Wilhelm Zorn
deutscher Agrarwissenschaftler und Hochschullehrer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
deutscher Agrarwissenschaftler und Hochschullehrer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wilhelm Zorn (* 12. August 1884 in Memmingen, Oberschwaben; † 13. November 1968 in München) war ein deutscher Agrar-, Tierzucht- und Grünlandwissenschaftler.
Er studierte in Weihenstephan bei Freising Landwirtschaft an der Technischen Hochschule München sowie an der Universität Breslau. An letzterer promovierte er 1911 mit einem tierzüchterischen Thema in der landwirtschaftlichen Abteilung der Philosophischen Fakultät zum Dr. phil. Es folgten drei Jahre als Assistent bei Emil Pott im zootechnischen Institut der TH München und danach vier Jahre bei Friedrich Holdefleiß am Institut für Tierproduktionslehre (später Tierzucht und Milchwirtschaft) der Universität Breslau. Hier habilitierte sich Zorn 1919 für das Fach Tierzucht und wurde bereits 1920 – in der Nachfolge von Holdefleiß – ordentlicher Professor und Direktor dieses Institutes. Ab 1904 war er Mitglied des Corps Donaria zu Freising-Weihenstephan.
1923 gründete und leitete er zusätzlich die Preußische Versuchs- und Forschungsanstalt für Tierzucht in Tschechnitz (1936–1945 Kraftborn) bei Breslau. Hier befasste sich Zorn vor allem mit der Bewirtschaftung des Grünlandes als einer entscheidenden Voraussetzung für die bessere Ernährung der Rinder- und Schafbestände. Als ein Hauptinitiator der Grünlandbewegung veröffentlichte er in den 1920er Jahren zahlreiche Artikel über diese Zusammenhänge. Am Institut in Breslau und in Kraftborn waren junge Wissenschaftler unter Zorns Leitung mit Fragen der angewandten Vererbungsforschung (Ruth Gruhn, Hans Friedrich Krallinger) beschäftigt und schufen die Voraussetzung zur Gründung eines neuen Lehrstuhls für Genetik.
Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges musste Zorn Breslau verlassen und ließ sich in Bayern nieder. 1947 wurde er Leiter der Bayerischen Landesanstalt für Tierzucht in Grub (heute Poing) bei München – später Institut für Konstitutionsforschung – und blieb es bis 1954. Zugleich war er von 1947 bis 1955 Lehrbeauftragter und übernahm Vorlesungen in Tierzucht sowie die Institutsleitung für den freigestellten Ordinarius an der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Ein Hauptverdienst von Zorn liegt in der Begründung der Tierzucht-Bücherei beim Ulmer Verlag (Stuttgart und Ludwigsburg), für die er selbst viele Titel für die Tierarten Pferd, Rind und Schwein in mehreren Auflagen verfasste. Sie waren in ihrer konzentrierten Darstellung mehrere Jahrzehnte eine wertvolle Hilfe für Studenten der Landwirtschaft und der Veterinärmedizin (in West- und Ostdeutschland). Außerdem gab Zorn über 20 Jahre die „Zeitschrift für Tierzucht und Züchtungsbiologie“ heraus. Von 1934 bis 1957 war er Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde (DGfZ) und wurde danach zu ihrem Ehrenvorsitzenden gewählt.[1] Bereits 1944 erhielt er die Hermann-von-Nathusius-Medaille in Gold der DGfZ.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.