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Literaturgenre Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Wildwestroman (Westernroman, Wildwester) ist ein Genre der Unterhaltungsliteratur, das zumeist im „Wilden Westen“ der USA spielt. Er hat einen Ursprung in den amerikanischen Dime Novels des 19. Jahrhunderts und geht außerdem auf den europäischen Abenteuerroman zurück. Die Bezeichnung „Wildwester“ war vor allem in den 1950er Jahren als Bezeichnung für Westernbücher, -romanhefte und -filme gebräuchlich.
Die Geschichte des Wildwestromans setzt ein mit James Fenimore Coopers „Leatherstocking Tales“, die zwischen 1823 und 1841 veröffentlicht wurden und bald danach in der deutschen Übersetzung „Lederstrumpf-Geschichten“ erschienen sind. Im 19. Jahrhundert griffen dann auch deutschsprachige Autoren, wie Charles Sealsfield, Friedrich Gerstäcker oder Balduin Möllhausen die Amerika-Thematik auf und beschrieben in ihren Romanen und Erzählungen das Leben an der amerikanischen Frontier. Ihre Werke, ursprünglich für ein erwachsenes Publikum bestimmt, wurden von den Lesern gut aufgenommen und fanden zahlreiche Nachahmer, darunter Karl May. Viele Texte wurden für Jugendliche bearbeitet. Auch die auf Kinder- und Jugendliteratur spezialisierten Autoren der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erzählten immer wieder von Indianern und Trappern. Neben aufwändig gestalteten Buchausgaben (z. B. von Franz Treller oder Sophie Wörishöffer) waren Indianerabenteuer in zahlreichen billigen Buch- und Heftreihen populär.
Schon ab dem späten 19. Jahrhundert wurde die Pionierzeit als „Wilder Westen“ verklärt und romantisiert. Vorreiter waren dabei vor allem die Groschenhefte (Dime Novels) über „Buffalo Bill“ von Ned Buntline seit den 1870er Jahren („Buffalo Bill Cody – König der Grenzer“). Insbesondere in der Trivialliteratur und der Filmindustrie waren Darstellungen des „Wilden Westen“ populär. Die sich bildenden noch heute gültigen Klischees wurden weiter gepflegt und u. a. von Stuart N. Lake 1931 mit „Frontier Marshal“, einer Biografie über Wyatt Earp, weiter untermauert.
In Deutschland wurden diese Groschenromane seit dem frühen 20. Jahrhundert adaptiert. Es erschienen Geschichten aus dem Wilden Westen in zahlreichen Romanheftreihen nach amerikanischem Vorbild (wie z. B. Buffalo Bill, Texas Jack oder Lassiter) in deutscher Sprache.
Im Verlauf des 20. Jahrhunderts wurden Wildwestromane zumeist als Romanhefte (Heftromane), Leihbücher und in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg auch als Taschenbücher veröffentlicht. Zum Teil handelte es sich hierbei um Übersetzungen aus dem Englischen, überwiegend wurden diese Romane jedoch von deutschen Autoren – meist unter Pseudonymen – verfasst, wobei sich die deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts oftmals stark an US-amerikanischen Vorbildern orientierten. Gegenwärtig (2015) erscheinen Western in Deutschland fast nur noch als triviale Romanhefte.
Wildwestromane spielen vor dem Hintergrund der Geschichte der US-amerikanischen Pionierzeit, bzw. des so genannten Wilden Westens. Handlungsmäßig führen die meisten Western in die Zeit zwischen Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs und Ende der 1880er Jahre. Typische Themen sind die Cowboys und Viehtriebe, die Auseinandersetzungen zwischen Weißen und Indianern oder die Durchsetzung von Gesetz und Zivilisation im Westen. Frank Gruber nennt folgende grundlegende Handlungsmuster, wobei er einige Aspekte vernachlässigt:
Ergänzen könnte man hier z. B. noch Geschichten über Trapper und Mountain Men oder Texte, die sich mit dem Goldrausch und dem Bergbau auseinandersetzen.
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