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deutscher Bibliothekar und Historiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wilhelm Fabricius (* 12. Oktober 1857 in Groß-Umstadt, Großherzogtum Hessen; † 14. April 1942 in Marburg[1]) war ein deutscher Bibliothekar und Historiker.
Fabricius war ein Sohn des Pfarrers und Kirchenrats Wilhelm Justus Fabricius und der Auguste Wilhelmine Luise Fabricius geborene Draudt[1]. Nach der Reifeprüfung am Siegener Gymnasium studierte er ab 1878 an der Hessischen Ludwigs-Universität, der Universität Jena und der Ludwig-Maximilians-Universität München Naturwissenschaft, Philosophie, Pädagogik und Geschichte. 1895 wurde er zum Dr. phil. promoviert.[2] Er trat 1896 in den preußischen Bibliotheksdienst und wurde Hilfsbibliothekar an der Universitätsbibliothek Marburg. 1902 ging er an die Kaiser-Wilhelm-Bibliothek in Posen und 1906 wieder nach Marburg. Dort wurde er später zum Oberbibliothekar und 1917 zum Honorarprofessor ernannt. 1923 trat er in den Ruhestand. Er war weiterhin forschend tätig und wurde 1925 Mitglied der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck.
Fabricius’ Haupttätigkeitsfeld war die Studentengeschichte, die er als eigenständige Disziplin mitbegründet hatte. Er wollte sie unter dem Generalthema Hochschulkunde eingeordnet wissen. In seiner Studienzeit war er im Corps Starkenburgia (1879) und im Corps Guestphalia Jena (1880) aktiv. Später erhielt er die Bänder von Teutonia Marburg (1905) und Guestphalia Marburg (1911).[3] Im Verband Alter Corpsstudenten (VAC) nahm er zahlreiche Funktionen wahr. 1884 war er Mitbegründer der Academischen Monatshefte, 1888 Mitgründer und erster Schriftführer des VAC und Mitglied mehrerer Kommissionen, darunter bis 1935 der Historischen Kommission des Verbandes. Auf seine Initiative kam 1912 das Marburger Abkommen zustande, das als Vorläufer des Allgemeinen Deutschen Waffenrings (ADW) und des Erlanger Verbände- und Ehrenabkommens (EVA) gilt. Ebenfalls auf Fabricius ging die Einrichtung einer studentengeschichtlichen Sammlung zurück, die er selbst in Marburg von 1907 bis 1929 betreute. Sie kam in die Obhut von Carl Manfred Frommel, der sie ab 1930 an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und ab 1935 auf der Festung Marienberg betreute. In Würzburg bildet sie heute den Grundstock des Instituts für Hochschulkunde an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Das Archiv des Kösener SC-Verbandes im Institut für Hochschulkunde verwahrt Fabricius’ wissenschaftlichen Nachlass.
Er war seit dem 29. Mai 1888 in Siegen verheiratet mit Margarete Marianne Henriette geborene Schneck.[1] Ihrer beider Tochter Bertha heiratete den Romanisten Kurt Glaser.
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