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Hochschullehrer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wilfried Legat (* 12. Dezember 1933 in Berlin; † 16. September 2017[1]) war ein deutscher Bundesbeamter und Experte für Verkehrsplanung, der nach seiner Pensionierung unter anderem Gutachter- und Beratertätigkeiten für Entwicklungsprojekte im Ausland übernahm. Er war von 1971 bis 1999 Referatsleiter im Bundesministerium für Verkehr in Bonn und später als Professor an der Technischen Universität Berlin tätig. Legat war auch der Autor zweier autobiografischer Bücher.
Nach dem Abitur an einer Ostberliner Oberschule ging Legat nach Hamburg, wo er 1956 in kürzester Frist sein Studium als Diplom-Volkswirt abschloss.
Seine Kindheit und Jugend schildert er in seinem Buch Wechselkurs. Eine Jugend in Berlin.[2] Er berichtet von zeittypischen Erlebnissen aus der Zeit des Stalinismus im zweigeteilten Berlin. Seine Erlebnisse in Hamburg als jobbender Student schildert er in seinem unveröffentlichten Erinnerungsbuch Im Westen viel Neues.
Legat begann seinen beruflichen Werdegang als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Statistischen Landesamt Hamburg.[3] Er verfasste unter anderem Sonderveröffentlichungen für die vom Statistischen Landesamt herausgegebene Reihe Hamburg in Zahlen mit den Daten einer 1956 in Hamburg durchgeführten Haushalts- und Verkehrsbefragung.
1959 wechselte Legat zum Statistischen Bundesamt in Wiesbaden, wo er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter und später als Referatsleiter mit Aufgaben der Verkehrsstatistik und der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung betraut war. Er verfasste Fachaufsätze in der vom Statistischen Bundesamt herausgegebenen Reihe Wirtschaft und Statistik. Daneben schrieb er journalistische Beiträge und Sachaufsätze zu statistischen und verkehrspolitischen Fragen für Zeitungen und Publikumszeitschriften.
1971 wechselte Legat zum Bundesverkehrsministerium in Bonn. Als Referatsleiter in der verkehrspolitischen Grundsatzabteilung befasste er sich mit volkswirtschaftlichen Problemanalysen, Fragen der Verkehrssicherheit und als Forschungsbeauftragter des Ministeriums auch mit Grundsatzfragen aus Forschung und Entwicklung.
Neben seiner Tätigkeit im Verkehrsministerium war Legat Lehrbeauftragter an der Technischen Universität Berlin, die ihn 1985 zum Honorarprofessor ernannte. Nach seinem Ausscheiden aus dem Bundesdienst war er bis März 2000 Gastprofessor und kommissarischer Leiter des Fachgebiets „Integrierte Verkehrsplanung“.[4] Seine Forschungen befassten sich mit der Berliner Stadt- und Verkehrsgestaltung. In einem Gutachten für Berliner Wirtschaftsverbände plädierte er für die Erhaltung des Tempelhofer Flughafens als Standort für den Geschäftsflugverkehr und als Regierungsflughafen.
Außerdem übernahm er Beratungsaufträge, die ihn zunehmend ins Ausland führten. So nahm er an einem dreijährigen Entwicklungsprojekt der Europäischen Union in Russland teil, das die Schaffung eines mit Europa kompatiblen verkehrlichen Ordnungsrahmens unterstützen sollte. Er berechnete Ersatzansprüche, die durch Flugzeugunglücke über dem Bodensee und in der südöstlichen Türkei entstanden waren. Schließlich begleitete er ein dreijähriges Entwicklungsprojekt der Bundesregierung zur Ertüchtigung der afghanischen Zivilluftfahrt.
Legat lebte zuletzt wieder in Berlin. Er war in dritter Ehe mit Ulrike Legat (1958–2019) verheiratet, die ihn auch als Projektassistentin auf allen Auslandsmissionen begleitete. Aus erster und zweiter Ehe stammen zwei Söhne und zwei Töchter, die in Hamburg und in Süddeutschland leben. Sein Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof Dahlem.[1]
In Sammelwerken:
In Zeitschriften:
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