Wiedemar

Gemeinde im Landkreis Nordsachsen, Sachsen, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wiedemarmap

Wiedemar ist eine Gemeinde im Landkreis Nordsachsen des Freistaats Sachsen.

Schnelle Fakten Wappen, Deutschlandkarte ...
Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Koordinaten: 51° 28′ N, 12° 12′ O
Bundesland:Sachsen
Landkreis: Nordsachsen
Höhe: 115 m ü. NHN
Fläche: 95,55 km2
Einwohner: 5584 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 58 Einwohner je km2
Postleitzahl: 04509
Vorwahlen: 034202, 034207, 034602, 034954
Kfz-Kennzeichen: TDO, DZ, EB, OZ, TG, TO
Gemeindeschlüssel: 14 7 30 340
Gemeindegliederung: 17 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hallesche Straße 38
04509 Wiedemar, OT Zwochau
Website: www.wiedemar.de
Bürgermeister: Steve Ganzer (CDU)
Lage der Gemeinde Wiedemar im Landkreis Nordsachsen
ThumbArzbergDahlenLöbnitzNaundorf
Karte
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Kirche Wiedemar

Geographie

Die Gemeinde Wiedemar liegt im westlichsten Zipfel des Landkreises Nordsachsen an der Grenze zu Sachsen-Anhalt (Landkreise Anhalt-Bitterfeld und Saalekreis). Halle (Saale) liegt ca. 17 km westlich und Delitzsch 13 km nordöstlich des namensgebenden Ortsteils Wiedemar. Die Gemeinde wird durch die großen, ebenen Felder der Leipziger Tieflandsbucht geprägt.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Wiedemar gliedert sich in drei Ortschaften entsprechend den bis zum 31. Dezember 2012 bestehenden einzelnen Gemeinden mit jeweils mehreren Ortsteilen:[2]

  • ehemalige Gemeinde Neukyhna mit den Ortsteilen Doberstau, Kyhna, Lissa, Pohritzsch, Quering, Serbitz, Zschernitz und Zaasch
  • ehemalige Gemeinde Wiedemar mit den Ortsteilen Klitschmar, Kölsa, Peterwitz, Rabutz, Werlitzsch und Wiesenena
  • ehemalige Gemeinde Zwochau mit den Ortsteilen Grebehna und Zwochau.

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Wiedemar wurde erstmals als Villa Wedemar im Jahr 1272 urkundlich erwähnt. Wiesenena wurde erstmals 1242 als Besitz des Ritters Hermann von Wiesenena und Klitschmar (siehe Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen (HOV)) und erstmals als Gliczene im Jahr 1349 urkundlich erwähnt. Der Name kommt ebenfalls aus dem Slawischen und dürfte so viel wie „Ort an der Quelle“ bedeuten.

Alle heutigen Ortsteile Wiedemars gehörten bis 1815 zum kursächsischen Amt Delitzsch.[3] Einzig Kölsa bildete eine zum Amt Schkeuditz gehörige Enklave im Amt Delitzsch.[4] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kamen die Orte einschließlich Kölsa zu Preußen und wurden 1816 dem Kreis Delitzsch im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem sie bis 1952 gehörten.[5] Im Zuge der Kreisreform in der DDR im Jahr 1952 wurden sie dem Kreis Delitzsch im Bezirk Leipzig zugeteilt, der 1994 im Landkreis Delitzsch aufging.

Zum 1. Januar 2013 schloss sich die bisherige Gemeinde Wiedemar mit den Gemeinden Neukyhna und Zwochau zur neuen Einheitsgemeinde Wiedemar zusammen.[6] Die Gemeinden arbeiteten bis dahin im Verwaltungsverband Wiedemar zusammen, der mit dem Gemeindezusammenschluss aufgelöst wurde. Als Sitz der Verwaltung wurde der Ortsteil Kyhna festgelegt.

