Wertkauf

ehemaliges deutsches Einzelhandelsunternehmen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wertkauf war ein deutscher Einzelhandelskonzern, der bis zur Übernahme durch die US-Supermarktkette Walmart 21 Märkte hatte. Die Hauptverwaltung des Konzerns war in Karlsruhe.

Schnelle Fakten
Wertkauf Verwaltungsgesellschaft mbH[1]
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Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1958
Auflösung 1997
Auflösungsgrund Verkauf an Wal-Mart
Sitz Karlsruhe
Leitung Hugo Mann (bis 1989)
Johannes Mann (ab 1989)
Mitarbeiterzahl ca. 6.000
Umsatz 1,5 Mrd. €
Branche Einzelhandel
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Geschichte

Zusammenfassung
Kontext
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Das letzte Wertkauf-Logo auf Griffen von Einkaufswagen

Die erste Filiale öffnete im Jahr 1958 in Karlsruhe. Auf einer Verkaufsfläche von etwa 3.500 m² wurden anfangs keine Lebensmittel angeboten. Bereits vor Mitte der 1960er-Jahre war der Laden ein Voll-Sortimenter. 1966 wurde in Freiburg im Breisgau ein Wertkauf-Center mit 3.500 m² eröffnet. Das neue Karlsruher Einkaufszentrum aus Mitte des Jahrzehnts wurde am 26. August 1969 bei einem der schlimmsten Großbrände in der Geschichte der Stadt fast völlig zerstört. Danach wurde es an gleicher Stelle neu und leicht vergrößert wieder aufgebaut.

Acht Jahre später wurde das zweite Verkaufshaus in Freiburg eröffnet, dessen Fläche 6.000 m² betrug. Im Jahre 1968 errichtete das Unternehmen das zu diesem Zeitpunkt größte europäische SB-Warenhaus im Münchner Euro-Industriepark mit einer Verkaufsfläche von 13.500 m². Zu den Neuerungen zählte die Lagerhaltung in Hochregalen direkt in den Märkten; auch während der Öffnungszeiten wurden die Waren per Gabelstapler umgeschlagen.[2]

Im Zuge der Auflösung wurden einzelne Standorte der SB-Warenhauskette mehr Wert 1976 an Wertkauf veräußert. Zum 1. Januar 1977 übernahm Wertkauf 10 Märkte der Latscha-Gruppe. Die unter Kaufpark laufenden Standorte mit rund 720 Mitarbeitern wurden dabei bereits im August 1976 durch einen Vertrag übernommen, es bedurfte nur noch der kartellrechtlichen Zustimmung. Zum Januar 1977 flaggten die Filialen auf Wertkauf um.[3]

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Das alte Wertkauf-Logo der 1970er Jahre

Bis zuletzt erwirtschaftete die Kette mit ca. 6.000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von bis zu 1,5 Milliarden Euro.[4]

Eigentümer war Hugo Mann (und seine Frau Rosmarie, geb. Porst), der auch die Möbelkette Mann Mobilia gegründet hatte, aus der sich später Wertkauf entwickelte und dann abgespalten wurde.

Verkauf

Im Jahr 1997 wurden die Wertkauf-Märkte an die amerikanische Handelskette Walmart verkauft. Nach wirtschaftlichem Misserfolg wurde 2006 das gesamte Deutschlandgeschäft von Walmart an die Metro Group weiterverkauft, die ehemaligen Wertkauf-Center wurden unter der Marke real weitergeführt. Im Zuge der Zerschlagung reals (2020–2022) wurden die Märkte an andere Mitbewerber (vor allem Kaufland und Edeka) verkauft oder geschlossen.

Rückwirkend zum 1. Juli 2005 wurde auch die Möbelkette Mann Mobilia in Mannheim, Karlsruhe, Wiesbaden, Dreieich, Ludwigsburg, Freiburg und Eschborn von der österreichischen XXXLutz-Gruppe mit Sitz in Wels übernommen. Im Zuge der Übernahme wurde die Hauptverwaltung in Karlsruhe aufgelöst.

Ehemalige Standorte

Weitere Informationen Standort, Weiterführung als ...
Standort Weiterführung als heute (2022) / nach Real[5] Bemerkungen
Bremen, Duckwitzstraße 55 Wal-Mart, Real Marktkauf (seit 30. September 2021)[6] später Teil des Einkaufsparks Duckwitz[7]
Darmstadt, Eschollbrücker Straße Wal-Mart, Real Marktkauf (seit 25. Oktober 2021)[8]
Dortmund-Oespel, Wulfshofstraße Wal-Mart, Real Kaufland (seit 20. Oktober 2021) im Einkaufszentrum und Gewerbegebiet „Indupark“
Dreieich-Sprendlingen (Kreis Offenbach), Robert-Bosch-Straße Wal-Mart, Real Kaufland (seit 2. März 2022)
Freiburg, Gundelfinger Straße Wal-Mart, Real Marktkauf (seit 27. Juni 2022)
Heidenau (bei Dresden), Hauptstraße 1–3 Wal-Mart, Real leerstehend (seit dem 22.03.2024) vorher mein Real
Gießen, Gottlieb-Daimler-Straße Wal-Mart, Real Kaufland (seit 27. Oktober 2021) im Einkaufszentrum „Westoria Gießen“
Göttingen, KaufPark Wal-Mart, Real Kaufland (seit 1.7.2022)
Göttingen, Lutteranger Real Kaufland seit Mai 2022, geschlossen (Stand 3.2025; soll Ende 2025 wieder eröffnen).
Groß-Gerau, Mainzer Straße Wal-Mart, Real EDEKA center (seit 5. April 2022)
Ingelheim, Nahering Wal-Mart, Real Weiterführung als mein real (seit 1. Juli 2022)
Karlsruhe, Durlacher Allee Wal-Mart, Real Kaufland (seit 25. November 2021) später Teil des Durlach Centers
Maintal-Dörnigheim (bei Frankfurt), Wingertstraße 39–43 Wal-Mart, Real leerstehend (Schließung zum 30. September 2021)[9]
Mainz-Weisenau, Weberstraße Wal-Mart, Real EDEKA Scheck-In Center (seit 2016) Schließung als Real im Jahr 2015
Mannheim, Spreewaldallee Wal-Mart, Real Globus (seit 19. Mai 2022)[10] später Teil des EKZ Kurpfalz-Zentrum
München, Euro-Industriepark Wal-Mart, Real V-Markt Schließung als Real im Oktober 2009
Oststeinbek (bei Hamburg), Willinghusener Weg Wal-Mart, Real Kaufland (seit 30. März 2022)
Raunheim, Flörsheimer Straße Wal-Mart, Real EDEKA center Haller
Sulzbach, Main-Taunus-Zentrum
Siegen, Eiserfelder Straße Wal-Mart, Real Globus (ab Herbst 2022)
Wetzlar, Südstadt, Hörnsheimer Eck Wal-Mart, Real Weiterführung als mein real (seit 1. Juli 2022)
Wiesbaden, Äppelallee 69 Wal-Mart, Real Kaufland (seit 27. Mai 2022)
Wiesbaden, Mainzer Straße 110 Wal-Mart, Real unklar (Schließung zum 31. Januar 2022)
Würzburg, Nürnberger Straße Wal-Mart, Real Kaufland (seit 17. Juni 2022) Eröffnung am 30. September 1976[11]
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Einzelnachweise

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