ET MÖSKIRCH / DOMINI IN OBERNDORFF ET LIBERO BARONATV SCHRAMBERG ETZ(ETERA)“.
Oben ist das gestürzte Wappen als Zeichen des Erlöschens des Geschlechts zu sehen, denn mit Graf Wilhelm starb die Familie aus. Wir sehen das um 180° gedrehte Wappen mit nur dem mittleren Helm von dreien. Es wird flankiert von zwei nach außen gerichteten Löwen, die die beiden äußeren Helme (Stammhelm Zimmern und Wildenstein) halten, und auch diese beiden Helme sind gestürzt.
Eine dritte Inschrift befindet sich im Sockelbereich: „TERRIBILIS QVONDAM AVSONIO GENS CIMBRICA BELLO / NOSTRO DEPOSVIT MITIOR ARMA SOLO / EX QVA CAESAREO COMITIS DIPLOMATE FACTI / CIMBRICI IN OCCIDVA NOBILE STEMMA PLAGA / QVORVM CVM VIRTVS FASTIGIA SVMMA PETISSET / MORS HEV POSTREMVM PRESSIT AVARA VIRVM / GVILHELMVM A CIMBRIS COMITEM QVI NEMPE PROFECTVS / ITALIAM PADVAE FATA SVPREMA SVBIT / PERSONIS NVPTAS GENEROSIS OCTO SORORES / RELLIQVIT VIVAS NOBILITATE PARES // STRENVVS HVMANVS FIDEI PATRONVS AVITAE / IVSTVS FACVNDVS MAGNANIMVSQVE FVIT / MISSVS AB IMPERII RVDOLPHO PRAESIDE ROMAM / AD SIXTVM EXPEDIIT IVSSA SERENA PAPAM / CAESAREAM GESSIT PERSONAM FRANCONEFVRTI / ILLVSTRES INTER CVM GRAVITATE VIROS / QVIN ETIAM AVSTRIACA ARCHIDVCI PRAEFECTVS IN AVLA / SVMMVS AB ARCANIS CONSILIISQVE FVIT / ADVECTVM ITALICIS A MORTE CADAVER AB ORIS / HIC IACET AETERNO MENS FRVITVRQVE DEO“.
Die Einleitung rühmt das Volk der Kimbern, von denen sich die Grafen von Zimmern auch in der Zimmerischen Chronik ableiten wollen. Dies ist aber historisch nicht haltbar.
Der Text, übersetzt von H. Albrecht Hartmann, Schwaigern:
Auf den beiden seitlichen, oben in korinthischen Kapitellen endenden Pilastern sind zweimal acht beschriftete Wappenschilde der Ahnenprobe angebracht. Auf der optisch linken Seite sind das von oben nach unten: 1.) Grafen von Zimmern („Zimbern“), 2.) Grafen von Erbach („Erbach“), 3.) Grafen von Oettingen („Ottingen“), 4.) Grafen von Werdenberg-Sargans-Trochtelfingen („Werdenberg“), 5.) Grafen von Kirchberg („Kürchberg“), 6.) della Scala („von der Laitter“), 7.) Grafen von Hohenlohe („Hohenloe“), 8.) Markgrafen von Baden-Sponheim („Baden“).
Auf der optisch rechten Seite sind es von oben nach unten 1.) Grafen von Eberstein („Eberstain“), 2.) Grafen von Hanau-Lichtenberg („Hanaw“), 3.) Truchsessen von Waldburg Grafen von Sonnenberg („Waldtpurg“), 4.) Markgrafen von Baden-Sponheim („Baden“), 5.) Herren von Eppstein („Epstein“), 6.) Grafen von Isenburg-Büdingen („Eißenberg“), 7.) Grafen von Fürstenberg („Fürstemberg“), 8.) Grafen von Katzenelnbogen („Katzenelnbogn“).
Die einzelnen Wappenschilde sind in weitgehend logischer Abfolge mit nur einer einzigen Unregelmäßigkeit angebracht: Nach strenger Logik müssten della Scala und Hohenlohe auf der optisch linken Seite vertauscht sein.[1]
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