Eingemeindungen

Weitere Informationen Ehemalige Gemeinde, Datum ...
Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Doberstau1950Eingemeindung nach Zschernitz
Flemsdorf mit Ettelwitz1936Eingemeindung nach Zwochau
Gördenitz1934Eingemeindung nach Pohritzsch
Grabschütz1950Eingemeindung nach Zwochau; 1985 durch Braunkohletagebau Delitzsch-Südwest devastiert
Grebehna1950Eingemeindung nach Zwochau
Großkyhna1936Zusammenschluss zu Kyhna
Großlissa1950Zusammenschluss zu Lissa
Kleinkyhna1936Zusammenschluss zu Kyhna
Kleinlissa1950Zusammenschluss zu Lissa
Klitschmar1994Zusammenschluss zu Wiedemar
Kölsa1994Zusammenschluss zu Wiedemar
Kyhna1994Zusammenschluss zu Neukyhna
Lissa1994Zusammenschluss zu Neukyhna
Neukyhna1. Januar 2013Zusammenschluss zur Einheitsgemeinde Wiedemar
Peterwitz1950Eingemeindung nach Klitschmar
Pohritzsch1994Zusammenschluss zu Neukyhna
Quering1950Eingemeindung nach Kyhna
Rabutz1950Eingemeindung nach Wiesenena
Schladitz1936Eingemeindung nach Zwochau
Serbitz1950Eingemeindung nach Zaasch
Werlitzsch1950Eingemeindung nach Wiesenena
Wiedemar1. Januar 2013Zusammenschluss zur Einheitsgemeinde Wiedemar
Wiesenena1994Zusammenschluss zu Wiedemar
Zaasch1994Zusammenschluss zu Neukyhna
Zschernitz mit Nösselwitz1994Zusammenschluss zu Neukyhna
Zwochau1. Januar 2013Zusammenschluss zur Einheitsgemeinde Wiedemar
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Bevölkerung

Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...
Jahr Einwohner
20022.297
20052.248
20102.094
20155.208
Jahr Einwohner
20205.306
20215.385
20225.436
20235.483
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Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres (Angaben des Statistischen Landesamtes Sachsen)[7]

Der deutliche Anstieg der Einwohnerzahl 2015 ist auf den Zusammenschluss Wiedemars mit den Gemeinden Neukyhna und Zwochau im Jahr 2013 zurückzuführen.

Politik

Zusammenfassung
Kontext

2024 fand in Wiedemar ein Bürgerentscheid zum Thema „Sind Sie dafür, dass die Gemeinde Wiedemar das Bebauungsplanverfahren ‚Industrievorsorgegebiet Wiedemar‘ für den Bereich zwischen den Ortslagen Pohritzsch und Zschernitz im Westen und Storkwitz im Osten fortführt?“ statt. Der Bürgerentscheid scheiterte

Gemeinderatswahl 2024
Wahlbeteiligung: 68,4 % (2019: 55,4 %)
 %
40
30
20
10
0
34,5 %
34,4 %
23,0 %
8,1 %
FWVWa
SNc
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
 %p
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−12
−14
+2,5 %p
−12,4 %p
+15,0 %p
−5,1 %p
FWVW
SN
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Freie Wählervereinigung Wiedemar
c Heimatverein „Sächsischer Nordzipfel“ e. V.

Gemeinderat

Die Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024 führte zu den nebenstehenden Ergebnissen. Frühere Wahlen sind tabellarisch aufgelistet.

Weitere Informationen Liste, Sitze ...
Gemeinderat ab 2024
1
6
3
5
1 6 3 5 
Insgesamt 15 Sitze
  • SPD: 1
  • FWVW: 6
  • SN: 3
  • CDU: 5

Die Liste „Sächsischer Nordzipfel“ kann einen Sitz nicht besetzten. Der Gemeinderat verkleinert sich entsprechend.

Liste 2024[8] 2019[9] 2014[10]
Sitze in % Sitze in % Sitze in %
Freie Wählervereinigung Wiedemar 6 34,5 5 32,0 2 14,3
CDU 5 34,4 8 46,8 11 60,1
Heimatverein „Sächsischer Nordzipfel“ e. V. 3 23,0 1 8,0
SPD 1 8,1 2 13,2
Heimatverein 1 10,3
FDP 1,9
Wahlbeteiligung 68,4 % 55,4 % 45,9 %
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Bürgermeister

  • 1994–2013: Karin Bödemann (CDU)[11]
  • 2013–2020: Ines Möller[12]
  • seit 2020: Steve Ganzer (CDU)

Ganzer wurde in der Bürgermeisterwahl am 20. September 2020 mit 60,5 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von sieben Jahren[13] gewählt.[14]

Weitere Informationen Wahl, Bürgermeister ...
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2020 Steve Ganzer CDU 60,5
2013 Ines Möller CDU, SPD 67,2
2008 Karin Bödemann CDU 98,9
2001 81,4
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Sehenswürdigkeiten

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Dorfkirche Kölsa
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Dorfkirche Klitschmar

Verkehr

Die Bundesautobahnen A 14 (im Süden) und die A 9 (zentral von Norden nach Süden) führen durch das Gemeindegebiet und kreuzen sich im Schkeuditzer Kreuz auf dem Gemeindegebiet. Erstere ist über den Anschluss Gröbers, letztere über den Anschluss Wiedemar erreichbar.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Mit Wiedemar verbunden

Literatur

  • Martin Franke / Joachim Ohser: Oh, du mein Wiedemar, Freja & Hendrik, Zwingenberg 2012
  • Martin Franke / Joachim Ohser: Schul-Chronik von Wiesenena, Freja & Hendrik, Zwingenberg 2020
Commons: Wiedemar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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