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deutscher Mikrobiologe, Immunologe und Ethnologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Werner Köhler (* 24. März 1929 in Dresden; † 2. August 2021 in Freiburg im Breisgau)[1] war ein deutscher Mikrobiologe, Immunologe und Ethnologe sowie Medizinhistoriker.
Als Sohn eines Werkmeisters beendete er im Jahre 1945 die Oberschule, um danach bis zum Jahr 1951 das Fach Medizin an der Friedrich-Schiller-Universität Jena zu studieren.[2] Am gleichen Ort studierte er auch ab 1946 die Fächer Anthropologie und Ethnologie. Politisch orientierte er sich bei der National-Demokratischen Partei Deutschlands (NDPD), deren Mitglied er 1950 wurde. Von April 1982 (12. Parteitag) bis 1990 gehörte er dem Hauptausschuss der NDPD an.
In den Jahren 1951 bis 1953 leistete er im Rahmen der medizinischen Arztausbildung Pflichtzeiten an Universitätskliniken in Thüringen ab. So praktizierte er 1952 das Fach der Chirurgie an der Universitätsklinik von Chemnitz. Im Jahre 1953 arbeitete er als Assistent am Forschungsinstitut für Mikrobiologie und Hygiene in Bad Elster. Zum Dr. rer. nat. promovierte er an der Universität Jena 1953 mit dem Thema Der afrikanische Holzmörser. Ein Beitrag zur Frühgeschichte der Nahrungswirtschaft. Danach ging er 1954 an das Hygiene-Institut der Universität Rostock, um dort im gleichen Jahr die Promotion zum Dr. med. mit der Arbeit Streptolysin und Antistreptolysin mit besonderer Berücksichtigung der Antistreptolysin-Reaktion an der Universität Rostock zu erlangen.
Im Jahre 1956 erfolgte seine Ernennung zum Oberarzt und zum Facharzt für Bakteriologie und Serologie.[3] Am 27. Mai 1957 habilitierte er mit der Arbeit Pseudomonas aeruginosa (Bact. pyocyaneum) : Cytologie, L-Cyclus, Biochemie und Serologie an der Universität Rostock.[4] Es folgte seine Ernennung zum Dozenten für Medizinische Mikrobiologie an der Universität Rostock im Jahre 1957 und im Rahmen der Umhabilitation und erfolgter Anerkennung der Dozentur an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena im Jahr 1958.
Im Jahre 1958 übernahm er die Leitung der Abteilung für Medizinische Mikrobiologie am Zentralinstitut für Mikrobiologie und experimentelle Therapie (ZIMET) der Deutschen Akademie der Wissenschaften (DAW) in Jena. Zum Professor an der DAW in Berlin wurde er 1961 ernannt. Ab 1966 bis 1972 hatte er auch im Nebenamt die Funktion eines Institutsdirektors am Forschungsinstitut für Mikrobiologie und Hygiene in Bad Elster inne. Zum Bereichsleiter am ZIMET wurde er 1970, und zum stellvertretenden Institutsdirektor 1976 ernannt. Ab 1992 war er an der Gründung des Instituts für Experimentelle Mikrobiologie an der Universität Jena beteiligt. Ab 1993 bis 1995 wirkte er als Lehrstuhlinhaber für Experimentelle Mikrobiologie und Immunchemie an der Universität Jena.
Hauptsächlich befasste er sich auf dem Gebiet der Medizinischen Mikrobiologie mit der Erforschung der Streptokokken. Dabei bildeten die Serologie und die Pathologie der Streptokokkeninfektion die Schwerpunkte. Wichtige Punkte waren dabei die Untersuchungen über das sogenannte Zellwand-M-Protein als Ansatz für die Entwicklung einer Schutzimpfung. Diese Arbeiten fanden in Kooperation mit dem Institut für experimentelle Pathologie und Therapie in Suchumi statt, wo auch Versuche von Schutzimpfungen an Rhesusaffen ausgeführt wurden.
Einzeluntersuchungen über Toxine im extrazellulären Bereich, die sogenannten erythrogenen Toxine der Streptokokken, wurden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Klinische Bakteriologie in Umeå in Schweden durchgeführt, um eine antitoxische Schutzimpfung zu entwickeln. In der DDR fanden auch Arbeiten zur Entwicklung eines Thrombolyticum der Streptokinase statt, um dieses in der DDR herzustellen.
Mit Otto Prokop und Gerhard Uhlenbruck gelang der Nachweis der Existenz von sogenannten Protektinen bei Fischen in Form der Lektine und bei Schnecken, die zu einer Anwendung in der Diagnostik führten. Mit Prokop gelang es ihm, die Bindung von Haptoglobin an bestimmten Streptokokken nachzuweisen.
Während und nach seiner aktiven Zeit als Mikrobiologe verfasste er Arbeiten zur Geschichte der Bakteriologie. Allein und mit anderen Autoren war er an der Veröffentlichung von sechs Fachbüchern und an mehr als 450 Artikeln in Fachzeitschriften bis 1993 beteiligt. Er verfasste auch bei Hand- und Wörterbüchern Einzelbeiträge.
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